Der Marktplatz bildet auch heute den Mittelpunkt des Dorfes Barskamp.
Bereits 1038 erfolgt die Verleihung der Marktrechte am St. Vitus Tag, (15.06) durch Kaiser Konrad II. (Konrad der Ältere; * um 990; † 4. Juni 1039 in Utrecht). Er war römisch-deutscher Kaiser von 1027 bis 1039, ab 1024 König des Ostfrankenreichs (regnum francorum orientalium), ab 1026 König von Italien und ab 1033 König von Burgund.
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Umrahmt von Mauerzügen sitzt Konrad II. auf einem Thron. In der linken Hand hält er den Reichsapfel, in der rechten ein Medaillon mit dem Brustbild seines Sohnes und Nachfolgers Heinrich III. Darunter wird Heinrich IV. dargestellt und unter diesem dessen Kinder: die Söhne Konrad und Heinrich V sowie die Tochter Agnes (hier fälschlich als Adelheid bezeichnet). Staatsbibliothek Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Cod. lat. 295, fol. 81v (um 1130).
Umrahmt von Mauerzügen sitzt Konrad II. auf einem Thron. In der linken Hand hält er den Reichsapfel, in der rechten ein Medaillon mit dem Brustbild seines Sohnes und Nachfolgers Heinrich III. Darunter wird Heinrich IV. dargestellt und unter diesem dessen Kinder: die Söhne Konrad und Heinrich V sowie die Tochter Agnes (hier fälschlich als Adelheid bezeichnet). Staatsbibliothek Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Cod. lat. 295, fol. 81v (um 1130).

Schon in den ältesten vorhandenen Kirchenbüchern wird der Vitusmarkt in Barskamp erwähnt. „Ein Schreiben an den Ortsvorstand von Barskamp vom 14. 8. 1868 von der Königl. Domänenverwaltung Hannover besagt, dass „die Marktstättengelder von Dahlenburg und Barskamp als rein gewerbliche Abgaben für herrschaftliche Rechnung nicht mehr zu erheben sind”.
Dies ist auch der mögliche Zeitabschnitt der Gründung der Barskamper Kirche. Die Kirche ist dem heiligen Vitus geweiht. Das Gründungsjahr der Barskamper Kirche ist jedoch nicht bekannt.
Wie im Kloster Corvey wird auch in Barskamp am 15. Juni das St. Vitus Fest als Patronatsfest gefeiert – ein mehr weltliches Vergnügen mit viel Essen und Trinken und Fröhlichkeit. Es spricht alles dafür, dass St. Vitus, das heutige Vitus-Fest, die alte Kirchweihe ist.
Die Legende besagt, Veit oder auch lateinisch Vitus (* in Mazara auf Sizilien; † um 304 in Lukanien, Süditalien) soll als Märtyrer unter Diokletian gestorben sein. Er wird in der römisch-katholischen Kirche als Heiliger verehrt und wird zu den Vierzehn Nothelfern gezählt.

Der Legende nach gaben Veits Eltern ihn zur Erziehung schon als kleines Kind zur Amme Crescentia und deren Mann Modestus, die ihn im christlichen Glauben unterrichteten. Als sein Vater davon erfuhr, wollte er seinen Sohn vom Glauben abbringen und später umbringen. Veit aber blieb standhaft und Crescentia und Modestus flohen mit ihm nach Lukanien, wo ihnen ein Adler Brot gebracht und Veit allerlei Wunder bewirkt haben soll.
Als Kaiser Diokletian von dem Jungen hörte, holte er ihn nach Rom, weil dieser seinen Sohn, der von einem bösen Geist befallen war, heilen sollte. Obwohl Veit dies gelang, sollte er seinen Glauben aufgeben und den heidnischen Göttern opfern. Als Veit sich wieder weigerte, wurde er vor die Löwen geworfen, damit diese ihn zerfetzten. Die Löwen aber legten sich vor ihm nieder, leckten seine Füße und taten ihm nichts. Schließlich wurde Veit zusammen mit Modestus und Crescentia in siedendes Öl geworfen. Engel retteten sie daraus und brachten sie zurück nach Lukanien, wo sie starben. Adler bewachten ihre Körper, bis die Witwe Florentia sie fand und begrub.
756 kamen die Reliquien des heiligen Veit in die Basilika Saint-Denis bei Paris, von dort 836 als Geschenk in das erste Benediktinerkloster Sachsens, die später gefürstete Reichsabtei Corvey an der Weser (gegründet 822), deren Patron Vitus noch heute ist. Über Conveyer Benediktinermissionare (z. B. Hl.Ansgar) gelangten Vitusverehrung und die Reliquien des hl. Vitus weiter nach Norden und Osten.
So wurde 1355 sein Haupt nach Prag überführt, um dort im Veitsdom, der ihm zu Ehren durch König Karl IV. erbaut worden war, aufbewahrt zu werden.
Der hl. Veit ist der Schutzpatron der Apotheker, Gastwirte, Bierbrauer, Winzer, Kupferschmiede, Tänzer und Schauspieler, der Sachsen, der Jugend, der Haustiere, von Böhmen, Prag, Mönchengladbach, Ellwangen, Willebadessen und Sizilien. Er wird angerufen, um Krämpfe, Epilepsie, Tollwut, Veitstanz, Bettnässen und Schlangenbiss zu heilen.
Bei den Slawen ist Sankt Veit zudem der Schwammerlpatron (Pilzpatron), dem gute Kobolde zur Seite stehen, die die Pilze gut wachsen lassen. Er ersetzte im Zuge der Christianisierung den Gott Svantevit, der, als Feldbeschützer verehrt, ein weißes Pferd ritt und ein Füllhorn trug. Aus dem schäumenden Geifer seines Pferdes entstanden die Pilze. Im Corveyer Land wurde Vitus als Lostag für das Wachstum der Pilze angesehen („Wenn es an Vitus regnet, dann regnet es Pilze“). Das späte Versiegen einer bestimmten Karstquelle dort erst nach Vitus galt als gutes Zeichen für einen trockenen, aber segensreichen Sommer.
Bei der im Mittelalter immer wieder auftretenden Fallsucht, wie auch der Tanzwut, wurde er angerufen. Bei dieser „psychischen Epidemie“ (auch Veitstanz) hatten die Menschen das Bedürfnis, einen Reigen zu bilden und zu tanzen, bis die totale Erschöpfung eintrat.
Besondere Verehrung kommt dem hl. Vitus im Erzbistum Paderborn, dem Einzugsbereich der Reichsabtei Corvey mit den Reliquien des Heiligen, zu.
(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Veit_(Heiliger))

Der Heilige St. Vitus, dem die Kirche geweiht ist und nach dem auch der Vitusmarkt benannt ist.

Kirchensiegel vom Graphiker Fritz Sindel, Verden, zeigt einen jugendlichen Heiligen (vermutlich St. Vitus), der mit angewinkelten Armen in einem Kessel über dem Feuer sitzt.
Kirchensiegel vom Graphiker Fritz Sindel, Verden, zeigt einen jugendlichen Heiligen (vermutlich St. Vitus), der mit angewinkelten Armen in einem Kessel über dem Feuer sitzt.

Seit 1966 ist die Barskamper Kirche im Besitz eines Siegels, dieses Kirchensiegel wurde vom Graphiker Fritz Sindel, Verden, angefertigt und zeigt einen jugendlichen Heiligen, (vermutlich St. Vitus) der mit angewinkelten Armen in einem Kessel über dem Feuer sitzt.
In früheren Zeiten dauerte der „Vitsmarkt” (umgangssprachlich), zwei Tage und begann mit dem „Peermarktabend”. Dann kamen die Händler von überall her, aus Neuhaus, Wittenberge, Dannenberg, Lüneburg und Lauenburg, und trieben, vor 100 Jahren noch, 300 Stück Vieh auf, davon allein 100 Pferde. Jede Ortschaft hatte ihren bestimmten Ausspann, die Mecklenburger z. B. in Neu-Garge. Am nächsten Morgen setzten sie mit der Fähre über die Elbe und trafen in Barskamp mit Drechslern, Reepschlägern (Seilern), Kürschnern, Fischhändlern usw. zusammen.
Die meisten Gehöfte um die Kirche hatten zusätzlich Schankerlaubnis erhalten, die Kinder schulfrei, und die Läutejungen bekamen 1,50 M Läutegeld. Aus Letzterem ist später das Singegeld für die Chorkinder geworden. Vor 100 Jahren gab es noch an neun Stellen und in drei Gasthäusern Tanz. Die Bezeichnung „Lustiger Strumpf“ für einen Straßenzug (heute Walmsburger Straße) entstand, was sicher auf ausgelassenes fröhliches Tanzen auch auf der Straße, auf Strümpfen zurückzuführen ist.
Der Drehorgelmann ging von Haus zu Haus, und auch der Bänkelsänger gehörte zum bunten Treiben.
Berichtet wird noch stets von einem Saftverkäufer, der ausrief:
„Kühl und nass, 5 Pf. ein Glas!”
Und der Hamburger Würstchenhändler mit Zylinder und Monokel gehörte ebenfalls zu den Originalen mit seinem:
„Hier schmeckt das fein, beim kleinen Hein, hier gift dat twei for tein!”
Der Vitusmarkt hat auch heute noch, seinen festen Platz im Gemeindeleben, allerdings nicht mehr in der Größenordnung, als noch die ganze Verwandtschaft von weither zum Feiern kam, zu Butterkuchen, sauren Aal und vielem mehr.
Einmal im Jahr findet auch heute noch am Freitag vor dem 15. Juni der traditionelle Vitusmarkt statt. In früheren Zeiten ein Vieh- und Krammarkt, ist der Vitusmarkt heute der Mittelpunkt der Barskamper Dorfwoche.
Am Donnerstag vor dem Vitusmarkt, startet der Dorfabend, der inzwischen auch auf dem Marktplatz stattfindet.
Die meisten Vereine und Privatpersonen treten mit Vorträgen und Gesangseinlagen auf. Am Sonnabend und am Sonntag nach dem Vitusmarkt findet das Barskamper Schützenfest und Kinderschützenfest statt.
Etliche Verkaufsstände und Fahrgeschäfte sind ebenfalls auf dem Vitusmarkt.