Die Könige von Hannover entstammen dem Geschlecht der Welfen, einer der ältesten deutschen Adelsfamilien. Sie führen sich zurück auf eine der großen Sippen des “karolingischen Reichsadels“ mit Lehens- und Eigengütern (Allodialgüter) in verschiedenen Teilen des Reiches. Seit dem 8. Jahrhundert urkundlich nachgewiesen, erreichte die Dynastie einen ersten Machthöhepunkt im Hochmittelalter im Heiligen Römischen Reich, als sie Herzöge von Bayern und Sachsen sowie als Konkurrenten der Staufer einen Kaiser stellte. In der Neuzeit standen die Welfen erneut im Zenit, als sie zu Kurfürsten und Königen von Hannover sowie zu Königen von Großbritannien und Irland aufstiegen.
Die Merowinger waren das älteste Königsgeschlecht der Franken vom 5. Jahrhundert bis 751. Sie wurden vom Geschlecht der Karolinger abgelöst. Nach ihnen wird die historische Epoche des Übergangs von der Spätantike zum Frühmittelalter im gallisch-germanischen Raum Merowingerzeit genannt.
Karolinger ist der auf Karl Martell zurückgehende Hausname des Herrschergeschlechts der westgermanischen Franken, das ab 751 in Frankenreich die Königswürde innehatte. Sein berühmtester Vertreter war Karl der Große, von dem die späteren karolingischen Herrscher abstammten. Als Karolingerzeit bezeichnet die frühgeschichtliche Archäologie eine archäologische Periode Mitteleuropas, die einen Zeitraum von 751 n. Chr. bis 919 n. Chr. umfasst.
Graf Welf I (+ 819/825) in Bayern gilt als der Stifter der älteren welfischen Linie, mit Welf IV (* 1030/1040 bis + 1101) Sohn des Markgrafen Azzo II von Este begründete sich die jüngere welfische Linie. Dessen Bruder, Heinrich der Schwarze, brachte die Hälfte der billungschen Erbgüter (sächsisches Adelsgeschlecht mit Besitzungen u.a. in Ostsachsen, mittlerer Weser – Hauptsitz Lüneburg) durch Heirat in die Familie ein.

Aus Wikipedia, ab 819 bezeugt
Aus Wikipedia, ab 819 bezeugt

Anlage 1
Wehr- und Wachturm in Barskamp
Der aus Feldsteinen erbaute, runde Turm der St. Vitus Kirche in Barskamp war früher ein Wehr- und Wachturm. Sein Bau wurde vermutlich durch den Sachsenherzog Hermann Billung um 950 veranlasst und gebaut. Nach seinem Herrschaftsantritt im Jahr 936 bestellte König Otto I., ein Welfe, Hermann Billung zu seinem Heerführer (princeps militiae). Im Zuge des [Liudolfinger- und Liutpoldingeraufstands] von 953 bis 955 ernannte ihn Otto I. für die Dauer seiner kriegsbedingten Abwesenheit zu seinem Stellvertreter (procurator regis) in Sachsen. Um gegen die Angriffe der Elbslawen gewappnet zu sein, die bis ins frühe Mittelalter in den Gebieten zwischen den Flüssen Elbe und Saale im Westen siedelten, wurden u.a. Wehrtürme errichtet.
Die erzählenden Quellen bezeichnen Hermann fortan als Herzog (dux).

Wikipedia, Otto I und Hermann Billung, beim Errichten von Wehrtürmen.
Wikipedia, Otto I und Hermann Billung, beim Errichten von Wehrtürmen.

Heinrich der Stolze erhielt von Kaiser Lothar III. das Erbrecht an braunschweigischen, nordrheinischen und supplinburgischen Gütern neben den Herzogtümern Bayern und Sachsen.
Nach dem Aussterben der Ottonen (1024) begann der Stamm, der bis dahin das Königtum getragen hatte, von diesem, das an die rheinischen Salier übergegangen war, beherrscht zu werden. 1073 kam es zum Aufstand der Sachsen gegen den König – gegen Heinrich IV. Ein nur labiler Friede konnte 1075 geschlossen werden. Die von mächtigen Grafen des Landes getragene Opposition mündete in dem Investiturstreit, dem Kampf zwischen Kaiser und Papst um das Besetzungsrecht der Bistümer. Als schließlich 1122 der Kompromiss in diesem Streit gefunden wurde, war es wieder der sächsische Herzog, Lothar von Süpplingenburg, der 1125, nach dem Aussterben der Salier, zum König gewählt wurde. Durch Heirat hatte Lothar ein beträchtliches Eigengut im Lande gewonnen Der Söhnelose vererbt es seinem Schwiegersohn, Heinrich dem Stolzen, mit dem die Welfen, die mit den Staufern konkurrierende Dynastie aus karolingischem Hochadel, in Sachsen heimisch werden. Sein Sohn war der bereits in seiner Bedeutung für die sächsische Geschichte erwähnte Heinrich der Löwe. Die Folgen des Sturzes dieses Herrschers, der zugleich auch Herzog von Bayern gewesen war, schienen rückgängig gemacht werden zu können, als 1198 sein Sohn Otto IV. in einer Doppelwahl von einem Teil der Fürsten zum König ausgerufen wurde.
Als Kaiser Otto IV. dem staufischen Rivalen unterlegen und einsam 1218 auf der Harzburg gestorben war, war zugleich für die Geschichte des deutschen Nordens eine Epoche zu Ende gegangen. Mit den Sachsenherrschern hatte die enge Einbeziehung des Stammes in die königliche Herrschaft begonnen, die (gewiss auch konfliktträchtig) eine Herrschernähe voraussetzte. Die Nachfolger Ottos IV. aber kamen nur noch äußerst selten in den deutschen Nordwesten. Hier verfielen die einstmals so bedeutsamen Königspfalzen. Aus einer königsnahen war eine königsferne Landschaft geworden.

Anlage 2
Marktrecht – Vitus Markt

Bereits 1038 erfolgt die Verleihung der Marktrechte am St. Vitus Tag, (15.06) durch Kaiser Konrad II. (Konrad der Ältere; * um 990; † 4. Juni 1039 in Utrecht) war römisch-deutscher Kaiser von 1027 bis 1039.
Konrad der Ältere (Konradiner) († 906), Vater des deutschen Königs Konrad I.

Konrad I. (Welfen) († nach 862), Sohn des Grafen Welf I.

Wikipedia, umrahmt von Mauerzügen sitzt Konrad II. auf einem Thron. In der linken Hand hält er den Reichsapfel
Wikipedia, umrahmt von Mauerzügen sitzt Konrad II. auf einem Thron. In der linken Hand hält er den Reichsapfel, in der rechten ein Medaillon mit dem Brustbild seines Sohnes und Nachfolgers Heinrich III.

Darunter wird Heinrich IV. dargestellt und unter diesem dessen Kinder: die Söhne Konrad und Heinrich V sowie die Tochter Agnes, Staatsbibliothek Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz,
Cod. lat. 295, fol. 81v (um 1130).
Dies ist auch der mögliche Zeitabschnitt der. Gründung der Barskamper Kirche. Die Kirche ist dem heiligen Vitus geweiht. Das Gründungsjahr der Barskamper Kirche ist unbekannt.
Wie im Kloster Corvey, wird auch in Barskamp am 15. Juni das St. Vitus Fest gefeiert, ein mehr weltliches Vergnügen mit viel Essen und Trinken und Fröhlichkeit als ein Patronatsfest. Es spricht alles dafür, dass St. Vitus, das heutige Vitus-Fest, die alte Kirchweihe ist.
Früher dauerte der „Vitsmarkt” zwei Tage und begann mit dem „Peermarktabend”. Dann kamen die Händler von überall her und trieben, vor 100 Jahren noch, 300 Stück Vieh auf, davon allein 100 Pferde.

Wikipedia, Karte der Herzogtümer Sachsen und Bayern vor 1180
Wikipedia, Karte der Herzogtümer Sachsen und Bayern vor 1180
Wikipedia, Heinrich der Schwarze, Herzog von Bayern (1075–1126) und Wulfhild, Erbin der Billunger um Lüneburg
Wikipedia, Heinrich der Schwarze, Herzog von Bayern (1075–1126) und Wulfhild, Erbin der Billunger um Lüneburg

Lothar III.(auch Lothar von Supplinburg genannt; * vor dem 9. Juni 1075; † 3. Dezember 1137 bei Breitenwang, Tirol) war seit 1106 Herzog von Sachsen sowie ab 1125 König und von 1133 bis 1137 Kaiser des römisch-deutschen Reiches.
Als Heinrich der Stolze im Jahre 1139 überraschend früh verstarb, hinterließ er den noch minderjährigen Sohn Heinrich der Löwe (1129-1195). Heinrich der Löwe (* 1192/1130 bis + 1195) hatte somit eine beherrschende Stellung im Reich. Im Kaiserreich ging er in der Opposition gegen die Staufer wo er die zentrale Rolle spielte, insbesondere, nachdem Heinrich durch seine Ehe mit der Billungerin Wulfhild, Erbin der Gebiete um Lüneburg, die Machtstellung der Welfen in Sachsen begründete.

Darstellung von Heinrich dem Löwen aus dem Jahr 1514 (Bild ist gemeinfrei)
Darstellung von Heinrich dem Löwen aus dem Jahr 1514 (Bild ist gemeinfrei)

Anlage 3
Älteste Glocke der St. Vitus Kirche zur Barskamp

© Jochen Wenk, Glocke von 1325
© Jochen Wenk, Glocke von 1325

Die älteste Glocke soll vom Glockengießer, Meister Ulricus gegossen worden sein. Sie trägt in gotischen Minuskeln in ihrem Helmkranz die Inschrift: „O REX GLORIÆ VENI CUM PACE”, („König der Herrlichkeit, komme mit Frieden“). Die älteste Glocke ist zugleich die Größte. Sie hat ein Gewicht von 24 Zentnern. Sachverständig schätzen das Jahr ihres Gusses auf das Jahr 1325.

Otto IV. von Braunschweig (* 1175 oder 1176 möglicherweise in Braunschweig; † 19. Mai 1218 auf der Harzburg) Sohn Heinrichs des Löwen und Mathildes von England aus dem Haus der Welfen, war von 1198 bis 1218 (unangefochten jedoch nur von 1208 bis 1211) römisch-deutscher König und von 1209 bis 1218 Kaiser des römisch-deutschen Reiches. Er war der einzige Kaiser aus dem Haus der Welfen.
Heinrichs Verweigerung der militärischen Unterstützung (Lehnspflicht) des Kaisers führte zu Heinrichs Sturz und Verbannung. 1194 findet zwar die Aussöhnung mit dem Kaiser statt, er erhält aber nur seinen Hausbesitz in Braunschweig-Lüneburg zurück.
In der Folge kam es daher auch zu neuerlichen Konflikten zwischen Barbarossa und dem Löwen, im Verlauf derer Heinrich allerdings den Kürzeren zog. Er verlor nicht nur seine Herzogtümer Bayern und Sachsen (1179 Reichsacht, 1180 Aberkennung der beiden herzoglichen Reichslehen, allerdings behielt er seinen ererbten Privatbesitz um Braunschweig und Lüneburg), sondern er musste auch ins Exil nach England gehen, an den Hof seines Schwiegervaters. Die Macht der Welfen in Deutschland war gebrochen, Sachsen wurde aufgeteilt (die westfälischen Teile wurden herausgelöst und dem Erzbischof von Köln übertragen, das übrige Herzogtum erhielten die Askanier, das Herzogtum Bayern übertrug der Kaiser seinem getreuen Gefolgsmann Otto I. von Wittelsbach, wodurch er die bis 1918 währende Herrschaft der Wittelsbacher begründete).
Nach einer Versöhnung mit dem Kaiser 1194 erhielt Heinrich der Löwe zwar einen Teil seiner Güter und Titel zurück, der Kampf zwischen Staufern (verbündet mit dem französischen Königshaus der Kapetinger und mit Aragon) und Welfen (verbündet mit dem Haus Anjou-Plantagenet) dauerte aber fort.
Das Herzogtum Braunschweig-Lüneburg entstand aus den Eigengütern der Welfen in Sachsen. Diese hatte Otto das Kind, ein Enkel Heinrichs des Löwen, im Rahmen eines Ausgleichs formell auf Kaiser Friedrich II. übertragen und erhielt sie am 21. August 1235 auf dem Hoftag zu Mainz als Reichslehen zurück. Namensgebend waren die beiden größten Städte des Territoriums, Braunschweig und Lüneburg.

Anlage 4
Spaltung der Kirche, die Reformation

Martin Luther (* 10. November 1483 in Eisleben, Grafschaft Mansfeld; † 18. Februar 1546 ebenda) war ein deutscher Augustinermönch und Theologieprofessor, der zum Urheber der Reformation wurde. Er sah in Gottes Gnadenzusage und der Rechtfertigung durch Jesus Christus die alleinige Grundlage des christlichen Glaubens. Auf dieser Basis wollte er damalige Fehlentwicklungen der Römisch-katholischen Kirche beseitigen und sie in ihrer ursprünglichen evangelischen Gestalt wiederherstellen („re-formieren“). Entgegen Luthers Absicht kam es im Lauf der Reformation zu einer Kirchenspaltung, aus der evangelisch-lutherische Kirchen und weitere Konfessionen des Protestantismus entstanden.

Wikipedia, Martin Luther, nach einem Gemälde von (Werkstatt Lucas Cranachs des Älteren, 1528, Sammlung Lutherhaus Wittenberg)
Wikipedia, Martin Luther, nach einem Gemälde von (Werkstatt Lucas Cranachs des Älteren, 1528, Sammlung Lutherhaus Wittenberg)

Die Lutherbibel, Luthers Theologie und Kirchenpolitik trugen zu tiefgreifenden Veränderungen der europäischen Gesellschaft und Kultur in der Frühen Neuzeit bei. Nicht zuletzt hat Luther die Entwicklung der neuhochdeutschen Sprache entscheidend beeinflusst.

Aus Wikipedia, Texte Luthers zu Juden, Hexen, Türken und Bauern, die umstritten waren

Aus Wikipedia, Texte Luthers zu Juden, Hexen, Türken und Bauern, die umstritten waren

Die Einführung der Reformation erfolgt im Fürstentum Braunschweig – Lüneburg unter Ernst dem Bekenner. 1527
Ernst I., Herzog zu Braunschweig-Lüneburg (* 26. Juni 1497 in Uelzen; † 11. Januar 1546 in Celle), war von 1521 bis 1546 Fürst von Lüneburg. Wegen seiner konsequent reformatorischen Haltung und der Mitunterzeichnung des Augsburger Bekenntnisses erhielt er im 18. Jahrhundert den Beinamen der Bekenner.

Wikipedia, Ernst der Bekenner, nach einem Gemälde von (Werkstatt Lucas Cranachs des Älteren)
Wikipedia, Ernst der Bekenner, nach einem Gemälde von (Werkstatt Lucas Cranachs des Älteren)

Ein zweiter Schwerpunkt in seinem Wirken war die Einführung der Reformation. 1525 bekannte sich Ernst öffentlich zur Lehre Luthers. 1526 trat er dem Torgauer Bund bei. 1527 begegnete er bei der Hochzeit des Kurprinzen in Torgau Luther persönlich und beriet sich mit ihm über Fragen des Glaubens und der Neuordnung des Kirchenwesens
1529 gehörte Ernst zu den wichtigsten Unterzeichnern der Protestation zu Speyer gegen die Aufhebung des Reichstagsbeschlusses von 1526, der den Reichsständen in der Lutherfrage Freiheit zugestanden hatte.
Auf dem Augsburger Reichstag 1530 unterschrieb er das Augsburger Bekenntnis, die grundlegende Bekenntnisschrift der Lutheraner, und begegnete dem Theologen Urbanus Rhegius, den er für die weitere kirchliche Neuordnung seines Landes gewann und zum Generalsuperintendenten ernannte. Als sich 1531 wegen der Religionsfrage militärische Konflikte im Reich ankündigten, gewann Ernst die norddeutschen Städte für den Beitritt zum Schmalkaldischen Bund. Ernsts konsequenter Einsatz für die lutherische Reformation hatte neben seiner offenkundigen persönlichen Überzeugung auch eine wirtschaftliche Seite. Durch die Einziehung des Klosterbesitzes gewann der Herzog bedeutende Ressourcen für die Sanierung der Staatsfinanzen. Die Klöster selbst wurden teilweise als adlige evangelische Stifte weitergeführt
Barskamper Priester und Pastoren:
1530 war Dietrich Korfmacher, der letzte Katholische Priester in Barskamp, er wurde nach Reinstorf versetzt.
Zur Zeit der Visitation amtierte Hermann Botz/Bost 1530
Johann Wignanth, Pastor, Custos: Johannes, erster lutherischer Geistlicher in Barskamp 1534
Die evangelischen Pastoren mussten jetzt nicht mehr ehelos leben, wie es in der römisch – katholischen Kirche, durch das Zölibat geregelt war. Dies zog die Einrichtung von Pfarrwitwenhäuser nach sich. In Barskamp ist die Errichtung eines Pfarrwitwenhaues seit 1661 beurkundet.

Anlage 5
Vogtei

Barskamp war seit mindestens der Reformationszeit Sitz einer Vogtei, dies ist urkundlich belegt, die um 1800 aus 10 Dörfern rechts- und linksseitig der Elbe bestand, und zum Amt Bleckede gehörte. Mit einem eigenständigen Hof, uns mit insgesamt 125 pflichtigen und 9 freien Hausstellen.
Der Vogt regierte und richtete als Vertreter eines Feudalherrschers in einem bestimmten Gebiet im Namen des Landesherrn. Vögte übernahmen ebenfalls im des Landesherren Verwaltungsaufgaben musste die Landesverteidigung organisieren. Im Krieg führte er das Lehensaufgebot des Landes. Sie legten Steuern fest und zogen diese ein, sie hielten Gericht und ahndeten Vergehen.
Die Verlegung der Vogtei von Walmsburg nach Barskamp, könnte forstwirtschaftliche Gründe gehabt haben. Während das Dahlenburger Vogteigericht und das Wiebecker Holzgericht erst im 15. Jahrhundertzusammenwuchsen, scheinen in der Vogtei Barskamp, die Ämter des Vogts und des Förster schon eher in deiner Hand vereinigt gewesen zu sein.
Die Vogtei Barskamp und das eng mit ihr verbundene Holzgericht (Hölthing) gerieten ebenso wie die Dahlenburger Vogtei in Abhängigkeit vom Bleckeder Schloss.

Liste, Vogtei Barskamp, Kreisarchiv Lüneburg
Liste, Vogtei Barskamp, Kreisarchiv Lüneburg

Anlage 6
Bardorf

Das später wüste Bardorf (Bardörp) oder Bargdorf lag östlich der Feldmarken von Barskamp und Göddingen es umfasste 14 Höfe. Schon im 30-jährigen Krieg war es nicht mehr vorhanden. Der Überlieferung nach wurde es von Schiffern (Treidlern) angezündet, weil sich die Schiffer aus dem Holzbestand des Dorfes die längsten und schlanksten Tannen als Schiffsmasten stahlen. Als dabei ein Schiffer von den Bauern erschlagen worden sein soll, äscherten die übrigen das Dorf ein. Bardorf wurde wieder aufgebaut, und noch siebenmal soll es wieder niedergebrannt sein. Da verließen die Bardorfer ihren Ort. Die Obdachlosen verteilten sich auf die beiden Nachbardörfer Barskamp und Göddingen und bewirtschafteten von dort ihre Felder. Die Bargdorfer Zehntleistungen gehörten je zur Hälfte dem Lüneburger Michaeliskloster und Gut Horndorf (Tosterglope); das Gut leistete von seinem Anteil eine Abgabe an das Bleckeder Stift St. Jürgen. 1699 wurde Magnus Hans von Wittorf, dem Horndorfer Gutsherrn, sein Bargdorfer Zehntrecht bestätigt. Im 14. Jahrhundert waren die von Molzen, die von Schack und die von Dannenberg zehntberechtigt. Die von Thune verkauften damals in Bardorf Grundbesitz.
Quellenangabe: „Vom Bardengau zum Landkreis Lüneburg“ von Jürgen Peter Ravens, Verlag Nordland-Druck, Lüneburg, 1969, Seite 237, von mir verändert.
Die Obdachlosen verteilten sich auf die beiden Nachbardörfer Barskamp und Göddingen und bewirtschafteten von dort ihre Felder. Die Bardorfer Zehntleistungen gehörten je zur Hälfte dem Lüneburger Michaeliskloster und Gut Horndorf (Tosterglope); das Gut leistete von seinem Anteil eine Abgabe
Heute verbindet noch der Bardorfer Weg die Ortschaften Barskamp und Alt Garge.

Anlage 7
Dreißigjähriger Krieg

Der Dreißigjährige Krieg dauerte von 1618–1648).
Ursprünglich war der Dreißigjährige Krieg ein Religionskrieg zwischen der Katholischen Liga und der Protestantischen Union.
Gleichzeitig entluden sich in diesem Krieg machtpolitische Interessenkonflikte.
Im Mai des Jahres 1618 erfolgte der Prager Fenstersturz. Dieser markiert allgemein anerkannt, den Beginn des Dreißigjährigen Kriegs und ist vielen Menschen auch heute noch ein Begriff.-

Wikipedia, Prager Fenstersturz auf einem zeitgenössischem Flugblatt von 1618 Autor ist unbekannt- Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist.
Wikipedia, Prager Fenstersturz auf einem zeitgenössischem Flugblatt von 1618. Autor ist unbekannt- Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist.

Wikipedia, Prager Fenstersturz auf einem zeitgenössischem Flugblatt von 1618 Autor ist unbekannt- Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Der 30jährige Krieg hat auch in Barskamp und seiner Umgebung seine Spuren hinterlassen. Morde, Vergewaltigungen, Brandschatzung, Plünderungen, Seuchen und Hunger waren die Folge.
Chronologische Abläufe des dreißigjährigen Krieg für Barskamp und Umgebung.
Am 20. Mai 1620 erließ der Herzog Christian von Lüneburg und Braunschweig den Befehl zur Mobilmachung.
Im Januar 1623 wurde Fritz von dem Berge befohlen, Schloss Bleckede verteidigungsbereit zu machen. Lüneburg selbst blieb bis 1623 im Wesentlichen von den unmittelbaren Auswirkungen des Krieges verschont.
Im April 1625 waren fünf dänische Reiter vor dem Bleckeder Schloss erschienen und hatten vom dortigen Hauptmann Quartiere in Brackede und Radegast verlangt.
1625 vernichteten Manßfeldische Reiter in Barskamp sämtlichen Kirchenbücher und Dokumente.
1625, trat der dänische König gegen den kaiserlichen Feldherrn Tilly an. In Bleckede, Winsen usw. wurden die Schlösser in einen wehrhaften Zustand versetzt, um sich gegen die feindlichen Heere zu wehren.
1626, Plünderung Barskamps durch die Soldaten des Bischofs von Halle. Ermordung mehrerer Einwohner in Stiepelse, Barskamp, Walmsburg und Göddingen.
Im Oktober 1626 nahmen 97 kaiserliche Kompanien in unserer Gegend Quartier und plünderten bzw. brandschatzten ohnegleichen.
Im September des Jahres 1626 wurde die Gegend um Barskamp herum von den dänischen Heeren heimgesucht, die sich nicht besser benahmen.
Von 1625 – 1660 war Dieterricus Loßmann Pastor in Barskamp, von 1629-1634 musste er nebst Familie und einiger Einwohner nach Lüneburg flüchten, die Kirchengeräte wurden in der St. Nicolei- Kirche untergebracht.
1626 Durch Soldaten des Bischofs von Halle kam es 1626 zur Plünderung Barskamps, in diesem Zuge wurden mehrerer in Stiepelse, Barskamp, Walmsburg und Göddingen, ermordet.
1630 Der gesamte norddeutsche Raum wurde durch das Auftreten Tillys und Wallensteins von 1625 bis 1630 zum Hauptkriegsschauplatz.
1636 schlugen die Schweden ein Loch ins Kirchendach und räumen die St. Vitus Kirche aus.
Nachdem Tilly und Wallenstein am 12.Mai 1629 den Lübecker Frieden mit Dänemark abgeschlossen hatten, fluteten die Heere der Liga und des Kaiser zurück. Wieder wählten sie den Weg durchs Lüneburgische.
Bleckede wurde angezündet. Ein Kontingent Wallensteinscher Truppen blieb in der Stadt als Besatzung zurück.

Wikipedia, plündernde Soldaten: Im Dreißigjährigen Krieg wurden Bauern immer wieder Opfer von Übergriffen. (Quelle: Kolorierter Stich)
Wikipedia, plündernde Soldaten: Im Dreißigjährigen Krieg wurden Bauern immer wieder Opfer von Übergriffen. (Quelle: Kolorierter Stich)

1637, Schweden plünderten das Barskamper Pfarrhaus aus, verbrannten Türen, Tore. Gatter; und Gitter, zerschlugen die Fenster.- und das geschah am St. Vitustage.
1644, Reiter ließen totes Vieh und Pferde auf dem Kirchhof liegen und der Schinder räumte es beiseite.
In den folgenden Jahren folgte noch eine Reihe von Heeresdurchzügen bis endlich am 24. Oktober 1648 der Frieden geschlossen wurde.
In weiten Teilen Deutschlands war die Bevölkerungsdichte um 90% gesunken.
Erst Anfang der 40er-Jahre des 17. Jahrhunderts begannen die kriegsführenden Parteien darüber zu beraten, wie dieser Krieg, der inzwischen ganz Europa in Mitleidenschaft gezogen hatte, beendet werden könnte.
Mit dem sogenannten „Westfälischen Frieden“ endete der Dreißigjährige Krieg am 24. Oktober 1648.
In Folge des Krieges schrumpfte die Bevölkerung etwa auf 1/4 der ursprünglichen Einwohnerzahl, viele Höfe blieben über Jahre herrenlos. Nicht nur der Krieg, sondern auch die vielen Seuchen trugen dafür die Verantwortung.
Von 56 Dörfern der Elbgegend von Dannenberg bis Bleckede wurden 30 völlig verbrannt oder später als wüst bezeichnet.
Es gab kein einziges Dorf, das noch mehr als 4 Höfe hatte. Die Einwohner waren entweder ermordet oder irrten in den Wäldern umher, wo sie noch einiges Vieh versteckt hielten.
Im Jahre 1680 besaßen die von Estorffs in Neetze, wieder fünf Höfe und zwei Koten, sowie das Pfarramt Barskamp und einen Hof.
Auszüge aus Wikipedia und, Hochfeld, der sich eingehend mit der Barskamper Geschichte. insbesondere der Kirchengeschichte befasst hat und aus dem Buch; „Vom Bardengau zum Landkreis Lüneburg“, von Jürgen Peter Ravens.

Wikipedia, "Der Friede von Münster“, Gerard ter Borch; Ausschnitt from the National Gallery, London. Presented by Sir Richard Wallace, 1871; Mit dem „Westfälischen Frieden“ endete der Dreißigjährige Krieg am 24. Oktober 1648. Der Urheber dieses Werks ist 1681 gestorben; es ist daher gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist.
Wikipedia, „Der Friede von Münster“, Gerard ter Borch; Ausschnitt from the National Gallery, London. Presented by Sir Richard Wallace, 1871; Mit dem „Westfälischen Frieden“ endete der Dreißigjährige Krieg am 24. Oktober 1648. Der Urheber dieses Werks ist 1681 gestorben; es ist daher gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist.

Mit dem Neuen Haus Lüneburg unter Wilhelm dem Jüngeren (+ 1592) beginnt dann nach dem 30jährigen Krieg mit Ernst August der Aufstieg des Hauses erneut. Ernst August I. wurde 1661 als viertgeborener Prinz aus dem Hause Braunschweig Lüneburg, Fürstbischof von Osnabrück. Zu diesem Zeitpunkt hatte er nur geringe Aussichten auf eine Rangerhöhung. Sein Amt war ohnehin erst möglich geworden, da im Westfälischen Frieden eine Alternanz festgelegt worden war, also ein Wechsel zwischen einem evangelischen Prinzen des alten Welfengeschlechtes und einem katholischen Bischof.
Doch es gelang dem rührigen Ernst August I., das zersplitterte Fürstentum zusammenzufassen, die Primogenitur (Erbfolge des Erstgeborenen) durchzusetzen und den 9. Kurhut für sein Haus zu erwerben. So stieg sein Sohn Georg Ludwig 1698 zum bedeutenden Reichsfürsten auf und dehnte seinen Machtbereich noch weiter aus.

Das welfische Teilfürstentum wurde von Kaiser Leopold I. 1692 als Dank für die Unterstützung im Pfälzischen Erbfolgekrieg mit der Kurwürde belohnt. Aus dem Fürstentum Calenberg bildete sich mit der Verleihung der Kurwürde das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg. Hierzu wurde vom Kaiser 1692 die neue (neunte) Kur des Heiligen Römischen Reiches kreiert. Der im Fürstentum Calenberg regierenden jüngeren Linie der Welfen wurde diese neunte Kurwürde verliehen.
Es gelingt den späteren Herzögen der Welfen, durch geschickte Territorialpolitik Teile der alten Besitzungen zurückzugewinnen. Das 13. bis 17. Jahrhundert bringt jedoch immer wieder Zersplitterungen und Vereinigungen durch Erbgänge. So entsteht das Herzogtum Braunschweig-Lüneburg sowie die Fürstentümer Lüneburg, Grubenhagen, Wolfenbüttel, Göttingen (später Calenberg) u.a., die 1635 in die Fürstentümer Calenberg (Residenz Hannover) Lüneburg (Residenz Celle) und Wolfenbüttel überführt werden.


Anlage 9
Neues Kurfürstentum

Das neue Kurfürstentum lag im Gebiet des heutigen Niedersachsen und Teilen des Landes. Es umfasste folgende Territorien des Heiligen Römischen Reiches: Fürstentum Calenberg, Fürstentum Grubenhagen, Grafschaft Hoya, Herzogtum Sachsen-Lauenburg, Fürstentum Lüneburg (ab 1705), das Herzogtum Bremen und das Herzogtum Verden (ab 1715). Calenberg, Grubenhagen und Lüneburg waren nominell Teilfürstentümer des mittelalterlichen Herzogtums Braunschweig und Lüneburg. Ursprünglich war das Kurfürstentum ein reines Binnenland (Raum Hannover). Erst mit dem Erwerb des Herzogtums Bremen konnte sich Kurhannover zur Nordsee ausweiten. Das Königreich Hannover entstand 1814 auf dem Wiener Kongress als Nachfolgestaat des Kurfürstentums Braunschweig-Lüneburg. Zunächst, bis 1837, war der König gleichzeitig de König des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Irland.


Im Siebenjährigen Krieg auch dritter Schlesischer Krieg, von 1756 bis 1763 kämpften alle europäischen Großmächte jener Zeit um Machtbalance und territoriale Gewinne in Europa, um Kolonien und Einfluss in Nordamerika, Indien und Afrika, um die Herrschaft über die transatlantischen Seewege sowie um Handelsvorteile. Im Wesentlichen standen Preußen und Großbritannien einer Allianz aus der Habsburgermonarchie, dem Heiligen Römischen Reich sowie Frankreich, Russland und Spanien gegenüber. Als Verbündete kamen auf beiden Seiten weitere kleinere und mittlere Staaten wie Kurhannover und Kursachsen hinzu.
Während Preußen, Habsburg, Frankreich und Russland primär um ihre Machtposition in Mitteleuropa stritten, ging es im Teilkonflikt zwischen Großbritannien und Frankreich auch um die Vorherrschaft in Nordamerika und Indien.

Anlage 10
Altar

Sowohl Altar als auch Altarbild stammen aus dem Jahre 1770.
Der Altar im Stil des Späten Barocks, wurde vom Lauenburger Bildhauer Nicolaus Hermann Themund geschaffen, der von 1717 bis 1785 lebte, er ersetzte den Altar von 1656, den der Gutsbesitzer Georg von Meding gestiftet hatte.

Aus Wikipedia, Wappen des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg
Aus Wikipedia, Wappen des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg

Aus Wikipedia, Wappen des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg
Beide Teilfürstentümer bildeten weiterhin das Herzogtum Braunschweig-Lüneburg, welches reichsrechtlich als ungeteiltes Reichslehen für die Welfenfamilie fortbestand. Im Teilungsvertrag war vereinbart worden, dass beide Linien den Titel „Herzog zu Braunschweig und Lüneburg“ führen sollten. Außerdem sollten eine Reihe an Besitztümern und Gerechtigkeiten im Besitz des Gesamthauses bleiben. Die Teilfürstentümer existierten bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation im Jahre 1806. Zuletzt regierte die ältere Linie das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel und die jüngere das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg oder Kurfürstentum Hannover). Das Kurfürstentum Lüneburg wurde auf dem Wiener Kongress 1814 zum Königreich Hannover erhoben und bis 1837 von den britischen Monarchen in Personalunion regiert. Danach herrschte der nach Deutschland entsandte Sohn des englischen Königs, dessen Nachfolger 1866 nach der Annexion Hannovers durch Preußen ins Exil ging. Die Annexion des welfischen Königreichs durch das siegreiche Preußen 1866 wurde in der Bevölkerung mehrheitlich als bitteres Unrecht empfunden, obwohl während der Regierung Georgs V. die Kritik an dem innenpolitischen und dem starr orthodoxen religionspolitischen Kurs nie verstummt war. Die verschiedenen Linien konnten sich bei Aussterben einer Linie gegenseitig beerben. So entstanden im Laufe der Jahrhunderte das alte, mittlere und neue Haus Braunschweig sowie das alte, mittlere und neue Haus Lüneburg.
Nach dem Wiener Kongress entstand für die ältere Linie das noch bis 1918 bestehende Herzogtum Braunschweig. Auf dem Wiener Kongress erklärte sich das von Napoleon . aufgelöste Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg („Kurhannover“) am 12. Oktober 1814 selbst zum Königreich Hannover. In der Zeit zwischen 1803 und 1806 besetzte Frankreich unter der Führung des Kaisers Napoleon viele deutsche Staaten.
Es war identisch mit dem Territorium des welfischen Fürstentums Braunschweig-Wolfenbüttel und des Fürstentums Blankenburg, die während der französischen Besatzungszeit von 1807 bis 1813 dem Königreich Westphalen einverleibt worden waren.
09.06.1803 Franzosen besetzen Lüneburg nach Besitzergreifung des Kurfürstentums Hannover durch Napoleon
01.08.1806 Das Kurfürstentum Hannover fällt an Preußen, Lüneburg wird preußisch. Nach der Niederlage Preußens bei Jena erhält Lüneburg erneut eine französische Besatzung und wird dem französischem Kaiserreich einverleibt (14.12.1806)
1810 – 1813 Nach kurzer Zugehörigkeit zum Königreich Westfalen (wo Napoleons jüngster Bruder regiert), wird die Stadt Sitz einer französischen Unterpräfektur wiederum Teil des französischen Kaiserreiches. Die städtische Verwaltung wird nach französischem Muster umgestaltet. Die Stadt zählt 10.400 Einwohner
18.09.1813 Befreiung Lüneburgs von französischer Besatzung. Wiedereinsetzung des alten Stadtrates.
Als Napoleon 1815 besiegt wurde, beschlossen die deutschen Länder ihre Macht neu zu verteilen. Das Königreich Hannover wurde Teil des „Deutschen Bundes“.
Nach dem Aussterben dieser Linie 1884 fiel der Braunschweiger Thron an die im österreichischen Exil lebende hannoversche Linie, die ihn aber erst 1913 einnehmen konnte. Ihre Herrschaft endete am 8. November 1918 mit der Abdankung Ernst Augusts, des letzten Welfenherzogs infolge der Novemberrevolution.
Das Herzogtum Braunschweig wäre 1884 nach dem Tod Wilhelms an den im österreichischen Exil lebenden Chef der jüngeren Welfenlinie, den Kronprinzen von Hannover Ernst August, Herzog von Cumberland (1845–1923), gefallen. Auf Betreiben Bismarcks lehnte der Bundesrat die beanspruchte Regentschaft ab. Von 1884 bis 1913 hatten Prinzen aus Preußen und Mecklenburg die Regentschaft inne. Erst durch die Heirat seines Sohnes Prinz Ernst August (1887–1953) mit Prinzessin Viktoria Louise, der einzigen Tochter des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II., erfolgte die erneute Inbesitznahme des Herzogtums Braunschweig durch die Welfen. Als letzter welfischer Herzog regierte Ernst August aus der hannoverschen Linie das Land Braunschweig von 1913 bis 1918.

Aus Wikipedia, Wappen des Kurfürstentums Braunschweig-Lüneburg (1708)
Aus Wikipedia, Wappen des Kurfürstentums Braunschweig-Lüneburg (1708)
Lüneburger Schloss
Lüneburger Schloss

Aus Wikipedia, das ehemalige Lüneburger Schloss, um 1700 errichtet. Das Schloss diente bis 1717 als Witwensitz, später wurde das Schloss als Kaserne und Sitz des Amtsgerichts Lüneburg genutzt. Aktuell wird das Gebäude vom Landgericht Lüneburg genutzt.

Braunschweiger Schloss
Braunschweiger Schloss

Aus Wikipedia, das Braunschweiger Schloss, auch Braunschweiger Residenzschloss genannt, ist Teil eines Hybridgebäudes im Zentrum der Stadt Braunschweig. Seine Vorgängerbauten waren von 1753 bis zum 8. November 1918 die Residenz der braunschweigischen Herzöge aus dem Hause der Welfen. Der erste Bau wurde ab 1717 unter der Leitung des braunschweigischen Landbaumeisters Hermann Korb errichtet, konnte aber erst 1791 vollendet werden


Anlage 11
Rezeß über den Barskamper Wald

Am 9. Juni 1820 verabschiedete deshalb eine Kommission der Königlichen Kammer in Bleckede einen Rezeß zur Teilung des Barscamper Waldes, insgesamt waren das 4940 Ruten
Beteiligt waren daran:“ Die Allergnädigste Herrschaft, die Geistlichkeit zu Barscamp, das Dorf Barscamp, das Dorf Göddingen, die Dorfschaft Alt-Garge, das Dorf Neu-Garge, die Dorfschaft Walmsburg, das Dorf Catemin, die Dorfschaft Tosterglope, das Dorf Harmsdorf, die Dorfschaft Köhstorf, das Dorf Bruchdorf, der Barscamper Voigt Dienst, die dasige Holzknechts-Stelle, das Dorf Dahlem, die Dorfschaft Quickborn, der Meyer zu Buendorf, das von Spörkensche Gut Horndorf.“
„Alle und jede zwischen der Allergnädigsten Herrschaft und den mitberechtigten Interessentenschaften im Barscamper Walde und den dazu gehörenden Feldgehölzen seither bestandenen gemeinschaftlichen Nutzungen mögen in Holz- und Mastungsrecht oder in Weide, Plaggenhieb und sonstigen Befugnissen ihren Ursprung gehabt haben, sind durch die Teilung des genannten Waldes auf ewige Zeiten aufgehoben.”
Etwa erforderliche Viehtränken müssten auf den Weide-Anteilen angelegt werden und „allenthalben in angemessener Entfernung von den Abfindungs-Grenzen bleiben”
Triften und Wege waren zur gemeinschaftlichen Benutzung bestimmt:
Jede Interessentenschaft musste ihren Weg unterhalten, mit Ausnahme der Darchauer Heerstraße, Der Uferbau entlang dieses Heerweges von Bleckede an wurde nach wie vor unter politischer Aufsicht des Königlichen Amts Bleckede besorgt – durch Burgvestendienste aus der Vogtei Barscamp.
Neben dem Königlichen Förster zu Schieringen und dem Herrschaftlichen Holzknechte zu Barscamp blieb es den Interessentenschaften „verstattet”, einen besonderen „Holz-Aufseher” anzustellen, jedoch auf eigene Kosten.

© Jochen Wenk, die begrenzenden Gräben sind auch heute noch zu sehen
© Jochen Wenk, die begrenzenden Gräben sind auch heute noch zu sehen
© Jochen Wenk, die begrenzenden Gräben sind auch heute noch zu sehen
© Jochen Wenk, die begrenzenden Gräben sind auch heute noch zu sehen

Dieser Rezeß wurde unterzeichnet von folgenden Männern aus Barscamp. Johann Christ. Schnalenberg, Heinrich Christ. Lühr, Jürgen Heinrich Steinhauer, Joh. Heinr. Friedr. Schäfer