Die Langobarden auch Elb-Germanen genannt lebten vom 1. Jahrhundert v. C. bis ungefähr 500 n.C. an der Elbe und in elbnahen Gebieten.
Zeitgenössischen Chroniken zufolge hat Karl der Große 795 in unmittelbarer Nähe von Bardowick sein Lager aufgeschlagen, um mit einem Heer die Sachsen zu bekämpfen.
Bardowick wurde zum Sitz eines königlichen Gesandten, der über den Handel auf den Fernstraßen und Wasserwegen nach Osten wachte.

Der „ Pagus Bardengow“ mit Bardowick und Lüneburg in Cristian Schlöpke „Cronicon“ Kartenausschnitt Wikipedia
Der „ Pagus Bardengow“ mit Bardowick und Lüneburg in Cristian Schlöpke „Cronicon“ Kartenausschnitt Wikipedia

Die Langobarden, auch Winniler genannt, waren ein aus den Volksgruppen der Sueben, Semnonen und ggf. weiterer Gruppen gebildeter westgermanischer Volksstamm. Etwa um die Zeit von Christi Geburt herum verließen sie Südskandinavien über Norddeutschland und siedelten an der unteren und mittleren Elbe (daher der Begriff: Elbgermanen).
Anhand archäologischer Funde wie Schmuck, Waffen und Grabbeigaben lässt sich das langobardische Siedlungsgebiet in der Lüneburger Heide nördlich bis zur Elbe, östlich bis zum Staatsforst Göhrde, südlich bis zum Quellgebiet der Ilmenau und westlich bis zur Seeve eingrenzen.
Zur Zeit der Römer lebten die Langobarden an der unteren Elbe neben den Angeln und Sachsen ( nach Tacitus ). Die Langobarden standen schon im Kontakt mit den Römern. So finden sich in den Gräbern römische Luxusgegenstände und Waffen.
In der Gegend um Lüneburg, im 8.Jahrhundert, tauchte in der sächsischen Literatur erstmals die Bezeichnung „Bardengau“ auf, die wie der Ortsname „Bardewic“ (Bardowick) an die Epoche der Langobarden im norddeutschen Raum erinnert. Die Anwesenheit der Langobarden prägte diese Region nachhaltig. Noch im 13. Jahrhundert wurde ein Teil der Lüneburger Heide als Bardengau bezeichnet; der Name dessen Hauptortes Bardowick dürfte gleichfalls mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die Langobarden zurückzuführen sein.

Auch Barskamp befand sich im Bardengau.

Aus Wikipedia - Der Anfang der Historia Langobardorum, in einer Handschrift. Biblioteca Apostolica Vaticana, Urbinas Lat. 984, fol. 2r (2. Hälfte des 15. Jahrhunderts) Paulus Diaconus († wohl vor 800 im Kloster Montecassino)
Aus Wikipedia – Der Anfang der Historia Langobardorum, in einer Handschrift. Biblioteca Apostolica Vaticana, Urbinas Lat. 984, fol. 2r (2. Hälfte des 15. Jahrhunderts) Paulus Diaconus († wohl vor 800 im Kloster Montecassino)

Im 2. Jahrhundert emigrierten die Langobarden, mit Teilen der Sachsen, an die mittlere Donau. Ein Teil der langobardischen Bevölkerung blieb an der unteren Elbe zurück und ging im Stamm der Sachsen auf.

Karte aus Wikipedia, Migrationsroute der Langobarden
Karte aus Wikipedia, Migrationsroute der Langobarden

Bei der bewaffneten Erhebung (Immensum bellum (lat. für „gewaltiger Krieg“) der germanischen Stämme waren auch die Langobarden beteiligt. Diese Erhebung richtete sich gegen die Zunahme römische Einflussnahme und Machtausübung östlich des Rheins. Der Aufstand brach im Jahr 1 n. Chr. unter der Statthalterschaft des Marcus Vinicius aus und endete mit der erneuten Unterwerfung der Stämme in den Jahren 4 und 5 n. Chr. durch den designierten römischen Thronfolger Tiberius. Der Konflikt gehört zu den Augusteischen Germanenkriegen und den – letztlich vergeblichen – Bemühungen Roms, das Gebiet zwischen Rhein und Elbe in den Jahren 12 v. Chr. (Beginn der Drusus-Feldzüge) bis 16 n. Chr. (Ende der Germanicus-Feldzüge) unter die Herrschaft des Imperiums zu bringen.
Große Teile der Langobarden sind im 6. Jahrhundert aus der Region ausgewandert.

Aus Wikipedia, Langobardische Fibel
Aus Wikipedia, Langobardische Fibel

Verursacht wurde das durch ökologische Probleme und Missernten. Deshalb gab es eine Wanderungsbewegung im 5. Jahrhundert nach Ungarn und Niederösterreich, schließlich sind sie in Norditalien angekommen. Wo sie die Kultur der ansässigen Bevölkerung übernommen haben. Die Langobarden fielen in die Gegenden Mittel- und Süditaliens ein, drangen 568 nach Oberitalien (Lombardei) vor, besetzten 572 Pavia und begannen ihr bis 774 bestehendes Reich zu etablieren. Während ihrer Wanderung, die über drei Jahrhunderte dauerte, haben sie das Christentum angenommen, sind zwischenzeitlich immer wieder sesshaft gewesen und andere Menschen haben sich ihrer Wanderung angeschlossen.
Am 5. Juni 774 attackierte Karl der Große das Langobardenreich, es wurde ins Fränkische Reich integriert und damit wurde Karl auch zum König der Langobarden. Nur die wenigen süditalienischen Herzogtümer hielten bis ins 11. Jahrhundert hinein durch.
Es waren Normannen, die dem fragmentarisch verbliebenen Langobardenreich endgültig ein Ende setzten.