Geschichtspfad

Barskamp ist für seine Megalithgräber auch Hünengräber, Hünenbetten, Hünenhügel, Großsteingräber genannt im Schieringer Forst bekannt.

Übersichtskarte
Übersichtskarte

„Insgesamt gibt es noch sieben Gräber, die mehr oder weniger gut erhalten sind.  Ein weiteres Steingrab liegt am Weg von Barskamp nach Horndorf. Dieses Grab ist heute jedoch bereits völlig zerstört.

Gelb, gesamte Verbreitungsgebiet der Megalithkultur Grün, Dolmen, Portal- und Ganggräber Braun und Grau, Verbreitungsgebiet der Trichterbecherkultur
Gelb, gesamte Verbreitungsgebiet der Megalithkultur Grün, Dolmen, Portal- und Ganggräber Braun und Grau, Verbreitungsgebiet der Trichterbecherkultur
Quelle: Wikipedia
Quelle: Wikipedia


Sieben weitere Gräber sollen sich nach Angaben aus dem vorigen Jahrhundert zwischen Barskamp und Tosterglope befunden haben; sie sind sämtlich zerstört.

© Jochen Wenk, Foto, Ganggrab, Sprockhoff 705, mit ausgegrabener Tontrommel, Zeichnung, A. Brebbermann. Museumsverein Dahlenburg, Dietmar Gehrke,“ Archäologische Wanderungen im östlichen Landkreis Lüneburg.“
© Jochen Wenk, Foto, Ganggrab, Sprockhoff 705, mit ausgegrabener Tontrommel, Zeichnung, A. Brebbermann. Museumsverein Dahlenburg, Dietmar Gehrke,“ Archäologische Wanderungen im östlichen Landkreis Lüneburg.“
© Jochen Wenk, Foto ausgegrabener Tontrommel, Dietmar Gehrke,“ Archeologische Wanderungen im östlichen Landkreis Lüneburg.“
© Jochen Wenk, Foto, Ganggrab, Sprockhoff 705, mit ausgegrabener Tontrommel, Dietmar Gehrke,“ Archeologische Wanderungen im östlichen Landkreis Lüneburg.“
© Jochen Wenk, Megalithgrab mit Steinsetzung, Sprockhoff 706
© Jochen Wenk, Megalithgrab mit Steinsetzung, Sprockhoff 706
© Jochen Wenk, Foto. Megalithgrab, Urdolmen, Sprockhoff, 709, sowie Umzeichnung eines Hockgrabes. Quelle: freier Download - vla Handbuch der Grabungstechnik 2016 – Aktualisierung, (U. Schoknecht, J. Möller, 1998, Abb. 39 Umzeichnung), D. Nösler, J.-P. Schmidt, Norddeutschland
© Jochen Wenk, Foto. Megalithgrab, Urdolmen, Sprockhoff, 709, sowie Umzeichnung eines Hockgrabes. Quelle: freier Download – vla Handbuch der Grabungstechnik 2016 – Aktualisierung, (U. Schoknecht, J. Möller, 1998, Abb. 39 Umzeichnung), D. Nösler, J.-P. Schmidt, Norddeutschland
Hockgrab
Hockgrab

Die Toten wurden als Hocker in geschlechtsspezifischer Orientierung und Seitenlage beigesetzt:
weibliche Individuen mit dem Kopf im Süden, Füße im Norden, die Extremitäten nach rechts gewandt männliche Individuen mit Kopf im Norden, Füße im Süden, nach links gewandt. Beide Geschlechter wurden demnach mit dem „Blick“ nach Osten bestattet. Diese Art der strikten geschlechtlich bipolaren Bettung
erinnert an das Totenritual der zum Teil zeitgleichen Schnurkeramik.

© Jochen Wenk, Megalithgrab, Sprockhoff 710, kammerloses Grab
© Jochen Wenk, Megalithgrab, Sprockhoff 710, kammerloses Grab
© Foto Jürgen Stelter, es zeigt den Fundort von vor ca. 40 Jahren. Es wurde mir von Jürgen Stelter überlassen.
© Foto Jürgen Stelter, es zeigt den Fundort von vor ca. 40 Jahren. Es wurde mir von Jürgen Stelter überlassen.

Eine Megalithanlage ist ein Großsteingrab, welches auch als Hünengrab, Hünenbett, Langbett, Hünenhügel bezeichnet wird. Häufig sind sie mit einer Steinsetzung (Peristalithen) umgeben, gleich, ob sie eine Kammer enthalten oder nicht.

Die Hügel der Hünengräber können rechteckig, trapezförmig, lang-dreieckig oder oval sein. Dolmen oder Ganggräber werden nicht als Hünenbetten bezeichnet. 

Die meisten Großsteingräber in Norddeutschland wurden in der späten Steinzeit bis zur Bronzezeit  (Spätneolithikum) angelegt.

Die Jungsteinzeit oder Neusteinzeit, fachsprachlich Neolithikum ist eine  Epoche der Menschheitsgeschichte, die als (erstmaliger) Übergang von Jäger- und Sammlerkulturen, zu Hirten- und Bauernkulturen definiert wird.

Das entscheidende Kriterium für den Beginn des Neolithikums ist der Nachweis domestizierter Nutzpflanzen.

Hünengräber wurden im Wesentlichen im Zeitalter der Trichterbecherkultur (Abkürzung: TBK) errichtet. Die Trichterrandbecherkultur; ist eine archäologische  Kultur der Jungsteinzeit (etwa 4200–2800 v.Chr.). Der Begriff Trichterbecherkultur wurde nach dem typischen Becher mit Trichterrand eingeführt.

Gefäß der Trichterbecherkultur, Quelle: Wikipedia, Nationalmuseet i København
Gefäß der Trichterbecherkultur, Quelle: Wikipedia, Nationalmuseet i København

Ny Vestergade 10Prinsens Palæ DK-1471 København K+45 3313 4411

Die Gefäßform des Trichterbechers (hier ein Exemplar aus Skarp Salling, Dänemark) war namensgebend für die Kultur.

Im Norden breitet sich das Neolithikum erst zwischen 4200 und 4000 v. Chr. mit der Trichterbecherkultur aus. Es folgen ab 2800 v. Chr. im Westen, die Glockenbecherkultur.

Glockenbecher - Quelle Wikipedia. Lizenzfreies Foto
Glockenbecher – Quelle Wikipedia. Lizenzfreies Foto

Als Glockenbecherkultur wird eine endneolithische Kultur bezeichnet, die in Süd-, West- und Mitteleuropa (im Osten bis nach Ungarn) ab 2800 v. Chr. aufkommt und  etwa bis 2200 v. Chr. andauert.

Typisch für das Totenritual der kontinentalen Glockenbecherkultur sind Einzelbestattungen in Erdgräbern, Dolmen oder Steinkisten.

Zu den Grabbeigaben zählen die namengebenden Glockenbecher, Dolche aus Kupfer, sogenannte Armschutzplatten und Pfeilspitzen aus Silex.

Schnurkeramische Kulturen (seltener Schnurbandkeramik, fachsprachlich kurz Schnurkeramik oder SK; erstrecken sich bis in das nordmitteleuropäische Flachland und den südlichen Ostseeraum, in diesem Zeitabschnitt, wird auch vom Kulturkreis, am Übergang vom Neolithikum zur Bronzezeit, der Kupfersteinzeit gesprochen.

Schnurkeramische Gefäße. Quelle: Museum für Vor- und Frühgeschichte Berlin 031.jpg
Schnurkeramische Gefäße. Quelle: Museum für Vor- und Frühgeschichte Berlin 031.jpg

Die Schnurkeramik ist nach der charakteristischen Gefäßverzierung benannt, bei der mit einer Schnur umlaufende Rillenmuster in den Ton eingedrückt wurden.

Weitere gemeinsame Merkmale sind die Bestattungssitten und Streitäxte. Datierungen für Mitteleuropa reichen von ca. 2800 bis 2200 v. Chr.  Kulturen mit Schnurkeramik erstrecken sich bis in das nordmitteleuropäische Flachland und den südlichen Ostseeraum, wo sie forschungsgeschichtlich bedingt auch Einzelgrabkultur, genannt werden.

Im Endneolithikum wird bereits Metallverarbeitung im Schmelzverfahren, Erzabbau und Verhüttung praktiziert.

Gesellschaftlich bilden sich Oberschichten, Fernhandel und starke befestigte Siedlungen heraus.

Die Frühe Bronzezeit setzt gegen Ende des 3. Jahrtausends v. Chr. ein und geht aus der Glockenbecherkultur bzw. der späteren Schnurkeramik hervor. (2200 v.Chr. bis 2000 v. Chr.) Die „bronzenen“ Waffen und Geräte sind anfangs vielfach noch aus Kupfer. Echte Bronze setzt sich erst später (2000 v. Chr. bis 1650 v. Chr.) durch.

In Norddeutschland und im südlichen Skandinavien beginnen die Menschen der sogenannten Nordischen Bronzezeit etwa zur gleichen Zeit, ihre Toten mit mehr oder weniger reichen Beigaben unter Grabhügeln zu bestatten.

Die Bestattungssitte der Urnengräber setzt sich zwischen (1300 v. Chr. bis 1200 v. Chr.) durch, so dass diese Zeit Epoche auch als Urnenfelderzeit bezeichnet wird. Die Urnenfelderkultur (Kürzel UK) ist die am weitesten verbreitete mitteleuropäische Kultur der späten Bronzezeit. Die Urnenfelderkultur ist der Bestattungsritus mit einer  Leichenverbrennung auf einem Scheiterhaufen und die Beisetzung des Leichenbrandes in Urnen.

Die Eisenzeit ist eine nach dem verwendeten Material zur Herstellung schneidender Waffen und Gerätschaften benannte Periode der Ur- und Frühgeschichte. Sie ist nach Steinzeit, Bronzezeit und der dritte große Periode der Eisenzeit, in der einfachen zeitlichen Gliederung des Dreiperiodensystems, gegliedert.

Die Eisenzeit reicht im nördlichen Mitteleuropa von etwa 750 v. Chr. bis ins 5. Jahrhundert n. Chr.

Die Urnenfelderkultur wird durch weitere Kriterien, wie typische Bronze– und Keramikformen, definiert.

In vielen Teilen ihres Verbreitungsgebietes wird die Urnenfelderkultur mit Beginn der Eisenzeit durch die Hallstattkultur abgelöst.

Als Hallstattzeit oder Hallstattkultur oder ältere Eisenzeit wird die ältere vorrömische Eisenzeit in weiten Teilen Europas ab etwa 800 v. Chr. bezeichnet. Im nördlichen Mitteleuropa geht die Nordische Bronzezeit, ohne starken Bruch in die Eisenzeit über.

Deren Abschnitte werden je nach Gebiet etwas unterschiedlich benannt und datiert, z.B. in die Jastorf-Kultur, sie ist eine nordmitteleuropäische archäologische Kulturstufe und Kulturgruppe aus der Zeit von etwa 600 v. Chr. bis zur Zeitenwende (vorrömische Eisenzeit), die als Vorgängerkultur der Elbgermanen angesehen wird.

Benannt wurde diese Kultur nach dem Urnengräberfeld von Jastorf (Landkreis Uelzen) in Niedersachsen.

Der Landkreis Lüneburg ist eines der Kerngebiete von Denkmälern und Fundstätten aus der Vorzeit. Ernst Sprockhoff notierte 17 Anlagen westlich und 32 östlich der Ilmenau.

Aus unterschiedlichen Wikipedia Dateien entnommen.

© Jochen Wenk, Grubenhaus, Rekonstruktion im Archäologischen Zentrum Hitzacker
© Jochen Wenk, Grubenhaus, Rekonstruktion im Archäologischen Zentrum Hitzacker
© Jochen Wenk, Langhaus, Rekonstruktion im Archäologischen Zentrum Hitzacker
© Jochen Wenk, Langhaus, Rekonstruktion im Archäologischen Zentrum Hitzacker

Ganz in der Nähe von Barskamp befindet sich das Archäologischen Zentrum Hitzacker mit 40 archäologischen Stationen – mit drei rekonstruierten Wohnstallhäusern (Langhäuser), einer Totenhütte und einem Grubenhaus, wie sie aus den örtlichen archäologischen Funden nachgewiesen werden konnten. Die Wohnhäuser werden durch verschiedene Einrichtungen des häuslichen und handwerklichen Alltags ergänzt.

© Jochen Wenk, Steinsichel, Archäologisches Zentrum Hitzacker
© Jochen Wenk, Steinsichel, Archäologisches Zentrum Hitzacker
© Jochen Wenk, Steinbeile und Pfeilspitzen Museumsverein Dahlenburg von 1911 e.V. Wolfgang Prause
© Jochen Wenk, Steinbeile und Pfeilspitzen Museumsverein Dahlenburg von 1911 e.V. Wolfgang Prause
© Jochen Wenk, Schalen, Becher und Mahlstein. Archäologisches Zentrum Hitzacker
© Jochen Wenk, Schalen, Becher und Mahlstein. Archäologisches Zentrum Hitzacker
© Jochen Wenk, Bronzebeil. Archäologisches Zentrum Hitzacker
© Jochen Wenk, Bronzebeil. Archäologisches Zentrum Hitzacker
©Jürgen Weidner, Lizenz frei, Waffen, Speerspitzen der Eisenzeit
©Jürgen Weidner, Lizenz frei, Waffen, Speerspitzen der Eisenzeit

Archäologisches Zentrum Hitzacker (AZH) Elbuferstraße 2-4, 29456 Hitzacker (Elbe) Telefon: 05862 / 6794
E-Mail:
azh@archaeo-centrum.de

Infos/Quellen

Megalithgräber auch Hünengräber, Hünenbetten, Hünenhügel, Großsteingräber genannt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Megalithkultur

Urdolmen
https://de.wikipedia.org/wiki/Urdolmen

Trichterbeckerkultur
https://de.wikipedia.org/wiki/Trichterbecherkultur

Glockenbecherkultur
https://de.wikipedia.org/wiki/Glockenbecherkultur

Schnurkeramikkultur
https://de.wikipedia.org/wiki/Schnurkeramische_Kultur

Jastorf- Kultur
https://de.wikipedia.org/wiki/Jastorf-Kultur

Hallstatt-Kultur
https://de.wikipedia.org/wiki/Hallstattzeit

Steinzeit
https://de.wikipedia.org/wiki/Steinzeit

Kupfersteinzeit
https://de.wikipedia.org/wiki/Kupfersteinzeit

Bronzezeit
https://de.wikipedia.org/wiki/Bronzezeit_(Mitteleuropa)

Eisenzeit
https://de.wikipedia.org/wiki/Eisenzeit

Einzelgrabkultur
https://de.wikipedia.org/wiki/Einzelgrabkultur

Brandbestattung
https://de.wikipedia.org/wiki/Bestattungsritus

Nachbestattung
https://de.wikipedia.org/wiki/Nachbestattung