Geschichtspfad der Wind- und dieselbetriebene Mühle in Barskamp
Im Jahr 1857 hatte der Kaufmann Fratscher beantragt, in Barskamp bei Bleckede eine holländische Kornwindmühle erbauen zu dürfen. Nach § 50 der Gewerbeverordnung von 1847 war zu überprüfen, ob ein solches Mahlbedürfnis besteht, weil entweder die bestehenden Mühlen nicht leistungsfähig genug oder aber für die bespannten und unbespannten Mahlgäste zu entlegen war.



Über 80 Jahre war die Windmühle in Betrieb. 1923 ging die alte Windmühle in Flammen auf, vermutlich war Brandstiftung die Ursache.
Neue Mühle
Auftraggeber war der Mühlenbesitzer Joh. Maack, der bereits eine holländische Kornwindmühle besaß. Diese stand ganz in der Nähe der arge, Barskamps alte Windmühle. Johannes Maak, der Müller, ließ 1925 eine neue Mühle mit einem gewaltigen Dieselmotor errichten.


Barskamper Bauern brachten ihr Getreide hierher zum Mahlen, und auch das aufgekaufte Getreide der Saatbaugenossenschaft wurde hierher gebracht.
Johannes Maak jun. erlernte das Müllerhandwerkt von seinem Vater.


Doch Johannes Maak hatte sich mit der modernen Mühle übernommen – er war hoch verschuldet und konnte das Gebäude nicht halten. 1942 musste er die Mühle an die HEW Hamburgischen Electricitäts-Werke, Kraftwerk Ost-Hannover) verkaufen, die dringend Wohnraum für ihre Mitarbeiter benötigte, die in Alt Garge das neue Werk aufbauen sollten.




Die HEW baute die Mühle zu einem Wohnhaus um. Nun war es das modernste Haus am Platz. Die sechs Wohnungen waren heißbegehrt – denn die Wohnungen galten als besonders modern: Im Erdgeschoss hatten alle ein eigenes Plumpsklo, und wenig später sogar extra angebaute Etagentoiletten mit Wasserspülung.
Als das Kraftwerk in Alt Garge in den 1970er Jahren geschlossen wurde, verkaufte die HEW wiederum an einen Privatmann. Heute wird die Mühle als Wohnhaus genutzt.



Bürgerwindanlagen fortgesetzt.