Die Bronzezeit ist die Periode in der Geschichte der Menschheit, in der Metallgegenstände vorherrschend aus Bronze hergestellt wurden.
Die Wurzeln der Bronzezeit liegen in der vorausgehenden Kupferzeit. Insbesondere im Mittelmeer-Raum führte die Entwicklung der Kupfertechnologie zu einem verstärkten Fernhandel.
Bronze ist eine Legierung, bestehend aus 90 % Kupfer und 10 % Zinn, und weitaus härter als Kupfer.
Am Ende der Steinzeit begann der Übergang zur Verwendung, des Metalls. Neue, bessere Eigenschaften ermöglichten bisher unbekannte Nutzungsmöglichkeiten, erforderten aber auch eine weitaus komplexere Handhabung und Technologie sowie einen funktionierenden Fernhandel, um an das begehrte Material zu kommen, das nicht überall vorhanden war. Diese Übergangsphase wird Kupferzeit genannt.
Die Bronzezeit umfasst in Mitteleuropa etwa den Zeitraum von 2200 bis 800 v. Chr. Für die mitteleuropäische Bronzezeit sind Handelskontakte nach Nordeuropa (Bernstein) und in den Ägäisraum nachgewiesen
Die als Nordische Bronzezeit (etwa 1800 v. Chr.) bezeichnete Bronzezeit Nordeuropas und Skandinaviens setzte entsprechend der Ausbreitung der Bronzezeit erst verzögert ein. Kupfer und Zinn mussten mangels eigener Lagerstätten importiert werden. Bernstein diente als begehrtes Exportgut und wurde so zum „Gold des Nordens“. Die Metallgegenstände des Nordischen Kreises gehören zu den schönsten erhaltenen Produkten der Bronzezeit.
Niedersachsen stellte während der Bronzezeit eine bedeutende Kontaktzone zwischen der süddeutschen Hügelgräberbronzezeit und der Nordischen Bronzezeit Skandinaviens dar.
Auf der Grundlage der Bewertung der Grabinventare können fünf separate Siedlungskammern nachgewiesen werden, deren Bewohner in Weilern mit bis zu sechs Gehöften oder Einzelhöfen siedelten und jeweils über mehrere Generationen in Grabhügelgruppen bestatteten.
Dabei lag der Höhepunkt der Besiedlung in der älteren Bronzezeit mit ihrer süddeutschen Anbindung. Am Ende der älteren Bronzezeit kam es zu einem abrupten Siedlungsende und einer mittelbronzezeitlichen Neubesiedlung von Nordosten her. Die jüngere Bronzezeit fehlt, erst für die frühe Eisenzeit sind wieder Bestattungen und damit indirekt auch Siedlungsplätze nachzuweisen.
Die Bronzezeit wird anhand der unterschiedlichen Bestattungsformen vorwiegend als Hügelgräberbronzezeit und Urnenfelderzeit bezeichnet.
Im Norden breitet sich das Neolithikum erst zwischen 4200 und 4000 v. Chr. mit der Trichterbecherkultur aus. Sie wird in ihrer Endphase im Osten von der Kugelamphoren-Kultur überlagert. Es folgen ab 2800 v. Chr. im Westen die Glockenbecherkultur, im Osten die Schnurkeramische Kultur. Mit ihnen endet das Neolithikum in diesem Bereich. Die Trichterbecherkultur entwickelte Stufen, die durch den Dänen C. J. Becker definiert, jedoch inzwischen wissenschaftlich differenziert wurde (siehe Grafik).
Gemeinsam ist den bronzezeitlichen Kulturen, dass die Notwendigkeit, eine „Metallurgiekette“ zu organisieren, zu gravierenden Umwälzungen der Gesellschaftsstruktur führte. Der Zugang und die Beherrschung der Ressourcen (Metalle, Metallurgen, Kommunikations- und Handelswege) führten zur Herausbildung einer Oberschicht, und damit vermutlich zu einer sozialen Differenzierung mit vererbbaren Führungspositionen. Diese Oberschicht kontrollierte vermutlich auch den Abbau und die Verhüttung des Metalls. Auch wurden erste Techniken der Prospektion und Gewinnung von Kupfererzen in offenen Gruben (Bergbau) entwickelt. Durch die Entwicklung der Verhüttung von Kupfer konnte der schnell entstehende Engpass an gediegenem Kupfer entschärft werden.
Es war mit der Bronze erstmals möglich, Reichtum anzuhäufen, welcher auch leicht transportabel war. Bronzebarren wurden als Zahlungsmittel eingesetzt. Die Entstehung von stark befestigten Siedlungen und die Erfindung des Schwertes werden oftmals als Hinweis auf eine Zunahme kriegerischer beziehungsweise räuberischer Auseinandersetzungen gedeutet.
Der älteste bislang entdeckte Schmelzofen der Menschheit wird in die Bronzezeit datiert und wurde auf Kreta im Palast von Kato Zakros (minoische Kultur) ausgegraben
Durch den Guss war erstmals eine Serienfertigung gleichartig aussehender Werkzeuge möglich.
Siedlungen in Mitteleuropa wurden tendenziell kleiner, dafür aber stärker befestigt. Sie lagen vor allem auf Anhöhen.
Die ungleiche Verteilung der Metallvorkommen, insbesondere des zur Herstellung benötigten sehr seltenen Zinns, führte zu einem „globalen“ Handelsnetz, welches neben den Waren auch kulturelle Ideen verbreitete. Der Fund eines spätbronzezeitlichen Handelsschiffes (Schiff von Uluburun) beweist eindrucksvoll die Mannigfaltigkeit der Waren, welche über weite Distanzen gehandelt wurden.
Spätneolithische und bronzezeitliche Häuser und Siedlungen waren der norddeutschen Archäologie über viele Jahrzehnte komplett entgangen. Erst in den letzten drei Jahrzehnten wurden vermehrt Siedlungsplätze mit Hausbefunden entdeckt. In den meisten Fällen handelt es sich um Einzelhöfe oder um Gruppen weniger gleichzeitig bestehender Höfe mit geringer Ortskontinuität und einem vergleichsweise unauffälligen Fundmaterial, das nur die wichtigsten Dinge des Alltags umfasst und meistens aus Keramik, Stein und Knochen besteht. Wertvolle Bronzen finden sich als Beigaben vor allem in den Gräbern, manchmal auch in Versteckfunden (Horte) bei denen nicht immer klar ist, ob es sich um Gaben an die Götter oder um persönlichen Besitz handelt. Die Häuser sind bis in die jüngere Bronzezeit zweischiffig und liefern keine Belege für eine saisonale Aufstallung von Haustieren, die offenbar erst am Übergang der Späten Bronzezeit zu frühen Eisenzeit (um 800 v. Chr.) üblich wurde.