Auf der rechten Seite des Horndorfer Weges in einem hügeligen Forstbereich liegt ein Urnengräberfeld.
Dieses stammt aus der Bronzezeit oder der frühen Eisenzeit. Genauere Erkenntnisse liegen noch nicht vor, da es vor ca. 40 Jahren zufällig beim Kiesabbau entdeckt wurde und noch keine archäologischen Grabungen erfolgt sind. Es könnte sein, dass es aus der Jastorf-Kultur stammt.
Brandplätze zur Einäscherung der Toten wurden noch nicht entdeckt.
Die Jastorf-Kultur ist eine nordmitteleuropäische archäologische Kulturstufe und Kulturgruppe aus der Zeit von etwa 600 v. Chr. bis zur Zeitenwende (vorrömische Eisenzeit), die als Vorgängerkultur der Elbgermanen angesehen wird. Benannt wurde diese Kultur durch den Prähistoriker Gustav Schwantes nach dem Urnengräberfeld von Jastorf beim Ort Jastorf (Landkreis Uelzen) in Niedersachsen.
Das Siedlungsgebiet der Jastorfgruppe erstreckt sich von der westlichen Altmark im Osten bis zum Elbenebenfluß Seeve im Landkreis Harburg und von der Aller im Süden bis Ostholstein und Westmecklenburg im Norden.
Die Jastorf-Kultur und ihre zeitliche Entsprechung in der vorausgehenden nordischen Bronzezeit werden als germanische oder vorgermanische Kulturen angesehen. Die Nordische Bronzezeit bildet eine eigenständige Kultur während der gleichzeitigen Existenz der nördlichen Urnenfelderkultur, die aus der zentralen Urnenfelderkultur hervorging. Die nördliche Urnenfelderkultur war die vorgermanische Kultur der späten Bronzezeit.
Das chronologische Gerüst und die zeitliche Parallelisierung mit den gleichzeitigen süd- und mitteldeutschen Kulturen stellt sich folgendermaßen dar:
600 – 500 v. Chr. Jastorf A entspricht Hallstatt D
500 – 400 v. Chr. Jastorf B entspricht Latène A
400 – 350 v. Chr. Jastorf C entspricht Latène B
350 – 120 v. Chr. Ripdorf entspricht Latène C
120 – 0 v. Chr. Seedorf entspricht Latène D
Gefunden wurden bisher hauptsächlich Bestattungen mit Hügelgräbern, Flachgräbern und Brandgrubengräbern. Grabbeigaben waren selten und dann eher ärmlich, Waffenbeigaben fehlen ganz.
Die Forschung betrachtet die Jastorf – Kultur als Basis der aus ihr hervorgehenden germanischen Stämme und der germanischen Sprach- und Kulturgemeinschaft.
Das Fundgut zeigt bereits eine gewisse Differenzierung, die sich in Kleidung, Schmuck und Keramik manifestiert.