Die politische und militärische Lage in Europa glich 1914 einem „Pulverfass“.
Das Attentat am 28. Juni 1914 von Sarajevo auf den österreichisch-ungarischen Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau durch einen nationalistischen Serben gilt als Auslöser für den Ersten Weltkrieg, war aber „nur“ der unmittelbare Anlass, der das Fass zum Überlaufen brachte.

Vom Attentat gibt es keine Fotos, sondern nur Grafiken, gemeinfrei
Vom Attentat gibt es keine Fotos, sondern nur Grafiken, gemeinfrei

Die politischen Spannungen unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg hatten ihre Wurzeln im ausgehenden 19. Jahrhundert, als das Zeitalter des Imperialismus begann. Die europäischen Großmächte waren auf Eroberungen aus, und alle, bis auf Österreich-Ungarn, führten Krieg, um ihr Besitzrecht auf andere Kontinente auszudehnen.
Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatten die Großmächte weite Teile Afrikas und Asiens besetzt und zu ihrem wirtschaftlichen und politischen Einflussgebiet gemacht. Der Imperialismus der Großmächte und ihre Konkurrenz um die „Aufteilung der Welt“ hatten schon früher zu militärischen Konflikten und zu komplizierten Bündnissystemen zwischen den europäischen Staaten geführt. Damit ist vor allen Dingen gemeint, dass der 1. Weltkrieg nicht unerwartet oder „zufällig“ ausbrach. Die Völker begannen aufzurüsten. Sie entwickelten immer größere und gefährlichere Waffen.
Schon lange vor dem Juni 1914 waren die Vorbereitungen für einen Krieg in Europa in vollem Gange. Viele Länder hatten Bündnisse miteinander geschlossen. Darin verpflichteten sie sich zur gegenseitigen Hilfe im Kriegsfall. Das Attentat hatte nur regionale Bedeutung. Die beteiligten Staaten versuchten ihre Einfluss-Sphären ökonomisch abzusichern. Um 1914 war Europa in zwei Blöcke gespalten: Die Mittelmächte mit Deutschland, Österreich-Ungarn, Türkei, Bulgarien und Italien standen auf der einen Seite, auf der anderen die „Entente“ mit Frankreich, Russland, Großbritannien, Portugal und vielen weiteren Staaten. Österreich bildete mit Italien und Deutschland den Dreibund. Später schloss sich Italien den Alliierten an, da diese dem Land Südtirol versprachen. Das Deutsche Reich ist nicht in die bewaffneten Auseinandersetzungen ‚hineingeschlittert‘, sondern hat bewusst hegemoniale Ziele verfolgt, welche die Donaumonarchie zum Losschlagen ermuntert und jede friedliche Beilegung des Konflikts hintertrieben hat.

Berliner Tageblatt
Berliner Tageblatt
Wikipedia, Erster Weltkrieg – beteiligte Staaten Grün, Entente und Alliierte Orange, Mittelmächte, Grau, Neutrale
Wikipedia, Erster Weltkrieg – beteiligte Staaten:
Grün Entente und Alliierte,
Orange Mittelmächte,
Grau Neutrale
Stadtarchiv Bleckede, Extrablatt der Bleckeder Zeitung, Mobilmachung
Stadtarchiv Bleckede, Extrablatt der Bleckeder Zeitung, Mobilmachung

Ohne auf die Details dieser Jahrzehnte dauernden Kontroverse einzugehen, ist festzuhalten, dass Österreich-Ungarn von einer Mitschuld am Ausbruch des 1. Weltkrieges nicht freigesprochen werden kann.
Insbesondere der Chef des Generalstabes der k. u. k. Armee, Franz Freiherr Conrad von Hötzendorf, war schon lange vor dem Sommer 1914 als Befürworter eines Präventivkrieges gegen Serbien (und Italien) hervorgetreten.
Er betrachtete den Balkan – auch wenn Österreich-Ungarn zur Ausübung einer wirtschaftlichen Vorherrschaft gar nicht fähig war – als gleichsam ’natürliche‘ Interessensphäre der Monarchie.
Abgesehen von dem Versuch, 1914 gemeinsam mit Italien Einfluss auf die Gründung der Nationalbank des erst ins Leben zu rufenden albanischen Staates zu nehmen, bestand die einzige ‚koloniale‘ Eroberung der Monarchie in der Kontrolle über das 1878 okkupierte und 1908 annektierte Bosnien-Herzegowina (Bosna i Hercegovina). Dies ist auch auf den schwindenden Einfluss des Osmanischen Reiches auf dem Balkan zurückzuführen. Anfangs des 20. Jahrhunderts sah sich Deutschland, infolge einiger diplomatischer Versäumnisse einem gefährlichen Bündnis von England, Frankreich und Russland gegenüber.

Foto, Kreisarchiv Lüneburg, Veteranen des Kreis-Krieger-Verbandes Bleckede, auch auf dem Land bereitete man sich auf kriegerische Auseinandersetzungen vor.
Foto, Kreisarchiv Lüneburg, Veteranen des Kreis-Krieger-Verbandes Bleckede, auch auf dem Land bereitete man sich auf kriegerische Auseinandersetzungen vor.

Dieser „Entente“ stand der Dreibund mit Deutschland, Österreich-Ungarn und Italien gegenüber.
Auch Russland verfolgte auf dem Balkan eigene Interessen und geriet dabei in einen Konflikt mit Österreich. Dazu gehörte der Versuch, die Meerengen des Bosporus und der Dardanellen zu beherrschen und so einen Zugang zum Mittelmeer zu gewinnen.
Das Deutsche Reich sicherte Österreich-Ungarn die uneingeschränkte Bündnistreue gegenüber der Donaumonarchie zu. Am 28. Juli erklärte Österreich-Ungarn Serbien den Krieg, Russland machte ebenfalls teilmobil.
Am 30. Juli waren sowohl Russland als auch Österreich-Ungarn im Kriegszustand. Am 1. August 1914 erklärte das Deutsche Reich dem russischen Zarenreich den Krieg. Mit dem Einmarsch deutscher Truppen am 2. August in Luxemburg und am 3. August in Belgien begann für die Deutschen der Erste Weltkrieg. Zwar wurde das Deutsche Reich entlastet, indem es am 3. März 1918 einen Friedensvertrag mit Sowjetrussland schließen konnte (Friedensvertrag von Brest-Litowsk). Militärisch war der Krieg nicht zu gewinnen. Das war spätestens mit dem Kriegseintritt der USA im April 1917 deutlich geworden. Jedoch war die deutsche Westfront dem Zusammenbruch nahe. Militärische Angriffe wie die Frühjahrsoffensive 1918 wurden nach Anfangserfolgen gestoppt. Eine alliierte Offensive, die am 18. Juli an der Marne begann, brachte eine entscheidende Wende. Begünstigt wurde dies durch das inzwischen angewachsene militärische Engagement der USA, aber auch durch die schlechte Versorgungslage der deutschen Truppen. Fortan lag die Initiative nicht mehr auf deutscher Seite. Die deutsche Kriegspropaganda sprach dennoch von einem baldigen Sieg. Seit August 1916 wurde die Oberste Heeresleitung (OHL) von Paul von Hindenburg und Erich Ludendorff geführt und kam einer Militärdiktatur gleich.

Deutscher Soldat in der Ausrüstung der Sturmtruppen, 1918: Zwischen Weltkrieg und Revolution
„Deutscher Soldat in der Ausrüstung der Sturmtruppen,” 1918: Zwischen Weltkrieg und Revolution, https://ausstellungen.deutsche-digitale-bibliothek.de/1918

Es kommt zu revolutionären Zuständen im Reich, die SPD fordert die Abdankung des Kaisers. Wilhelm II. der kann sich diesem Druck nicht länger erwehren: Am 8. November 1918 tritt Wilhelm II. zurück und flüchtet nach Schloss Doorn in Holland ins Exil wo er noch 23 Jahre lebt .Wilhelm II. stirbt am 4. Juni 1941, beigesetzt wird er in Doorn.
Mit dem Fall der deutschen Monarchien im Jahre 1918 musste auch Herzog Ernst August zu Braunschweig und Lüneburg abdanken. Er ging mit seiner Familie ins österreichische Exil auf Schloss Cumberland, das bereits sein Vater in Gmunden errichtet hatte. Die Leitung der Verwaltung des Gesamthauses wurde Paul Knoke übertragen.

Historisches Foto von privat, Barskamper Soldaten und Offiziere. des 1. Weltkriegs
Historisches Foto von privat, Barskamper Soldaten und Offiziere des 1. Weltkriegs
Feldpostkarte, von privat
Feldpostkarte, von privat
Stadtarchiv Bleckede, Umgang mit Feldpost
Stadtarchiv Bleckede, Umgang mit Feldpost
Stadtarchiv Bleckede, Umgang mit Feldpost
Stadtarchiv Bleckede, Umgang mit Feldpost
Stadtarchiv Bleckede, Plakat des Hilfsverein Deutscher Frauen. Auch Kinder werden in den 1. Weltkrieg einbezogen.
Stadtarchiv Bleckede, Plakat des Hilfsverein Deutscher Frauen. Auch Kinder werden in den 1. Weltkrieg einbezogen.

Exkurs

Deutsche Kolonien
(Quelle: Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Kolonien)

Die deutschen Kolonien wurden vom Deutschen Reich seit den 1880er Jahren angeeignet und nach dem Ersten Weltkrieg gemäß dem Versailler Vertrag von 1919 abgetreten. Otto von Bismarck nannte sie „Schutzgebiete“, weil er in ihnen den deutschen Handel schützen wollte. Die deutschen Kolonien waren 1914 das an Fläche drittgrößte Kolonialreich nach dem britischen und französischen. Die deutschen Kolonien waren kein Bestandteil des Reichsgebiets, sondern überseeischer Besitz des Reiches.
In den deutschen Kolonien kam es zu mehreren Aufständen, die blutig niedergeschlagen wurden. In Deutsch-Südwestafrika begingen die deutschen Kolonialherren den Völkermord an den Herero und Nama, den ersten in der Geschichtsschreibung anerkannten Völkermord des 20. Jahrhunderts (siehe Kolonialkrieg). Weitestgehend verdrängt ist der Maji-Maji-Aufstand von 1905 bis 1907 im damaligen Deutsch-Ostafrika, bei dem je nach Schätzungen 75.000 bis 300.000 Menschen gerade durch eine Politik der verbrannten Erde seitens der deutschen Kolonialtruppen umkamen.
Das deutsche Kolonialreich umfasste Teile der heutigen Staaten Volksrepublik China, Burundi, Ruanda, Tansania, Namibia, Kamerun, Gabun, Republik Kongo, Zentralafrikanische Republik, Tschad, Nigeria, Togo, Ghana, Papua-Neuguinea, und mehrere Inseln im Westpazifik und Mikronesien.
Ausgewanderte Deutsche gründeten in Übersee Siedlungen, die bisweilen als „deutsche Kolonien“ bezeichnet werden, aber keine Souveränitätsrechte des Herkunftslandes ausübten.
Die deutschen Kolonien wurden vom Deutschen Reich seit den 1880er Jahren angeeignet und nach dem Ersten Weltkrieg gemäß dem Versailler Vertrag von 1919 abgetreten.

Afrikacorps
Afrikacorps
Die deutschen Kolonialherren gingen in Deutsch- Ostafrika äußerst brutal vor
Die deutschen Kolonialherren gingen in Deutsch- Ostafrika äußerst brutal vor
Gefangene Deutsche Soldaten
Gefangene Deutsche Soldaten
Gefangene Soldaten unterschiedlicher Herkunft
Gefangene Soldaten unterschiedlicher Herkunft

Anlagen dienen der weiteren politischen und wirtschaftlichen Erläuterung und den Ergänzungen in den einzelnen Herrschaftsphasen insbesondere für Barskamp.

Anlage 1

Kriegsanleihen

* Wikipedia
* Wikipedia
* Wikipedia
* Wikipedia
Stadtarchiv Bleckede
Stadtarchiv Bleckede
Stadtarchiv Bleckede
Stadtarchiv Bleckede

In Deutschland wurden zwischen 1914 und 1918 insgesamt neun Kriegsanleihen ausgegeben, die 98 Milliarden Mark einbrachten und etwa 60 % der deutschen Kriegskosten deckten. Ein Anteil von 3 Milliarden Mark entfiel dabei auf die deutsche Versicherungswirtschaft.
Die Werbung für das Zeichnen von Kriegsanleihen wandte sich an alle Bevölkerungsschichten, stieß jedoch im Kriegsverlauf auf immer geringeren Widerhall, sodass bei den späteren österreichisch-ungarischen Kriegsanleihen auch Gebietskörperschaften, Fonds und öffentliche Einrichtungen einen wesentlichen Teil der Anleihen zeichneten. So „empfahlen“ etwa die Statthaltereien der Kronländer sogar einzelnen Gemeinden die Zeichnung bestimmter Beträge. In der Forschung wurde festgestellt, dass erhebliche Summen an Anleihen nicht auf patriotisch gesinnte Privatleute entfielen, sondern auf Institutionen im Einflussbereich des Staates, „denen auf Grund massiven Drucks von oben meist nichts anderes übrig blieb, als ihre (aufgrund der kriegsbedingt rückläufigen Steuereinnahmen) ohnedies knappen Mittel für diesen Zweck einzusetzen.“
Als die Kriegsanleihe wird in der deutschen Geschichte im Allgemeinen jener Beschluss der SPD im Jahr 1914 bezeichnet, der Finanzierung des Ersten Weltkriegs zuzustimmen. Der Beschluss war heftig umstritten, weil die Partei noch im Juli 1914 gegen den Krieg demonstriert hatte, die Reichstagsfraktion nun aber einen entgegengesetzten Kurs vorgab. Infolge dieser sogenannten Burgfriedenspolitik kam es letztlich zur Spaltung der deutschen Arbeiterbewegung.
Die langfristigen Anleihen des Deutschen Reichs waren bis 1. Oktober 1924 unkündbar. Trotz des für Deutschland verlorenen Ersten Weltkrieges war die Tilgung der Anleihen dem Staat durch den hyperinflationären Wertverlust der Mark von 1914 bis 1923 ohne Schwierigkeiten möglich. Die Zeichner der Kriegsanleihen erhielten praktisch keinen Wert zurück, ihr dem Staat geliehenes Geld war verloren.

Stadtarchiv Bleckede, Plakat, von unentgeltlicher Arbeit hielt man im 1.Weltkrieg viel, um die Kriegskosten zu minimieren.
Stadtarchiv Bleckede, Plakat, von unentgeltlicher Arbeit hielt man im 1.Weltkrieg viel, um die Kriegskosten zu minimieren.
Stadtarchiv Bleckede, Plakat, Spione wurden von allen Kriegsparteien gefürchtet
Stadtarchiv Bleckede, Plakat, Spione wurden von allen Kriegsparteien gefürchtet

Anlage 2

Demonstrationen für Frieden und Brot

In den beiden ersten Monaten des Jahres 1918 fanden große Streiks und Demonstrationen mit Hunderttausenden von Menschen statt, die „Frieden und Brot“ forderten. Im Deutschen Reich waren die Menschen nicht nur des Krieges überdrüssig. Sie wandten sich zunehmend auch gegen die Monarchie. Zunehmend wurden Forderungen nach mehr Demokratie, aber auch nach einer sozialistischen oder kommunistischen Räterepublik laut.

©Rosa Luxemburg Stiftung Plakat, Aufruf des Arbeiter- und Soldatenrat. Plakat ist gemeinfrei
©Rosa Luxemburg Stiftung Plakat, Aufruf des Arbeiter- und Soldatenrat. Plakat ist gemeinfrei
©Rosa Luxemburg Stiftung Plakat, Aufruf des Arbeiter- und Soldatenrat. Plakat ist gemeinfrei
Flugblatt auch als Postkarte, Verfasser unbekannt
Flugblatt auch als Postkarte, Verfasser unbekannt
Stadtarchiv Bleckede
Stadtarchiv Bleckede
Stadtarchiv Bleckede, auch der Diebstahl von Feldfrüchten wurde schwer bestraft.
Stadtarchiv Bleckede, auch der Diebstahl von Feldfrüchten wurde schwer bestraft.

Während des Ersten Weltkriegs starben in Deutschland rund 750.000 Menschen an Unterernährung und an deren Folgen. Schon mit der Mobilisierung wurden den landwirtschaftlichen Betrieben im Sommer 1914 viele ihrer leistungsfähigsten Arbeitskräfte zur Erntezeit entzogen.

Stadtarchiv Bleckede, Wolle konnte von Schafhaltern beschlagnahmt werden
Stadtarchiv Bleckede, Wolle konnte von Schafhaltern beschlagnahmt werden
Stadtarchiv Bleckede, Verordnung gegen das Rauchen im Wald
Stadtarchiv Bleckede, Verordnung gegen das Rauchen im Wald
Stadtarchiv Bleckede, Brandstiftung konnte mit dem Tode bestraft werden
Stadtarchiv Bleckede, Brandstiftung konnte mit dem Tode bestraft werden
Wikipedia, Propaganda Plakat, wie sich Deutschland Möglichkeiten zum Frieden vorstellte.
Wikipedia, Propaganda Plakat, wie sich Deutschland Möglichkeiten zum Frieden vorstellte.

Anlage 3

Glocken

Noch 1917 sollte die Barskamper, 1735 gegossene, Glocke und eine Glocke der Friedhofskapelle auf Anordnung des Kaisers und obersten Kriegsherren Wilhelm II für Kriegszwecke eingeschmolzen werden. Auch 43 Prospektpfeifen der Orgel aus einer Zinn-Blei-Legierung sind als kriegswichtiges Material demontiert und später gegen billige Zinkpfeifen ersetzt worden. Die Glocken kamen jedoch im März 1919 zurück, wurden jedoch 1919 durch zwei Stahlglocken ersetzt. Lange Zeit stand sie auf der Rampe des Güterschuppens des alten Bleckeder Kleinbahnhofes. Nachdem der Erste Weltkrieg vorbei ging, hatte man sie vergessen! Im März 1919 wurde die Glocke schließlich, bekränzt in feierlichem Zuge, zurück nach Barskamp geholt und mit Musik wieder an ihrem alten Platz angebracht.

Gefallene des 1. Weltkrieg im Kirchspiel
Gefallene des 1. Weltkrieg im Kirchspiel
Gefallene und Kriegsteilnehmer des 1. Weltkrieges in der Gemeinde Barskamp
Gefallene und Kriegsteilnehmer des 1. Weltkrieges in der Gemeinde Barskamp

Der Erste Weltkrieg endete im November 1918 mit der Bekanntgabe der Abdankung des deutschen Kaisers durch Max von Baden. Zwei Tage später, am 11. November 1918, wurde der Waffenstillstand unterzeichnet.

Wikipedia, Waffenstillstandabkommen, Die Unterzeichnung des Waffenstillstandsabkommens - Gemälde von Maurice Pillard Verneuil. - V. r.: Hinter dem Tisch die franz. Generäle Maxime Weygand und Marschall Ferdinand Foch (stehend) sowie die brit. Admiräle Rosslyn Wemyss und George Hope; davor stehend der deut. Delegationsleiter Matthias Erzberger, Generalmajor Detlof von Winterfeldt, Alfred von Oberndorff (Auswärtiges Amt); hinten die Kapitäne Jack Marriott (brit.), Ernst Vanselow (ganz links).
Wikipedia, Waffenstillstandabkommen, Die Unterzeichnung des Waffenstillstandsabkommens – Gemälde von Maurice Pillard Verneuil. – V. r.: Hinter dem Tisch die franz. Generäle Maxime Weygand und Marschall Ferdinand Foch (stehend) sowie die brit. Admiräle Rosslyn Wemyss und George Hope; davor stehend der deut. Delegationsleiter Matthias Erzberger, Generalmajor Detlof von Winterfeldt, Alfred von Oberndorff (Auswärtiges Amt); hinten die Kapitäne Jack Marriott (brit.), Ernst Vanselow (ganz links).
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Der erste Waffenstillstand von Compiègne (französisch Armistice de Rethondes) wurde am 11. November 1918 zwischen dem Deutschen Reich und den beiden Westmächten Frankreich und Großbritannien geschlossen und beendete die Kampfhandlungen im Ersten Weltkrieg. Der Vertrag wurde in einem Eisenbahn-Salonwagen unterzeichnet, der östlich der nordfranzösischen Stadt Compiègne auf einer Waldlichtung stand. Am 11. November 1918 unterzeichnete die deutsche Regierung, genauer gesagt eine Waffenstillstandskommission unter Leitung von Matthias Erzberger, im Wald von Compiègne (nördlich von Paris) einen Waffenstillstand.
Völkerrechtlich endete der Krieg jedoch erst mit dem Vertrag von Versailles im Mai des Jahres 1919.
Die Forderungen, die die Siegermächte an Deutschland stellen, waren gewaltig. Weil die deutsche Politik und die Bevölkerung sich einer großen Belastung ausgeliefert fühlen und die Unzufriedenheit steigt, wurde der verlorene Krieg auf die Novemberrevolution 1918 geschoben, zu der zahlreichen Streiks und den Ausruf der Republik gehören.

©Historisches Lexikon Bayern
©Historisches Lexikon Bayern

Anlage 4

Obelisk bei der Kirche

© Jochen Wenk, Obelisk auf dem Vorplatz des Kirchhof
© Jochen Wenk, Obelisk auf dem Vorplatz des Kirchhofs
© Jochen Wenk, Obelisk auf dem Vorplatz des Kirchhof
© Jochen Wenk, Obelisk auf dem Vorplatz des Kirchhofs
© Jochen Wenk, Obelisk auf dem Vorplatz des Kirchhof
© Jochen Wenk, Obelisk auf dem Vorplatz des Kirchhofs

In Barskamp befindet sich neben der Kirche ein Obelisk aus aufeinandergestellten, bearbeiteten Findlingen. An zwei Seiten befinden sich in halber Höhe Metallmedaillons. Eins zeigt einen pflügenden Bauern vor der
Silhouette eines Dorfes, das andere einen knienden Soldaten ohne Kopfbedeckung, der in der rechten Hand ein Gewehr, in der linken einen Kranz hält. Darunter stehen die Jahreszahlen „1914-1918“. Die Namenstafeln
wurden entfernt und an der Rückwand der Friedhofskapelle angebracht.

© Jochen Wenk. Metalltafeln auf der Rückseite der Friedhofskapelle
© Jochen Wenk. Metalltafeln auf der Rückseite der Friedhofskapelle
© Jochen Wenk. Metalltafeln auf der Rückseite der Friedhofskapelle
© Jochen Wenk. Metalltafeln auf der Rückseite der Friedhofskapelle
© Jochen Wenk. Metalltafeln auf der Rückseite der Friedhofskapelle
© Jochen Wenk. Metalltafeln auf der Rückseite der Friedhofskapelle

In dem Ehrenhof befinden sich an der Kapellenaußenrückwand drei Metalltafeln für die Soldaten die im 1. Weltkrieg gefallen sind. Die Namen sind chronologisch und nach Kirchspielorten angebracht

© Jochen Wenk. Sandsteinblock auf Rückseite der Friedhofskapelle
© Jochen Wenk. Sandsteinblock auf Rückseite der Friedhofskapelle

An der Rückseite der Friedhofskapelle wurde ein Ehrenhof angelegt. Er ist von einer Mauer umgeben und wird durch einen Torbogen betreten.
Mit den Inschriften: „Dem Gedächtnis unserer im Weltkriege 1914-18 gefallenen Brüder. Joh. 15,13.“ sowie „Niemand hat größere Liebe, denn die, dass er sein Leben lasset für seine Freunde Barskamp 1922“
Vor den Tafeln liegt ein Steinblock neueren Datums, mit der Inschrift: „Unser Opfer – Eure Verpflichtung, Frieden“
In der Mitte des Hofes stehen auf einer Grünfläche drei, von 15 Grabplatten umgebene, Steinkreuze der Kirchengemeinde Barskamp des 2. Weltkrieges.
Barskamp selbst wurde nicht vom 1. Weltkrieg beeinträchtigt, sondern hatte gefallene Soldaten zu beklagen.

Im 1. Weltkrieg starben mehr als neun Millionen Soldaten, darunter über zwei Millionen aus Deutschland, fast 1,5 Millionen aus Österreich-Ungarn, über 1,8 Millionen aus Russland, annähernd 460.000 aus Italien. (1917-1918) 116.516 USA, Frankreich hatte über 1,3 Millionen, Großbritannien rund 750.000 militärische Todesfälle zu beklagen.
Der Erste Weltkrieg verursachte zehn Millionen Tote, 20 Millionen Verletzte. Fast zwei Millionen deutsche Soldaten sind gefallen, mehr als vier Millionen verletzt und verstümmelt. Auf der Straße herrschte Bürgerkrieg. Chaos und Hunger bestimmen das Leben der Menschen, acht Millionen Soldaten müssen demobilisiert und wieder eingegliedert werden.

Plakat nach dem 1. Weltkrieg, mit der Aufforderung die Waffen abzugeben. Der Reichskommissar für die Entwaffnung Dr. Peters, aus Landesarchiv Thüringen, Staatsarchiv Altenburg
Plakat nach dem 1. Weltkrieg, mit der Aufforderung die Waffen abzugeben. Der Reichskommissar für die Entwaffnung Dr. Peters, aus Landesarchiv Thüringen, Staatsarchiv Altenburg