Alt Garge, Barskamp, Gut Horndorf, Köhlingen, Tosterglope und Ventschau liegen südwestlich von Bleckede und nordöstlich von Dahlenburg auf einem Geestrücken des Drahwehnhöhenzuges.
Die Oberflächenformen des norddeutschen Tieflandes, das sich von der Nord- und Ostseeküste bis zur Mittelgebirgsschwelle erstreckt, wurden maßgeblich durch die pleistozänen Eismassen und ihre Schmelzwasser geprägt.
Die meist sandigen Geestflächen, bildeten sich in den letzten beiden Eiszeiten, der Saale- und der Weichsel-Eiszeit. Sie hinterließen unter anderem Massen an Sand, Findlingen und Steinen.
Ungefährer Verlauf der Maximalausdehnung der letzten drei pleistozänen
Vereisungen in Norddeutschland
Bildquelle: Liedtke 1992
Benannt wurden die einzelnen Eiszeiten nach den Flüssen, die die weiteste Ausdehnung der jeweiligen Eisschilde markieren: Elster, Saale und Weichsel.
Weichsel-Eiszeit: 115.000 bis 12.500 v. Chr.
Saale-Eiszeit: 180.000 bis 126.000 v. Chr.
Elster-Eiszeit: 480.00 bis 320.000 v. Chr.
Die Spuren der ältesten Eiszeit, der Elstereiszeit, wurden von den nachfolgenden Eiszeiten überformt.
Vor etwa 115.000 Jahren begann die Weichseleiszeit. Obwohl ihre Gletscher selbst in der weitesten Vorstoßphase nicht mehr bis in unsere Region vorstießen, prägte diese Kaltzeit die Elberegion entscheidend.
Gewaltige Schmelzwasserströme formten die Endmoränenlandschaft um und lagerten riesige Mengen Sand, Kies und Steine im kilometerbreiten Urstromtal ab, in die sich die Elbe und ihre Seitenflüsse wieder einschnitten.
Lange noch blieb viel Sandboden nach den Eiszeiten vegetationsfrei. Nur langsam eroberten Moose und Flechten das Land. Stürme bliesen die Talsande zu hohen Dünenzügen auf. Das offene Tundren- und steppenähnliche Landschaftsbild änderte sich mehr und mehr durch die einsetzende Waldentwicklung. Zuerst wanderten Birken und Kiefern ein, später auch Eichen und Ulmen.
In breiten Urstromtälern sammelten sich die Schmelzwasser und flossen mit den von Süden kommenden Flüssen parallel zum Eisrand nach Nordwesten in die Nordsee ab. Großflächige Waldgebiete wie die Göhrde und einige Bäche sind Landschaftsprägend. Sie bilden den Abschluss in Richtung Osten – Neetze, Mäusetalbach und Harmstorfer Bach.
Geestlandschaften sind generell höher als die Marsch. Sie bestehen aus Endmoränen, Grundmoränen saaleeiszeitlicher Prägung (Hohe Geest) oder weichseleiszeitlichen Sandern (Niedere Geest). Diese Altmoränenlandschaft wurde im Zuge des Eem-Interglazials (zwischeneiszeitlich) von Flugsanden und danach von Sandern der folgenden Weichseleiszeit überprägt.
Die Bewaldung besteht überwiegend aus Kiefern. Allerdings wurden die meisten Baumbestände im Zuge der Besiedlung vernichtet.
Durch stetiges Verbeißen der Jungtriebe durch Vieh können Zwergstrauchgesellschaften (Heiden) entstehen. Grund- und Endmoränengebiete sind fruchtbarer als Sander und sind von Natur aus mit Laubwald (v. a. Buche) bestanden. Sehr sandige Geestgebiete sind wesentlich weniger fruchtbar als die Marschen oder die weichselkaltzeitlich geprägten Moränen-Landschaften, etwa des östlichen Hügellandes in Schleswig-Holstein.
Typisch ist diese Landform für weite Teile Niedersachsens, Mecklenburg-Vorpommerns, Schleswig-Holsteins und Hamburgs.
Wo die Geest direkt an das Meer grenzt, bilden sich Steilküsten – so genannte Kliffe.
Die Hohe Geest besteht aus den Alt- bzw. Endmoränen des aus nordöstlicher Richtung Skandinavien kommenden Gletschers des Warthe-Stadiums der Saale-Eiszeit, sie hinterließ eine hügelige Landschaft.
Landwirtschaftliche Bedeutung hat die Hohe Geest durch den Anteil fruchtbaren Geschiebemergels. Durch den Gletscher mitgeführte Ton- oder Lehmschollen haben Ton-, Mergel oder Lehmgruben gebildet.
Aus den Kiesgruben der Geest werden Baustoffe wie Sande, Kies und Steine mit unterschiedlichsten Körnungen gewonnen.
Die Niedere Geest besteht aus Endmoränen, bzw. Sandern und Schmelzwasser-ablagerungen der Weichsel-Eiszeit.
In der Niederen Geest überwiegen die Bodentypen Gleye (Kleie) und Podsol vor. Durch den hohen und schwankenden Grundwasserstand sind Gleye im Winter und im Frühjahr nass, luftarm und kalt, im Sommer und im Herbst trocken, rissig und fest. Gleye kommt in der Regel nur in Senken und Flutmulden vor.
Podsol: Russischer Name für aschefarbige Böden. Charakteristisch für den Podsol ist ein ausgebleichter, aschgrauer Horizont, aus dem wichtige Nährstoffe ausgewaschen wurden. Die ausgewaschenen Stoffe reichern sich im Unterboden an. Dabei hebt sich die eisenhaltige, schwarze Schicht, der sogenannte Ortstein-Horizont, kontrastreich von dem darunter liegenden ockerbraunen Anreicherungshorizont ab.
Die Bildung der Kleie wird durch die Anwesenheit von Grundwasser bestimmt. Die Entwicklung dauert bis zu tausend Jahre. Der grobporige (wasserdurchlässige) und nährstoffarme Podsol (wenig Humus im Mineralboden) weist aufgrund des niedrigen pH-Wertes ein geringes Bodenleben auf und ist in der Folge immer siedlungsunfreundlich gewesen. Die Niedere Geest ist zwar arm an Nährstoffen, jedoch leicht bearbeitbar.
Links, Podsol auf Feinsand. Diesen Nadelwaldboden erkennt man an seiner typischen Horizontalabfolge, Humusauflage, gebleichter Auswaschungshorizont, der klar erkennbare Anreicherungshorizont. Schräg geschichtete Dünensande dienen als Ausgangsgestein. Darunter Folgen ungeschichtete Flugsande. An der Basis des Profils liegen die ältesten Schichten, von der Elbe abgelagerte Talsande.
Mitte, drei Waldböden des Weichsel-Spätglazial bis zur Gegenwart in der Elbtalaue zwischen Bleckede und Alt Garge. Die Entwicklung der Landschaft am Rande des Elbe-Urstromtales nach der letzten Eiszeit ist gut ablesbar. Auf Tal- und Flugsanden bilden sich dreimal Böden aus. Durch eine Klimaverschlechterung vor etwa 12.000 Jahren sowie durch Rodung des Menschen im 18 Jhd. ging der
Wald jeweils zurück und wurde mit Sand überweht.
Rechts, Bodenfließen in der Weichsel-Kaltzeit, Breetzer Berge und Bleckede. Tundrenklima in der Weichseleiszeit ist auf eine aufgetaute mit Wasser gesättigte Schicht und Feinsanden über einen Dauerfrostboden am Geestrand zum Elbeurstrom geflossen, darunter gutsortierte Feinsande der Saale-Kaltzeit.
Das Land der Geest wird überwiegend zum Anbau genügsamer Kulturen wie Kartoffeln, Getreide, Spargel und neuerdings auch Mais genutzt. Die besseren Böden wurden in Ackerland umgewandelt.
Die Vegetation des Naturparks Wendland-Elbhöhen ist abhängig vom Bodenrelief und seiner Beschaffenheit. Die höheren, sandigen Podsolböden des Drawehn, insbesondere des Hohen Drawehn, waren bis ins 18. Jahrhundert ausgedehnte Heideflächen. Die meisten Baumbestände wurden im Zuge der Besiedlung vernichtet.
Heute sind sie nach Wiederaufforstungen oft von Kiefernwäldern bedeckt.
Auf lehmigen Böden gibt es Reste einer natürlichen Laubwaldvegetation.
Kennzeichnend für Geestlandschaften sind Hecken (Knicks), sie bieten Schutz vor Wind und Sandflucht. Knicks dienten früher auch zur Gewinnung von Weidenruten und Holz für den Zaunbau und als Brennmaterial.
Auch Birken- Eichen-, Buchen und Obstbaumalleen (vor allem an Ortseingängen), entlang von Hauptstraßen und Wirtschaftswegen sind charakteristisch. Wie auch kleinere Bauminseln.
Die Umgebung von Barskamp liegt inmitten von Feldern, die heute noch teilweise von Knicks umsäumt sind, zudem ist der Ort von größeren Waldgebieten, wie dem Schieringer Forst und den Breezer Bergen eingerahmt.
Alt Garge liegt direkt, Barskamp liegt ca. 4 km, Tosterglope und Ventschau ca. 8-10 km vom Urstromtal der Elbe entfernt.
Für die Flusslandschaft der Elbe ist erst die Saalekaltzeit prägend. Als die vorletzte Eiszeit vor etwa 150.000 Jahren endete, hinterließ sie eine hügelige Endmoränenlandschaft. Zeugen aus jener Zeit sind rechts der Elbe noch der Rüterberg und der Vierwald bei Boizenburg.
Der Breezer Findlingsgarten präsentiert sich mit Stelen und QR-Code.
Bleckede/Breetze, 02.11.2013 – Den Ort Breetze zwischen Bleckede und Neetze kennen nicht viele, und doch hat er etwas, was nur wenige Orte zu bieten haben: rund 100 schwergewichtige Brocken, die vor etwa 65.000 Jahren aus Skandinavien in diese Region gebracht wurden. Durch die Kraft des Eises, das damals Nordeuropa bedeckte, landeten Millionen großer und kleiner Findlinge hier an. Im Breetzer Findlingsgarten können sie – jetzt frisch poliert und mit Hinweistafeln versehen – bestaunt, bewundert und sogar angefasst werden. Die in die Jahre gekommene Ansammlung der rund 100 in einem Ring angeordneten Findlinge wurde in den letzten Wochen aufwendig überarbeitet. Lage und Anordnung der Steine haben sich nicht verändert, doch sämtliche Steine wurden durch einen Bleckeder Steinmetz gesäubert und imprägniert. Um die jeweils typische geologische Struktur erkennbar werden zu lassen, wurden einige von ihnen handflächengroß poliert.
Über Herkunft, Fundort, Besonderheit und Alter des Gesteins geben kleine Stelen Auskunft, die neben den Eiszeit-Gästen platziert sind, zusätzliche Tafeln klären über Entstehung der vier Gesteinsgruppen und deren Verwendung auf. Und selbst Smartphone-abhängige Besucher kommen hier auf ihre Kosten: Mittels QR-Code gelangen sie zu weiteren Informationen auf der neuen Internetseite www.findlingsring.de.
Die Stadt Bleckede verspricht sich von den Neuerungen eine „Reaktivierung des Findlingsrings“ und hofft, dass Breetze wieder zu einem attraktiven und informativen Ausflugsziel wird. Die Überarbeitung hat 17.500 Euro gekostet, ein großer Teil der Kosten wurde durch Fördermittel und den Landkreis Lüneburg getragen.
Der Findlingsring wurde um 1990 auf Anregung von Prof. Dr. K.-D. Meyer vom ehemaligen Amt für Bodenforschung, Hannover, angelegt. Der damalige Leiter des Forstamts Bleckede, Dr. E. Dorff, hat hierzu die Findlinge zusammengetragen. Der größte Teil wurde in den Revierförstereien Bargmoor und Schieringen gefunden.
Quelle:
https://www.lgheute.de/bleckede/menu-bleckede-breetze/4426-alte-steine-in-neuem-glanz.html
Wälder, Hecken und Heidelandschaften prägen die Geest:
Weichholz – Auwald
Marschgebiete in der Elbtalaue/Urstromtal sind ideale Standorte der Weichholzauen. Weichholzauenwälder säumten ursprünglich die Fließgewässer in Mitteleuropa, so auch an der Elbe.
Auf Grund ihrer Seltenheit und Gefährdung sollten Weichholzauenwälder aus Naturschutzsicht erhalten und ihre Ausbreitung im Elbtal gefördert werden.
Die natürlichen Weichholzauenwälder an der Elbe werden von den baumförmigen Weidenarten Silberweide (Salix alba), Fahlweide (Salix rubens), Bruchweide (Salix fragula) und den strauchförmigen Arten Mandelweide (Salix triandra) und Korbweide (Salix viminalis) gebildet.
Hartholz-Auwald
Hartholzauenreste an der Elbe, bei Alt Garge, bestehend aus Stieleichen. Bestandsbildend sind Stieleiche, Esche, Hainbuche und Winterlinde.
Kiefernforst
Die Waldkiefer (Pinus Silvestris) bildete in der Nacheiszeit, vor ca. 10.000 Jahren zunächst ausgedehnte Wälder, die später mehr oder weniger weit verdrängt wurden. Sand- und Silikat Kiefernwälder wachsen auf nährstoffarmen, trockenen, extrem sauren Böden an der absoluten Nährstoffmangelgrenze.
Wenn die Kiefern feuchter stehen, findet man unter den Bäumen häufig Heidekraut, Preiselbeeren, Heidelbeeren und verschiedene Moose.
Buchenforst
Die Buche (Rotbuche). (Fagus sylvatica) ist nach der letzten Eiszeit vor ca. 10.000 Jahren, als die letzte unserer heutigen heimischen Baumarten nach Mitteleuropa zurückgekehrt.
Buchen sind konkurrenzstarke und sehr anpassungsfähige Bäume, die unter verschiedensten Standortbedingungen gedeihen können. Im Hinblick auf den Nährstoffgehalt und die Feuchtigkeit des Bodens sowie die klimatischen Bedingungen, tolerieren Buchen weite Spannbreiten und sind somit in der Lage, sich im ökologischen Wettbewerb gegen viele andere Baumarten durchzusetzen. Ohne menschliche Eingriffe wären bis zu 75 Prozent des deutschen Waldes von Buchen bedeckt.
Typischer Unterwuchs für Buchenwälder sind Frühblüher, z. B. Waldmeister (Galium odoratum), Schneeglöckchen (Galanthus nivalis), Bärlauch (Allium ursinum), Buschwindröschen (Anemone nemorosa), Einblütiges Perlgras (Melica uniflora).
Eichenforst
Eichen, in der Regel Stieleichen (Quercus robur), kommen auf sandigen, bodensauren oder basenarmen Standorten, z. B. Altmoränen, Binnendünen oder eiszeitlichen Sandern vor. Richtige Eichenforste sind in und um Barskamp nur noch reliktartig vorhanden. Je nach Region können bei diesem Lebensraumtyp auch Birken, Kiefern oder Trauben-Eichen in der Baumschicht wachsen. Der Wald ist insgesamt langsam wüchsig und meistens nicht sehr dicht. Im Mittelalter wurden Eichenwälder gern als Waldweide, für Schweine, Schafe und Rinder genutzt.
Als Unterwuchs bzw. Begleitgehölze finden sich Ilex (Ilex aquifolium), Birke (Betula pendula), Spitzahorn (Acer platannoides), Eiben (Taxus baccata), Esche (Fraxinus exelsior), Hasel (Corylus avellana), Holunder (Sambucus nigra), Winterlinde (Tilia cordata) und Hainbuche (Carpinus betulus)
Heidelandschaft
Ursprünglich waren Heiden in Norddeutschland nur an natürlichen, waldfreien Standorten (Küsten mit eiszeitlichen Dünen) und Flugsanden zu finden. Die typischen Heidelandschaften traten später, als sich Wälder auf der Geest angesiedelt hatten, durch menschliche Bewirtschaftung, Rodung, Beweidung (Hutewald- und Plaggenhiebbewirtschaftung) sowie Feuer anstelle der ursprünglichen Wälder auf. Niederschläge wuschen die letzten verbleibenden Nährstoffe aus, die im durchlässigen Bodenausgangsmaterial (Sande) schnell in tiefere Schichten verlagert wurden. Auf diesen degradierten Böden siedelten nun Spezialisten wie Heidekrautgewächse (Ericaceae) und Heide-Wacholder (Juniperus communis), die durch starke organische Säuren die letzten Nährstoffe aus den Böden erschließen. Es kam zu einer Versauerung des Bodens, in dem immer weniger Bakterien als Zersetzter existieren können.
Lediglich Flurnamen und ein Straßenname (Am Heidberg) erinnern in Barskamp daran, Heide gibt es nur noch reliktartig. In Alt Garge gibt es noch flächige Heidebestände in den Garger Bergen.
Der Schieringer Wald war einst ein Heidegebiet, welches inzwischen jedoch wieder mit Buchen- und Kiefernwäldern bewachsen ist.
In heimischen Sandgruben lassen sich stellenweise Sande mit Verfärbungen finden, z.B. rötlich bis rötlich-braune, diese sind bedingt durch Eisen-Verbindungen, die im Porenraum des Sandes aus dem Grundwasser ausgefällt wurden. Die Farbpalette heimischer Sandfarben ist damit aber noch längst nicht erschöpft. Mikroskopisch kleine Schwefel-Kristalle im Sand sind verantwortlich für die gelbliche Farbe. Hier ein Schmelzwasserabfluss, erkennbar an den teilweise rund geschliffenen Kiesen.