Der Dreißigjährige Krieg dauerte von 1618–1648.
Ursprünglich war der Dreißigjährige Krieg ein Religionskrieg zwischen der Katholischen Liga und der Protestantischen Union.
Ausgangspunkt war die im Jahre 1517 beginnende Reformation und die damit einhergehende Abspaltung der Protestantischen Kirche von der Katholischen Kirche.
Gleichzeitig entluden sich in diesem Krieg machtpolitische Interessenkonflikte, die größtenteils auf dem Gebiet des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation ausgetragen wurden.
Durch die im 16. Jahrhundert in Gang getretene Reformation durch Martin Luther und Ernst I der Bekenner Herzog von Braunschweig – Lüneburg, hatten sich in Norddeutschland vor allem in Böhmen zwei verschiedene religiöse Lager gebildet. Dies waren neben den Katholiken die sogenannten Böhmischen Brüder, die Anfang des 17. Jahrhunderts bereits die böhmische Bevölkerungsmehrheit stellten. Dennoch wurden ihre Mitglieder von Seiten der römisch-katholischen Kirche unter Bann gestellt und hatten mit Verfolgung zu rechnen. Erst als Kaiser Rudolf II. 1609 die Religionsfreiheit verbriefte und nicht katholische Gläubige unter Schutz stellte, verbesserte sich die Lage der Protestantischen Brüder.
Im Mai des Jahres 1618 kam es in der böhmischen Hauptstadt Prag zu einem der folgenreichsten Ereignisse der Geschichte: Dem Prager Fenstersturz.
Der Prager Fenstersturz markiert, den Beginn des Dreißigjährigen Kriegs und ist vielen Leuten auch heute noch ein Begriff.
Am 23. Mai 1618 eskalierte die Situation nach einer Versammlung der Protestanten endgültig. Ihr Führer Heinrich Matthias von Thurn und rund 200 Vertreter der protestantischen Stände zogen zur Prager Burg, in der die Böhmische Hofkanzlei mit den königlichen Statthaltern ihren Sitz hatte. Nachdem sie sich Zutritt verschafft hatten, trafen sie dort auf die katholischen Statthalter Wilhelm Slavata und Jaroslav Borsita Graf von Martinitz sowie den Kanzleisekretär Philipp Fabricius. Kurzerhand wurde ein Schauprozess improvisiert und alle Drei mit Gewalt zum Fenster geschleppt und 17 Meter in die Tiefe geworfen. Mit viel Glück konnten alle drei den gewaltigen Sturz überleben.
Obwohl der Fenstersturz wie eine spontane Tat aussah, war er wohl von langer Hand geplant.
Das war der Beginn des böhmischen Aufstands und zugleich des Dreißigjährigen Krieges.
Den böhmischen Protestanten war sicher bewusst, dass der Kaiser dies als einen Angriff auf sich selbst werten und mit harten Strafmaßnahmen ahnden würde.
Der Kaiser reagierte mit einer Kriegserklärung.
Die ersten Kampfhandlungen sollten nicht lange auf sich warten lassen.
Die bis dato größte Katastrophe der Menschheitsgeschichte hatte begonnen.
Anlage 1
Die Vorgeschichte, die zum 30jährigen Krieg führte. Ein Kampf um Glaube und Macht, Angefangen hatte es eigentlich bereits mit Martin Luther vor 500 Jahren: Seine Reformation spaltete Deutschland über Jahrhunderte in zwei konfessionelle Lager. Die Folge war einer der unheilvollsten Krieg auf deutschem Boden, der das Land zum Schlachtfeld der verschiedensten Herrschaftsansprüche machte. Der Glaube wurde schnell zum sekundären Stein des Anstoßes, letztlich war es vor allem das Streben nach Macht und Reichtum.
Im Jahre 1517 begann die Reformation und die damit einhergehende Abspaltung der Protestantischen Kirche und der Katholischen Kirche, anbei die beteiligten Hauptakteure.
Martin Luther geb. 10. November 1483 in Eisleben, Grafschaft Mansfeld; † 18. Februar 1546, (ebenda) war ein deutscher Augustinereremit und Theologieprofessor, der zum Urheber der Reformation wurde. Er sah in Gottes Gnadenzusage und der Rechtfertigung durch Jesus Christus die alleinige Grundlage des christlichen Glaubens. Auf dieser Basis wollte er die damalige Fehlentwicklungen der Römisch-katholischen Kirche beseitigen und sie in ihrer ursprünglichen evangelischen Gestalt wiederherstellen („re-formieren“). Entgegen Luthers Absicht kam es im Lauf der Reformation zu einer Kirchenspaltung.
Die Lutherbibel, Luthers Theologie und Kirchenpolitik trugen zu tiefgreifenden Veränderungen der europäischen Gesellschaft und Kultur in der Frühen Neuzeit bei. Nicht zuletzt hat Luther die Entwicklung der neuhochdeutschen Sprache entscheidend beeinflusst Friedrich III. oder Friedrich der Weise von Sachsen (* 17. Januar 1463 in Torgau, er wurde auf Schloss Hartenfels in Torgau geboren, † 5. Mai 1525 in Lochau) war von 1486 bis zu seinem Tod 1525, Kurfürst von Sachsen.
Am 4. Mai 1521 läßt Kurfürst Friedrich der Weise Luther auf die Wartburg bei Eisenach bringen. Luther lebt incognito auf der Wartburg: er nennt sich Junker Jörg.
Das politische Reformdenken Friedrich III, das eine Stärkung der Territorialfürsten und damit gleichzeitig eine Machtminderung der kaiserlichen Zentralgewalt und eine Schwächung des immer geldgierigeren Papsttums zum Ziele hatte, bewog ihn, Martin Luthers Aufbegehren zu unterstützen.
Durch die Weigerung Friedrichs III., das 1518 von Rom gefällte Ketzerurteil gegen Luther anzuerkennen, die Zusicherung freien Geleites für Luther zum Reichstag zu Worms und seine Unterbringung auf der Wartburg nach der Ächtung entstand ein offener Interessenkonflikt zwischen dem sächsischen Kurfürsten und der römischen Kurie bzw. dem Kaiser.
Friedrich der Weise, der Luther vor der Kirchengerichtsbarkeit ebenso wie vor dem Vollzug der kaiserlichen Acht in Schutz nahm, trug mit seiner stillen und beharrlichen Art entscheidend zur Ausbreitung der reformatorischen Ideen bei. Er war einer der wenigen Fürsten, die gegen die Vernichtung der Bauern während der Bauernkriege waren. Er war der Meinung, dass man die Forderungen der Bauern erfüllen sollte.
Ernst I., Herzog zu Braunschweig-Lüneburg (* 26. Juni 1497 in Uelzen; † 11. Januar 1546 in Celle), war von 1521 bis 1546 Fürst von Lüneburg. Wegen seiner konsequent reformatorischen Haltung und der Mitunterzeichnung des Augsburger Bekenntnisses erhielt er im 18. Jahrhundert den Beinamen der Bekenner.
Das Augsburger Bekenntnis oder Augsburger Konfession ist die erste offizielle Darstellung von Lehre und Praxis der Wittenberger Reformation mit weitreichender Ausstrahlung auf den gesamten Protestantismus.
Es wurde von Philipp Melanchthon und Mitarbeitern verfasst,
Anlass für die Abfassung war das Ausschreiben zum Augsburger Reichstag von 1530, in dem Kaiser Karl V. alt- und neugläubige Reichsstände aufforderte, ihre Positionen darzulegen.
Die neugläubigen, der Wittenberger Reformation zugewandten Reichsstände stellten ihre Position in der Confessio Augustana dar. Diese wurde am 25. Juni 1530 von Kurfürst Johann von Sachsen und weiteren neugläubigen Reichsständen als ihr Bekenntnis an den Kaiser übergeben. Dieser ließ eine Entgegnung (Confutatio) von führenden Altgläubigen Theologen verfassen und in seinem Namen auf dem Reichstag verlesen. Die neugläubigen Reichsstände wurden aufgefordert, diese Widerlegung der Confessio Augustana anzuerkennen. Andernfalls werde das Wormser Edikt vollzogen. [Das Wormser Edikt war ein Erlass Karls V., mit dem 1521 über Martin Luther die Reichsacht verhängt und die Lektüre und Verbreitung seiner Schriften verboten wurde. Luther selbst sollte von jedermann, der seiner habhaft werden konnte, an Rom ausgeliefert werden, und es war verboten, ihn zu beherbergen.]
1525 bekannte sich Ernst öffentlich zur Lehre Luthers.
Papst Leo X. wurde als Giovanni de’ Medici am 11. Dezember 1475 in Florenz geboren. Er war der Inbegriff eines dekadenten und korrupten Papstes . Sein Verhalten gilt als ein unmittelbarer Auslöser für den Anschlag der 95 Thesen von Martin Luther am 31. Oktober 1517. Für den Neubau des Petersdoms förderte er den Ablasshandel in großem Stil, was für Martin Luther einer der Anstöße war, seine 95 Thesen am 31. Oktober 1517 an der Schlosskirche Wittenberg zu veröffentlichen.
Damit begann die Reformation, eine lange Zeit blutiger Religionskriege.
Die Beteiligten des 30jährigen Krieges, eine Auswahl
Anlage 2
Rudolf II von Habsburg Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (1576–1612)
(*18. Juli 1552 in Wien, †20. Januar 1612 in Prag), war Herrscher über Teile der Habsburgermonarchie (in Ungarn 1572–1608; in den Böhmischen Ländern 1575/76–1608 bzw. 1611; im Erzherzogtum Österreich 1575/76–1608).
Rudolf II., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (1576–1612) *18. Juli 1552 in Wien, †20. Januar 1612 in Prag, war Herrscher über Teile der Habsburgermonarchie (in Ungarn 1572–1608; in den Böhmischen Ländern 1575/76–1608 bzw. 1611; im Erzherzogtum Österreich 1575/76–1608). Sein Wahlspruch: „Fulget Caesaris Astrum – Es leuchtet des Kaisers Stern“.
Nach seinem Regierungsantritt verlegte er seine Residenz von Wien nach Prag – die Stadt an der Moldau erlebte eine Blüte als politisches und kulturelles Zentrum. Rudolf förderte die Künste und Wissenschaften. Politisch konnte er zunehmend weniger Einfluss nehmen und musste sich schließlich im „Bruderzwist“ seinem jüngeren Bruder Matthias geschlagen geben.
Ferdinand II Kaiser des Heiligen Römischen Reiches
Ferdinand II. (* 9. Juli 1578 in Graz; † 15. Februar 1637 in Wien) war von September 1619 bis zu seinem Tode Kaiser des Heiligen Römischen Reiches.
Ferdinand von Habsburg war u.a. König von Böhmen, Ungarn und Kroatien, Erzherzog von Österreich und römisch-deutscher Kaiser (1619–1637), dessen Regierungszeit von der von ihm unterstützten Gegenreformation und vom Dreißigjährigen Krieg geprägt war.
1617 wurde er König von Böhmen, jedoch zeitweise 1619/20 durch den Ständeaufstand in Böhmen (1618) abgesetzt. 1618 wurde er König von Ungarn und Kroatien und 1619 Erzherzog von
(Nieder-)Österreich.
Bereits ab 1596 vertrat er einen Kurs des Absolutismus und der Rekatholisierung. Diesem Kurs folgte er auch als König von Ungarn und Böhmen. Gegen ihn erhoben sich die böhmischen Stände, was zum Auslöser des Dreißigjährigen Krieges wurde.
Nach dem Sieg über die Aufständischen setzte er vor allem in Böhmen mit drakonischen Maßnahmen den Vorrang der königlichen Macht und den Katholizismus als einzige erlaubte Konfession im unmittelbaren Machtbereich der Habsburger durch. In der folgenden Phase des Krieges war der Feldherr des Kaisers, Wallenstein, siegreich.
Im Prager Frieden von 1635 suchte er den Ausgleich mit den Reichsständen.
Die von Kaiser Rudolf II. im Majestätsbrief von 1609 zugestandene Religionsfreiheit der Protestanten wurde von ihm verletzt. Ausgelöst wurde die Empörung durch den Abriss der evangelischen Kirche in Klostergrab und die Schließung der St.-Wenzels-Kirche in Braunau.
Gustav II. Adolf König von Schweden
(* 9. Dezember in Stockholm; † 6.November bei Kamphandlung nahe Lützen, im Kurfürstentum Sachsen) er stammt aus dem Haus Wasa (Schweden) war von 1611 bis 1632 König von Schweden und eine der wichtigsten Figuren der schwedischen Geschichte und des Dreißigjährigen Krieges. Er trug durch Reformen und sein militärisch-politisches Handeln wesentlich dazu bei, Schweden eine Hegemonialstellung im nördlichen Europa zu verschaffen.
Sein zur Durchsetzung dieser Hegemonialstellung motiviertes Eingreifen in den Dreißigjährigen Krieg in Deutschland verhinderte einen Sieg des kaiserlich, katholischen Lagers der Habsburger und sicherte damit auch die Existenz des deutschen Protestantismus.
Friedrich V. Kurfürst von der Pfalz
sowie als Friedrich I. von 1619 bis 1620 König von Böhmen
Friedrichs V.; dargestellt in Harnisch und Kurmantel sowie mit Wenzelskrone, Reichsapfel und Zepter in den Händen, Kurschwert und Kurhut neben ihm. dem Hofmaler. Kurpfälzisches Museum der Stadt Heidelberg.
Friedrich V. bzw. Friedrich I. (* 26. August 1596 im Jagdschloss Deinschwang; † 29. November 1632 in Mainz) aus dem Haus Wittelsbach (Linie Pfalz-Simmern) war von 1610 bis 1623 Pfalzgraf und .
Bei seinem Versuch, die Kurpfalz als führende protestantische Macht im Heiligen Römischen Reich zu positionieren, verstrickte er sich in die durch religiöse Gegensätze verursachten politischen Wirren Europas. Am Vorabend des Dreißigjährigen Krieges nahm Friedrich V. die böhmische Königskrone an und stellte sich damit gegen Kaiser Ferdinand II. und das Reich.
Sein politisches Handeln hatte weitreichende und verheerende Auswirkungen auf das Reich und ganz Europa und war einer der Auslöser des Dreißigjährigen Krieges. Nach der Niederlage in der Schlacht am Weißen Berg gegen die Truppen Kaiser Ferdinands II. verlor er nicht nur das Königreich Böhmen, sondern durch die Verhängung der Reichsacht auch sein Herrschaftsgebiet, die Pfalz, sowie seine Kurwürde.
Wallenstein, eigentlich Albrecht Wenzel Eusebius von Waldstein, war ein böhmischer Feldherr und Politiker.
Herzog von Friedland und Sagan, als Albrecht VIII. Herzog zu Mecklenburg, Fürst zu Wenden, Graf von Schwerin.
(*24. September 1583 in Hermanitz an der Elbe; † 25. Februar 1634 in Eger).
Er ist eine der bekanntesten Persönlichkeiten des Dreißigjährigen Krieges. Als Generalissimus zwischen 1625 und 1634 zweimal Oberbefehlshaber der Armee der kaiserlichen und der Katholischen Liga, und kämpfte gegen die protestantischen Mächte Deutschlands sowie gegen Dänemark und Schweden. Er fiel jedoch später in Ungnade und wurde von kaisertreuen Offizieren ermordet.
Johann T’Serclaes von Tilly, auch Johannes T’Serclaes von Tilly bzw. Jean T’Serclaes von Tilly belgischer Heerführer und Graf
(* Februar 1559 auf Schloss Tilly im Herzogtum Brabant; † 30. April 1632 in Ingolstadt) war ein belgischer Feldherr und Graf, der während des Dreißigjährigen Kriegs als oberster Heerführer sowohl der Katholischen Liga als auch ab 1630 der kaiserlichen Armee fungierte.
Johan Banér, auch Jan Banér, Johan Banner, Johan Banier, Johan Bannier, Feldmarschall
(* 23. Juni in Djursholm, bei Stockholm; † 10. Mai / in Halberstadt), war ein schwedischer Feldmarschall. Nach dem Tod von König Gustav II. Adolf und nach der schweren Niederlage der Schweden in der Schlacht bei Nördlingen wurde Banér Oberbefehlshaber der schwedischen Truppen. In dieser Funktion entwickelte sich Banér zu einem der skrupellosesten und raffiniertesten Vertreter der Feldherren des Dreißigjährigen Krieges.
Åke Henriksson Tott [Todt, Tod, Ackentodt], [Achatius]; Oberfehlshaber und Schwedischer Feldmarschall.
(*4.6.1598 Gerknäs im Kirchspiel Lojo (Finnland) † 15.7.1640 Lavila beim heutigen Turku)
1623 wurde er Kammerherr bei Gustav II. Adolf. Er wurde Obristleutnant der finnischen Reiterei unter dem Feldherrn König Polzky.
1630 wurde er Generalmajor, Reichsrat und im Laufe des Jahres auch Feldmarschall. Als Regimentskommandeur nahm er an der Schlacht bei Breitenfeld am 17. 9.1631 teil. Ab dem Spätherbst 1631 war er Oberbefehlshaber der schwedischen Truppen im Niedersächsischen Reichskreis.
Ausgerechnet der unfähige Tott opponierte wegen des Rückzugs vor Magdeburg gegen den erfolgreicheren Heerführer Banér und warf ihm Versagen vor.
Carl Gustaf Wrangel schwedischer Feldmarschall, Graf, Freiherr und Staatsmann
(* 5. Dezember 1613 auf Schloss Skokloster bei Uppsala; † 24. Juni 1676 auf seinem Gut Spycker, Rügen) war ein schwedischer Feldmarschall und Staatsmann. Er selbst schrieb sich zeit seines Lebens Wrangell.
Gottfried Heinrich, Graf von Pappenheim
Gottfried Heinrich Graf zu Pappenheim (* 29. Mai 1594 in Treuchtlingen; † 17. November 1632 in Leipzig) war ein General im Dreißigjährigen Krieg, zuletzt im Range eines Feldmarschalls. Er kämpfte für die Katholische Liga und Kaiser Ferdinand II., unter Wallensteins Oberbefehl. Bekanntheit erlangte Pappenheim sowohl durch seinen Ruf persönlicher Verwegenheit und großer Loyalität als auch seine militärische Unberechenbarkeit.
Leopold Wilhelm von Österreich, Erzherzog, Fürstbischof, Feldherr
(* 5. Januar 1614 in Wiener Neustadt; † 20. November 1662 in Wien)
Leopold Wilhelm von Österreich aus dem Haus Habsburg war der jüngste Sohn von Kaiser Ferdinand II. Während der ersten Hälfte des Dreißigjährigen Krieges trieb er die Gegenreformation voran.
Leopold Wilhelm galt als verantwortungsbewusster und persönlich äußerst frommer Bischof, verbrachte aber den Großteil seiner Laufbahn in diplomatischen und vor allem in militärischen Diensten für beide Linien der Habsburger.
Auf eine Feldherrenlaufbahn war er durch seine Ausbildung weniger vorbereitet. In der Endphase des Dreißigjährigen Krieges übertrug ihm sein Bruder Ferdinand zweimal den Oberbefehl über das kaiserliche Heer (September 1639 bis Februar 1643, und Mai 1645 bis Dezember 1646).
In der ersten Amtszeit gelang ihm, unterstützt vom erfahrenen Offizier Octavio Piccolomini, ein Zurückdrängen der 1639 nach Böhmen eingedrungenen Schweden und ein wirkungsvoller Gegenschlag nach dem schwedischen Angriff unter Feldmarschall Johan Banér auf den Regensburger Reichstag 1641. Dem Zurückdrängen der Schweden aus Schlesien nach einer besonders verheerenden Offensive Torstenssons 1642 folgte allerdings mit der gegen den Rat von Piccolomini aufgenommenen zweiten Schlacht bei Breitenfeld eine schwere Niederlage.
Ein zweites Mal übernahm der Erzherzog im Mai 1645 den Oberbefehl, nachdem durch dem Verlust des kaiserlichen Heeres unter Matthias Gallas Ende 1644 und der Niederlage von Jankau im März 1645 die Schweden sowohl Wien als auch Prag bedrohten.
Ende 1646 übertrug der spanische König Philipp IV. Erzherzog Leopold Wilhelm die Statthalterschaft der Spanischen Niederlande.
Hans Christoph Graf von Königsmarck (auch Hans Christoff, Hans Christopher oder Hans Christoffer von Königsmark (Feldmarschall)
(* 12. Dezember 1605 in Kötzlin in der Prignitz, Mark Brandenburg; † 8. März 1663 in Stockholm) war ein deutscher Heerführer in schwedischen Diensten.
Seine Erziehung erhielt er als Page am Hof des Herzogs Friedrich Ulrich von Braunschweig-Lüneburg.
Er trat zu Beginn des Dreißigjährigen Kriegs im Jahr 1620 ins kaiserliche Regiment Sachsen-Lauenburg ein. Nach der Auflösung der Truppen Wallensteins 1630 wurde er abgedankt, um im nächsten Jahr nach der ersten Schlacht bei Breitenfeld in die Dienste des schwedischen Königs Gustav Adolf zu treten, für den er eine Kompanie Dragoner anwarb.
Bernhard von Sachsen-Weimar
(* 16. August 1604 in Weimar; † 18. Juli 1639 in Neuenburg am Rhein) war ein protestantischer Feldherr des Dreißigjährigen Krieges und während des Krieges kurzzeitig Herzog von Franken.
Seine kriegerische Laufbahn begann er nach Ausbruch des böhmischen Krieges unter Ernst von Mansfeld.
Als sich die Niederlage Friedrichs von der Pfalz abzeichnete, trat Bernhard 1625 als Oberst in das Heer des Königs Christian IV. von Dänemark ein, versuchte aber nach einer Niederlage, die er 1627 in Holstein erlitten hatte, in die Dienste des Kaisers zu gelangen, und nahm dann am Krieg in Holland teil.
Als 1630 Gustav Adolf in Deutschland erschien, war Bernhard einer der wenigen deutschen Fürsten, die sogleich entschieden auf die Seite des Schwedenkönigs traten.
In der Schlacht bei Lützen befehligte Bernhard den linken Flügel, übernahm nach Gustav Adolfs Tod den Oberbefehl über die schwedischen Truppen und gewann ein Unentschieden. Noch im gleichen Jahr vertrieb er die Kaiserlichen aus Sachsen.
Beide Heere unter Bernhard und Horn wurden nach ihrem eiligen Rückzug aus Bayern in der Schlacht bei Nördlingen am 6. September 1634 vom stark überlegenen kaiserlich-bayerisch-spanischen Heer unter den Feldherren Ferdinand III., Ferdinand von Spanien, Karl IV. (Lothringen) und Matthias Gallas so gründlich geschlagen, dass ihre gesamte Ausrüstung verloren ging und sich die beiden Heere auflösten.
Bernhard sah sich veranlasst, eine nähere Verbindung mit Frankreich einzugehen, dessen erster Minister Kardinal Richelieu sein Heer (die Weimaraner) bereits finanziell unterstützt hatte.
Die Zeit für Verhandlungen war für Bernhard günstig, denn es war offensichtlich, dass Frankreich kaum kriegserfahrene Feldherren hatte. Während der Vorbereitungen für einen neuen Feldzug gegen die Kaiserlichen starb Bernhard am 18. Juli 1639 in Neuenburg am Rhein.
Johann (Reichs)freiherr von Werth, genannt Jan von Werth und auch Jean de Werth, Jean de Weert oder Johann von Weerth. Feldmarschallleutnant.
(* 1591 in Büttgen; † 12. September 1652 auf Schloss Benatek) war einer der bekanntesten deutschen Reitergeneräle im Dreißigjährigen Krieg. Von Werth stammte aus einfachen Verhältnissen und erlebte den Krieg von der Schlacht am Weißen Berg 1620 bis zur Schlacht bei Dachau 1648.
Über den Geburtsort Johann von Werths besteht keine Einigkeit. In der Mehrheit der Quellen wird von Büttgen als Geburtsort ausgegangen. Werths Eltern waren der Bauer Johann von Wierdt und dessen Frau Elisabeth Streithoven. Er war der älteste Sohn.
Seine einfache Herkunft brachte es mit sich, dass er nie das Schreiben erlernte, so dass es keine eigenhändigen Zeugnisse von ihm gibt.
Um das Jahr 1610 trat er als Söldner in die Dienste der spanischen Armee unter General Ambrosio Spinola. In den folgenden Jahren diente er in der Kavallerie und arbeitete sich bis zum Offizier hoch.
620 nahm er als Kürassier an der Schlacht am Weißen Berg teil. Im Jahr 1621 wechselte Johann von Werth in kurkölnische Dienste. Bei der Belagerung von Jülich wurde er auf Grund seiner Leistungen zum Rittmeister befördert.
Später kämpfte er unter Tilly bei den Truppen der Katholischen Liga und wurde 1631 Obristwachtmeister.
In der Schlacht bei Nördlingen am 6. September 1634 gelang es Johann von Werth mit seiner Kavallerie, eine entscheidende Wende der Schlacht herbeizuführen.
Anfang 1635 operierte Werth auf dem linken Rheinufer, wo er Speyer einnahm. Im Laufe des Jahres kämpfte er zusammen mit Karl von Lothringen im lothringischen Grenzgebiet gegen die in den Krieg eingetretenen Franzosen. Im Oktober 1635 schlossen diese ein Bündnis mit Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar, dessen bisher schwedisches Heer in französische Dienste trat.
Johann von Werth rückte am 29. Juli mit 3000 Mann von Darmstadt heran. Im Laufe der Gefechte wurde von Werth schwer verletzt (eine Pistolenkugel durchschlug seine Wange und blieb im Hals stecken). Herzog Bernhard zog sich ins Elsass zurück.
Am 3. März 1638 wurde Johann von Werth unter Herzog Bernhard durch den General Georg Christoph von Taupadel in der Schlacht bei Rheinfelden bei Nollingen gefangen genommen.
Auf Verlangen von Richelieu wurde er an Frankreich ausgeliefert.
Am 6. März 1645 nahm er an der gegen die Schweden verlorenen Schlacht bei Jankau teil. Zusammen mit Mercy siegte er am 5. Mai in der Schlacht bei Mergentheim.
Nachdem sein Dienstherr, der bayrische Kurfürst Maximilian I. am 14. März 1647 den Ulmer Waffenstillstand zwischen Frankreich, Schweden und Bayern ohne Absprache mit dem Kaiser geschlossen hatte, wechselte Johann von Werth mit Teilen seiner Truppen in den Dienst des Kaisers. Maximilian I. belegte Johann von Werth daraufhin mit der Reichsacht und zog die ihm verliehenen Güter ein. Kaiser Ferdinand III. erklärte jedoch in Wien die von Maximilian verhängte Acht für nichtig und erhob Johann von Werth in den Grafenstand.
Seine aktive Laufbahn beendete Johann von Werth im Jahr 1650. Nach kurzer Krankheit am 12. September 1652, starb Johann von Werth, vermutlich an einer Blutvergiftung.
Herzog Wilhelm IV Wilhelm Herzog von Sachsen-Weimar
(* 11. April in Altenburg; † 17. Mai 1662. in Weimar)
war von 1620 bis zu seinem Tode Herzog von Sachsen-Weimar. In der Reihe wettinischer Fürsten wird er gelegentlich auch als Wilhelm IV. gezählt.
Gleich seinen Brüdern Johann Ernst d. J. und Friedrich studierte Herzog Wilhelm an der Universität Jena.
In Weimar ließ er 1617/18 die sog. Schwedenschanze errichten.
Zum Jahreswechsel 1622/23 gründete er den patriotischen Friedbund, zur Wahrung von ständischer und religiöser Libertät. Dieser Friedbund wurde finanziell äußerst großzügig von Fürst Ludwig I. von Anhalt-Köthen unterstützt.
Nach der Landung von König Gustav II. Adolf von Schweden war seine frühe Parteinahme für den König der schnellen Karriere Herzog Wilhelms äußerst förderlich.
Doch nach dem Tod des Königs verhinderte der schwedische Kanzler Axel Oxenstierna ein entsprechendes Kommando Herzog Wilhelms als Generalleutnant, wegen dessen mehrfach erwiesener militärischer Unfähigkeit und wegen seines eigenmächtigen und erfolglosen Handelns bei der Belagerung von Kronach.
Seine von ihm in Franken geworbenen Regimenter kamen unter das Kommando seines Bruders Bernhard von Sachsen-Weimar und wurden beim Kampf um Regensburg eingesetzt. Es ist also nicht verwunderlich, dass Wilhelm 1635 dem Prager Frieden, der sich gegen die Schweden richtete, auf Seiten des Kurfürstens von Sachsen und des Kaisers beitrat.
Im Alter von 64 Jahren starb Herzog Wilhelm.
Matthias I von Habsburg, Kaiser des Heiligen Römischen Reiches
Matthias (* 24. Februar 1557 in Wien; † 20. März 1619 ebenda) war Erzherzog von Österreich, 1612–1619 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und bereits seit 1608 König von Ungarn (als Mátyás II.) und Kroatien (als Matija II.), seit 1611 auch König von Böhmen (gleichfalls als Matyáš II.). 1612 übernahm er, das Amt des römisch-deutschen Kaisers. Nach dem Gewinn der Macht zeigte er wenig eigene politische Initiative. Den Kurs der Politik bestimmte bis zu seinem Sturz, Kardinal Khlesl. Unter ihm sollte sich die Lage in Böhmen wieder stärker anspannen, was auch damit zusammenhing, dass er seine Residenz von Prag nach Wien verlegte.
Christian IV. König von Dänemark und Norwegen
Christian IV. (* 12. April 1577 auf Schloss Frederiksborg; † 28. Februar 1648 auf Schloss Rosenborg, Kopenhagen) war König 1588 bis 1648 von Dänemark und Norwegen. Während seiner langen Regierungszeit versuchte er wiederholt erfolglos, durch kriegerische Mittel – vor allem im Dreißigjährigen Krieg – den dänisch-norwegischen Staat zu einer Großmacht zu formen.
Philipp IV. – spanisch Felipe IV
(* 8. April 1605 im Palacio Real de Valladolid, Valladolid; † 17. September 1665 im Real Alcázar de Madrid, Madrid) war ein spanischer Monarch aus dem Haus Habsburg.
Philipp IV., genannt der Große (el Grande) oder König der Welt (Rey Planeta), war der letzte spanische König, der eine wirkliche Großmachtpolitik betrieb. Er erneuerte den Krieg gegen die Niederlande und beteiligte sich im Dreißigjährigen Krieg an der Seite der österreichischen Habsburger. Darüber hinaus kämpfte er mit Frankreich und England um die Hegemonie in Europa (Französisch-Spanischer Krieg und Englisch-Spanischer Krieg). Im Frieden von Münster (1648) musste Spanien die Unabhängigkeit der Niederlande anerkennen.
Insgesamt steht die Regierungszeit Philipps IV. für den Niedergang der spanisch-habsburgischen Macht und den Verlust der Hegemonialstellung.
Philipp übernahm 1621 im Alter von sechzehn Jahren die Herrschaft. Im Gegensatz zu seinem wenig ambitionierten Vater war er bestrebt, für den Katholizismus zu kämpfen und im Inneren die Autorität der Krone durchzusetzen.
Außenpolitisch versuchte die Regierung, durch Krieg die alte Machtstellung des Reiches wiederherzustellen. Der Achtzigjährige Krieg gegen die Niederlande wurde nach einem zwölfjährigen Waffenstillstand wieder aufgenommen.
Verbunden war dieser Konflikt mit dem Dreißigjährigen Krieg. In diesem war Philipp IV. mit den verwandten österreichischen Habsburgern verbündet. Sein bedeutendster Feldherr war Ambrosio Spinola, der als einer der erfolgreichsten Heerführer des Dreißigjährigen Krieges gilt.
Christian der Ältere, Herzog von Lüneburg – Braunschweig
(* 9. November 1566; † 8. November 1633) war Administrator des Bistums Minden und von 1611 bis 1633 Fürst von Lüneburg. Im Dreißigjährigen Kriege vermied er es die Interessen seines Hauses und Landes sowie des Protestantismus in den niedersächsischen Kreisen zu vertreten. Nur äußerer Zwang vermochte ihn, der protestantischen Sache zögernd und widerwillig seine Unterstützung zuzuwenden, während er jeder Schritt auswich, der zum offenen Bruche mit dem Kaiser führen musste und die Möglichkeit ausschloss, eine durch Umstände gebotene Annäherung an diesen und an die Liga herbeizuführen. Er bewilligt Religionsfreiheit.
Georg, Herzog von Braunschweig und Lüneburg
Georg, (*17. Februar 1582 in Celle; † 2. April 1641 in Hildesheim) auch Georg Eisenhand genannt, war der Bruder Christians des Älteren, war Herzog von Braunschweig und Lüneburg war Fürst von Calenberg sowie ein General im Dreißigjährigen Krieg.
Aus Herzog Georgs Briefen ist zu erfahren, dass er mit seiner politischen Lage sehr unzufrieden war, und so wechselte er zu König Gustav II. Adolf. Nach dem Tod König Gustav Adolfs ließ sich Herzog Georg von Grafen Axel Oxenstierna die Führung des deutsch-schwedischen Heeres in Niedersachsen und Westfalen übertragen. Unterstützung des Niedersächsischen Kreises, zu dessen General er ebenfalls ernannt wurde.
August der Ältere Herzog von Braunschweig-Lüneburg
(* 19. November 1568; † 1. Oktober 1636 in Celle), war von 1610 bis 1636 evangelischer Administrator zu Ratzeburg sowie von 1633 bis 1636 Fürst von Lüneburg.
August I, wurde 1568 als Sohn von Wilhelm dem Jüngeren aus dem Geschlecht der Welfen und dessen Gemahlin Dorothea von Dänemark geboren. Als junger Mann stand er als Oberst in Diensten von Rudolf II.
Aufgrund des Familienvertrags mit seinen Brüdern, der eine weitere Erbteilung des Fürstentums Lüneburg verhindern sollte, durfte er keine standesgemäße Ehe eingehen, lebte jedoch mit der Amtmanns-Tochter Ilse Schmiedichen (auch Ilsa Schmidigen) in einem eheähnlichen Verhältnis. Die 12 Kinder mit Ilse Schmiedichen wurden 1625 unter dem Namen „von Lüneburg“ in den erblichen Reichs-Adelsstand erhoben. August I, folgte 1633 seinem verstorbenen Bruder Christian als Fürst von Lüneburg und erhielt 1635 das Fürstentum Calenberg-Göttingen. Er setzte die von seinem Bruder begonnene Neutralitätspolitik im Dreißigjährigen Krieg fort. Im Alter von 25 Jahren ließ er sich in Hitzacker an der Elbe nieder.
Stattdessen verbrachte er 30 Jahre in Hitzacker, das er zu einem kleinen Musterstaat umbaute, und sammelte mit einem bescheidenen Etat Bücher. Auch brachte er seine Herrschaft mit diplomatischem Geschick glücklich durch die Wirren des Dreißigjährigen Krieges.
Im Erbfolge-Vertrag vom 14. Dezember 1635 wurde schließlich August im Alter von 56 Jahren offiziell Thronfolger. Ähnlich wie in Hitzacker führte er auch in Wolfenbüttel umfangreiche Reformen durch; so machte er sich als erstes an den Aufbau eines funktionierenden Kirchen-, Schul- und Justizwesens und erfasste systematisch alle Kriegsschäden in allen Gemeinden seines Fürstentums, um seine Finanzplanung für den Wiederaufbau zu erstellen.
Herzog August regierte bis 1636 nach dem Tod von Herzog Christian.
Friedrich, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg
(* 28. August 1574; † 10. Dezember 1648) war von 1636 bis 1648 Fürst von Lüneburg. Er war Bischofadjutor des Bistums Ratzeburg und gewählter Propst des Erzbistums Bremen.
Graf (Greve) Axel Gustafsson Oxenstierna af Södermöre (auch Oxenstjerna, Heerführer, Graf und Reichskanzler
(* 16. Juni 1583 auf Gut Fånö bei Bålsta;† 28. August 1654 in Stockholm) war schwedischer Reichskanzler vor, während und nach dem Dreißigjährigen Krieg, von 1612 bis zu seinem Tod 1654.
Nach seinem Studium wurde er 1603 zum Kammerjunker von König Karl IX. von Schweden berufen und im Jahre 1606 in diplomatischer Mission nach Mecklenburg gesandt.
1609 wurde Oxenstierna in den Reichsrat berufen und 1611 bestimmte ihn König Gustav Adolf zum Mitglied des Regentschaftsrates.
Am 6. Januar 1612 wurde er zum Reichskanzler ernannt und seine Organisation und Kontrolle machte sich in jedem Teil der Administration positiv bemerkbar.
1622 avancierte Oxenstierna zum Statthalter von Riga. Für seine Dienste, welche dem König inzwischen unentbehrlich waren, erhielt er u. a. das Bistum Wenden. 1623 verhinderte Oxenstierna einen Bruch mit Dänemark.
Nachdem König Gustav Adolf 1632 gefallen war, führte Oxenstierna für dessen unmündige Tochter Christina als Vormund die Regierungsgeschäfte.
Bartold Hartwig [Bartle Hartwigle] von Bülow [Bilau, Billau, Pilau, Bullau] auf Hundorf, Obrist und Kommandant.
(*7.4.1611-†19.11.1667 Wolgast) aus der Linie Wedendorf. In der Schlacht bei Nördlingen stand er als Hauptmann im Grünen Leibregiment Herzog Bernhards von Weimar, geriet in Gefangenschaft und wurde nach Wien verbracht. Angeblich stand er erst in dänischen, dann wieder in schwedischen Kriegsdiensten.
Freiherr Jakob (Jacobus) von Ramsay (auch James Ramsay, Ramsey Generalmajor
(* 1589 in Schottland; † 29. Juni 1639 in Dillenburg)
war ein Militär, zunächst in englischen, später in schwedischen Diensten. Während des Dreißigjährigen Krieges war er Generalmajor in Diensten der Protestantischen Union und ihrer Nachfolgeorganisationen.
Graf von Dalvaste aus Schottland. Mit seinem Beinamen the Black im Gegensatz zum vorgenannten the Fair. 1624 wurde er als Obristleutnant bestallt. Bei Bernstein im Niedersächsisch-Dänischen Krieg geriet Ramsey in Gefangenschaft der Kaiserlichen unter Wallenstein, die nach dem Lübecker Frieden endete. In der ersten Schlacht von Breitenfeld kommandierte Ramsay 1631 die schwedische Vorhut. König Gustav II. Adolf von Schweden verlieh ihm 1632 den Rang eines Generalmajors. Herzog Bernhard von Weimar ernannte ihn am 10. September 1634 zum Befehlshaber der Festung Hanau.
Alexander Leslie (Lesle), 1. Earl of Leven, Feldmarschall in Schwedischen diensten,
(* um 1580; † 4. April 1661 auf Balgonie Castle, Fife) war ein schottischer Soldat aus dem Clan Leslie, der in schwedischen Diensten zum Feldmarschall aufstieg.
Alexander Leslie schloss sich 1605 der schwedischen Armee an und diente dort 33 Jahre. Einen Großteil der Zeit nahm er am Dreißigjährigen Krieg teil.
1626 wurde Alexander Leslie vom schwedischen König zum Ritter geschlagen. Zu diesem Zeitpunkt hatte er schon den Rang eines Generalleutnants.
1628 forderte Gustav II. Adolf unter anderem die Einsetzung Alexander Leslies als Statthalter Stralsunds, bevor er an Land ging. Im Winter 1632 wurde Leslie schwer verwundet. Nach seiner Genesung übernahm er aber erneut ein Kommando und wurde schließlich 1636 zum Feldmarschall ernannt.
Christian Wilhelm von Brandenburg „Christian Wilhelmus“ (1587-1665) Markgraf von Magdeburg Halberstadt Wolmirste
(* 28. August 1587 in Wolmirstedt; † 1. Januar 1665 im Kloster Zinna) war ein Markgraf von Brandenburg und regierte von 1598 mit zehn Jahren als Administrator des Erzstifts Magdeburg postuliert, ab 1608 bis 1631 als Administrator von Magdeburg. Er wurde. 1614 nahm er anlässlich seiner Verheiratung den Titel eines lutherischen Administrators an. In demselben Jahr wurde er Koadjutor und 1624 auch Administrator von Halberstadt. Die Stadt Magdeburg erkannte Christian Wilhelm allerdings für ihr Gebiet nicht an, da sie für sich die Reichsunmittelbarkeit reklamierte; dabei bediente sie sich des Umstands, dass Christian Wilhelm die Bestätigung des katholischen Kaisers fehlte.
Während des Dreißigjährigen Kriegs ging er ein Bündnis mit Dänemark ein, übernahm 1626 beim niedersächsischen Kriegsheer ein Kommando, kämpfte in der Schlacht an der Dessauer Brücke mit, wurde dann von Wallenstein geschlagen und verjagt und 1631 vom Domkapitel abgesetzt. Christian Wilhelm flüchtete ins Ausland, zuletzt 1629 nach Schweden zu Gustav Adolf. Er wurde 1631 bei der Eroberung Magdeburgs gefährlich verwundet, in das Pappenheimsche Lager abgeführt und trat 1632 in der Gefangenschaft zur katholischen Kirche über.
Matthias Gallas, ital. Matteo Gallasso, Graf von Gallas zum Schloss Campo und Freyenthurn.
(* 17. Oktober 1588 in Trient, Italien; † 25. April 1647 in Wien).
War ein kaiserlicher Feldherr im Dreißigjährigen Krieg. Seine militärische Karriere entwickelte sich in der ersten Hälfte des Krieges im Heer des Oberbefehlshabers Wallenstein schnell und erfolgreich.
An der Verschwörung gegen Wallenstein war Gallas als Informant für den kaiserlichen Hof maßgeblich beteiligt.
In der zweiten Hälfte des Krieges verlief die Karriere von Gallas unter Kaiser Ferdinand III. sehr wechselhaft. Nach dem großen Erfolg in der Schlacht bei Nördlingen, endeten viele Feldzüge enttäuschend oder sogar mit dem Verlust ganzer Heeresverbände.
Gallas beklagte sich häufig über die unhaltbaren Zustände bei seinen Feldzügen, folgte aber stets gehorsam dem Willen des kaiserlichen Hofs.
Wenige Jahre nach Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges wechselte Gallas 1621 in den Dienst der Katholischen Liga und wurde Oberst eines Fußregiments.
Lennart Torstensson, Graf von Ortala sowie Generalgouverneur von Västergötland, Dalsland, Värmland und Halland.
(* 17. August 1603 auf Gut Forstena, Gemeinde Vänersborg; † 7. April 1651 in Stockholm) war ein schwedischer Feldherr und später Generalgouverneur von Västergötland, Dalsland, Värmland und Halland. Er reformierte den Einsatz der Artillerie, indem er sie in einem bis dahin nicht gekannten Ausmaß als Feldartillerie mobil machte. Torstensson erzielte wichtige Siege im Dreißigjährigen Krieg und im Krieg Schwedens gegen Dänemark (1643–45). Die Zeit seines Oberkommandos markiert eines der erfolgreichsten Kapitel in der Militärgeschichte des schwedischen Heeres.
Octavio Piccolomini, auch Ottavio , Herzog von Amalfi, Feldherr.
(* 11. November 1599 in Florenz; † 11. August 1656 in Wien) war Herzog von Amalfi sowie Malteser-Ritter. Im Dreißigjährigen Krieg diente er als kaiserlicher General Wallensteins sowie Kommandeur von dessen Leibgarde, wandte sich 1634 aber gegen ihn. Kaiser Ferdinand II. belohnte ihn nach Wallensteins Ermordung 1634 mit der Herrschaft Nachod in Ostböhmen. 1650 erhob ihn Kaiser Ferdinand III. in den Reichsfürstenstand.
Piccolomini gilt als eines der besten Beispiele für den Aufstieg eines Feldherrn im Dreißigjährigen Krieg, den er als einer von wenigen vom Anfang bis zum Ende mitmachte und mitgestaltete.
Er trat als Siebzehnjähriger in der Lombardei in die Spanische Armee des habsburgischen Königs Philipp IV. ein. Im Jahr 1620 kämpfte er am Weißen Berg als Rittmeister unter Bucquoy, der sein erster Lehrmeister wurde.
1627 trat Piccolomini als kaiserlicher Oberst in die Dienste Wallensteins. Kurz vor und nach der Absetzung Wallensteins marschierte Piccolomini wieder nach Italien.
Bei Lützen trat Piccolomini nach dem Tod Pappenheims dessen unmittelbare Nachfolge an.
In der Auseinandersetzung zwischen Kaiser Ferdinand II. und Wallenstein stand Piccolomini auf Seiten des Kaisers.
Piccolomini war in der zweiten Hälfte des Dreißigjährigen Krieges an fast allen erfolgreichen Aktionen der Kaiserlichen beteiligt, wie etwa dem Sieg bei Nördlingen im September 1634.
Im letzten Kriegsjahr 1648 erhielt er endlich den langersehnten Oberbefehl über die kaiserliche Armee.
1649/1650 nahm Piccolomini als kaiserlicher Hauptgesandter (Prinzipal-Kommissarius) am Nürnberger Exekutionstag teil, welcher über die Demobilisierung der auf Reichsboden befindlichen Söldnerheere verhandelte. 1650 erhob ihn Kaiser Ferdinand III. für die hier erworbenen Verdienste in den Reichsfürstenstand und setzte die Aufnahme Piccolominis mit Sitz und Stimme auf dem Reichstag durch.
Im Alter von 57 Jahren starb Piccolomini bei einem Reitunfall.
Charles Bonaventure de Longueval, Comte (Graf von) de Bucquoy, Feldmarschall
(* 9. Januar 1571 in Arras; † 10. Juli 1621 in Neuhäusel) war im Dreißigjährigen Krieg erfolgreicher Feldherr sowie Feldmarschall, der die Militärstrategie der Kaiserlichen maßgeblich beeinflusste.
Karl Bonaventura von Buquoy verdiente sich zu Beginn des 17. Jahrhunderts zunächst in der Spanischen Armee in Flandern erste militärische Erfolge.
Nach weiteren militärischen Erfolgen berief ihn Kaiser Matthias zum Oberbefehlshaber seiner Truppen und ernannte ihn zum Feldmarschall.
Im Kampf gegen die aufständischen Standesherren und die Protestantische Union in Südböhmen errichtete er in Dráchov sein Heerlager.
Am 10. Juni 1619 legte Bucquoy einen Hinterhalt, in den ein nach Budweis vorrückendes Söldnerheer unter Mansfeld geriet. In Südböhmen musste Mansfeld eine schwere Niederlage hinnehmen und Bucquoy konnte mit Hilfe des ihm untergebenen Wallenstein die Stadt Budweis in Südböhmen behaupten.
Nach dem Rückzug der evangelisch-lutherischen Böhmen und der Ungarn warb er eine Armee von 20.000 Mann, verteidigte Österreich gegen die erneut eingedrungenen Böhmen und konnte diese vertreiben.
Im September 1620 stieß er bei Krems zum Heer der Liga und wurde im Gefecht bei Rakonitz verwundet.
Am 8. September 1620 vereinigten sich seine Korps bei Krems mit dem Ligaheer unter Tilly. Diese überlegene Streitmacht schlug das protestantische Heer am 8. November 1620 in der Schlacht am Weißen Berg.
Danach eroberte Buquoy für Ferdinand II. die Burg Karlstein und zwang die mährischen Stände zum Huldigungseid auf den habsburgischen Kaiser.
Anfang 1621 bat er um seine Entlassung, blieb jedoch im Dienst.
Ambrosio Spinola Doria, Marqués de los Balbases, Fürst von Serravalle, Marchese von Venafro
(* 1569 in Genua; † 25. September 1630 in Castelnuovo Scrivia, Piemont), war ein spanischer Heerführer im Achtzigjährigen Krieg.
Der aus Genua stammende Adlige wurde in Spanien zum Granden ernannt.
Spinola war zunächst ohne nennenswerte militärische Erfahrung – er hatte sich die wichtigsten Kenntnisse seines Berufes aus Büchern erworben. Dennoch wurde er der erfolgreichste spanische Feldherr auf dem niederländischen Kriegsschauplatz zu Anfang des 17. Jahrhunderts.
Wurde zum Generalleutnant und Kommandierenden aller in den Niederlanden kämpfenden spanischen Truppen ernannt. Im Jahr 1620 von Spanien zur Unterstützung des Kaisers Ferdinand II. gegen die protestantischen Reichsfürsten abgesandt, drang er im August an der Spitze von 23.000 Mann in die Kurpfalz ein und eroberte viele Städte.
Erst im Sommer 1624 war Spinola bereit, die Belagerung von Breda zu beginnen; schließlich zwang er die Verteidiger am 2. Juni 1625 zur Übergabe der Stadt.
Seitdem kränkelnd, musste er den Oberbefehl niederlegen. Er starb am 25. September 1630 in Castelnuovo Scrivia.
Im Vertrag von Bärwalde (1631) dem schwedischen König Gustav II. Adolf eine Unterstützung von 1 Million Livres (Pfund) pro Jahr zur Kriegsführung zu. Das ermöglichte es dem schwedischen König, mit seinen Truppen bis nach Süddeutschland vorzudringen.
Armand-Jean du Plessis, 1er duc de Richelieu französischer Aristokrat Kirchenfürst, Kardinal, Erster Minister (Premier ministre) unter König Ludwig XIII.
(* 9. September 1585 in Paris; † 4. Dezember 1642 ebenda), Von 1624 bis zu seinem Tod war er unter König Ludwig XIII. als Erster Minister (Premier ministre) die bestimmende politische Figur in der französischen Politik.
Das wesentliche innenpolitische Ziel Richelieus war die Stärkung der königlichen Zentralmacht im Sinne des Absolutismus. Dazu bekämpfte er innenpolitisch die Sonderrechte der französischen Protestanten (Hugenotten). Er beließ ihnen ihre Religionsfreiheit, nahm ihnen jedoch ihre militärischen Sicherheitsplätze. Im Dreißigjährigen Krieg ging Richelieu ein Bündnis mit dem protestantischen Schweden ein, um die (katholische) habsburgische Vormachtstellung in Europa zu brechen.
Nach dem Tod des Schwedenkönigs und nach der totalen Niederlage der schwedischen Truppen in der Schlacht bei Nördlingen sah sich Richelieu 1635 gezwungen, das katholische Frankreich unter Führung eines katholischen Bischofs mit eigenen Truppen an der Seite des protestantischen Schweden in den Krieg gegen den katholischen Habsburger zu führen.
1640, gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges, versuchte Richelieu, die iberische Linie der Habsburger durch einen Angriff auf die Stadt Perpignan zu schwächen. Aus diesem Grund unterstützte er auch Rebellen in Katalonien und in Portugal, die sich gegen die Zentralmacht in Madrid auflehnten, indem er dort Geld, Waffen und eigene Soldaten bereitstellte.
Der gesundheitlich bereits sehr angeschlagene Kardinal arbeitete ab 1642 für jene Vermittler, welche Frankreich bei den Friedensverhandlungen dereinst vertreten sollten. Seine Vision war ein neu geordnetes Europa unter der Hegemonie der französischen Krone anstelle der habsburgischen Universalmonarchie.
Alle aufgeführten Gemälde und Zeichnungen sind gemeinfrei.
Der 30jährige Krieg im Herzogtum Lüneburg und Braunschweig
Herzog Christian, Regent des Fürstentums Lüneburg, galt als entschlussunfreudig, nur äußerer Zwang vermochte ihn, der protestantischen Sache zögernd und widerwillig seine Unterstützung zuzuwenden, während er jedem Schritt auswich, der zum offenen Bruche mit dem Kaiser führen musste und die Möglichkeit ausschloss, eine durch Umstände gebotene Annäherung an diesen und an die Liga herbeizuführen. Er war zaghaft und unentschlossen, vermied er jede Handlung, die von entscheidenden Folgen sein konnte; er war ebenso wenig zu bewegen, der Union offen beizutreten, als sich Christian IV. von Dänemark oder Gustav Adolf anzuschließen.
Selbst das Auftreten Tilly’s und des ligistischen Heeres in Niedersachsen, das seinen ungleich begabteren jüngeren Bruder Georg zu rastloser Tätigkeit anspornte, führte nicht die geringste Änderung in der Richtung, die er verfolgte, herbei. Er bewilligt Religionsfreiheit und ist dann wieder durch Einführung der Hexenprozesse ein Werkzeug des Aberglaubens. Herzog Christian, Regent des Fürstentums Lüneburg, und sein Bruder Georg versuchten weiterhin, sich „durchzumogeln“. Letzterer wurde sogar General des erzkatholischen Kaisers.
Es war jedoch ein fataler Irrtum zu glauben, dass dadurch Kriegsschäden vom Land abgewendet werden konnten. So war auch das Lüneburger Umland den durchziehenden Heerhaufen ausgeliefert, die vor Raub, Mord, Vergewaltigung und Brandschatzungen nicht zurückschreckten, um von der Bevölkerung Proviant und Transportmittel zu erpressen. Lediglich gut befestigte Städte wagten es, der marodieren Soldatenhafen zu trotzen und konnten der schutzsuchenden Landbevölkerung Aufnahme gewähren
Auch seine nachfolgenden Brüder August (1633 bis 1636) und Friedrich (1636 bis 1648) waren nicht mit Charakterstärke gesegnet. Sie fühlten sich hin- und hergerissen, wussten nicht, wie sie den Interessen und Ansprüchen der Parteien gerecht zu werden sollten.
Herzog Georg wechselte mehrfach von den kaiserlichen zu den Schweden.
Chronologie des 30 jährigen Krieges in und um Barskamp sowie darüber hinaus
Legende
Barskamp und Nachbardörfer
Amt Bleckede und Nachbargemeinden
Stadt Lüneburg, Kreis Lüneburg, Bardowick, Boizenburg sowie Angaben zu den Herzögen von Lüneburg – Braunschweig.
Am 11. Mai – 15. Mai 1608 erfolgte die Gründung der Protestantischen Union in Auhausen, sie vom reformierten Pfälzer Kurfürsten Friedrich IV. betrieben.
Der Bruderzwists im Haus Habsburg findet seine Fortsetzung am 25. Juni 1608: Im Frieden von Lieben wird Matthias (Bruder und Nachfolger des Kaisers) König in Ungarn und erhält das Erzherzogtum Österreich und die Markgrafschaft Mähren. Kaiser Rudolf II. verliert zunehmend die Kontrolle.
Am 9. November 1618, Gefecht bei Lomnitz (Südböhmen). Böhmische Truppen besiegen Kaiserliche unter Karl Bonaventura Graf von Buquoy.
Eroberung der königlichen (habsburgtreuen) Stadt Pilsen am 21. November 1618, durch böhmische Truppen unter Ernst von Mansfeld.
Schon in der ersten Phase des 30jährigen Krieges, der böhmisch –pfälzischen Krieg (1618 bis 1623, wirkte bis in den nordwestdeutschen Raum hinein. Hier im Niedersächsischen Kreis, einem der zehn polizeilichen und militärischen Verwaltungsbezirke des Heiligen Römisches Deutscher Nation, war man entschlossen, für die bedrohte evangelische Sache mit den Waffen einzutreten.
Am 20.März 1619 stirbt Kaiser Matthias in Wien.
Wallenstein, der sich mit seinem mährischen Regiment nicht dem böhmischen Aufstand anschließt, erzwingt am 30. April die Herausgabe der Kasse der mährischen Stände, bringt das Geld nach Wien zu Kaiser Ferdinand II und verliert Teile des Regiments durch Desertion.
Am 29.Mai 1619 erobern böhmische Truppen unter Heinrich Matthias von Thurn, Laa an der Thaya.
5. Juni 1619, Sturmpetition“ der niederösterreichischen protestantischen Stände bei Ferdinand II. in der Wiener Hofburg.
Das böhmische Ständeheer unter Heinrich Matthias von Thurn steht am 6. Juni 1619 vor Wien.
Niederlage der böhmischen Truppen unter Ernst von Mansfeld, gegen die Kaiserlichen Truppen unter Buquoy, in Schlacht bei Záblat beziehungsweise Netolitz (Südböhmen) am 10.Juni 1619.
Am 31. Juli 1619, Bildung der Böhmischen Konföderation, der Protestantismus wird zur Staatsreligion erklärt.
19. August 1619 erfolgt die Absetzung Ferdinands II. als böhmischer König durch die böhmischen Stände.
Abschluss einer Angriffsallianz zwischen Fürst Bethlen Gábor von Siebenbürgen und den böhmischen Ständen am 20. August 1619.
26. August 1619, Wahl Kurfürst Friedrichs V. von der Pfalz durch die böhmischen Stände zum König von Böhmen („Winterkönig“).
Am 28. August 1619, erfolgt die Wahl Ferdinands II. zum Kaiser des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation, in Frankfurt am Main .
9. September 1619, Krönung Ferdinands II. zum röm. dt. Kaiser in Frankfurt am Main.
Im Münchner Vertrag von 8. Oktober 1619, versichert Maximilian I. von Bayern, als Vorsitzender der Katholischen Liga, Kaiser Ferdinand II. gegen aufständische Protestanten in Böhmen, geführt von Friedrich V., zu unterstützen. Als Gegenleistung verspricht der Kaiser Erstattung der Kosten und pfandweise Überlassung von Gebieten. Weiterhin wird (mündlich) zugesichert die Pfälzer Kurwürde auf Bayern zu übertragen. Der Vertrag ist de facto eine deutliche Stärkung der seit 1616 geschwächten katholischen Liga.
Am 14. Oktober 1619 erfolgt die Schlacht und Einnahme von Pressburg, nach der Niederlage kaiserlicher Truppen unter Rudolf von Tiefenbach, gegen Bethlen Gábor.
24. – 26. Oktober 1619, das böhmische Heer unter Heinrich Matthias von Thurn belagert erfolglos Wien, Wien wird von Buquoy verteidigt.
Am 4. November 1619 erfolgt die Krönung von Friedrich V. von der Pfalz zum König von Böhmen, im Veitsdom.
Neuerliche Belagerung von Wien durch böhmische Streitkräfte unter Heinrich Matthias von Thurn am 26. November 1619.
Anfang 1620 unternimmt Herzog Christian von Lüneburg – Celle Rüstungsanstrengungen.
Am 20. Januar erfolgt der Befehl von Fritz von dem Berge, dem Hauptmann in Bleckede, das Schloss im Verteidigungszustand zu versetzen. Im folgenden Monat rückten etwa 200 Reiter in das Elbestädtchen ein. Die Bleckeder waren froh, als sich ihre Einquartierungen im August endlich wieder loswurden.
Im April wurden 200 Männer aus den Ämtern Bleckede und Garze nach Winsen (Luhe) geschickt, um die Befestigungsanlagen des dortigen Schlosses instand zu bringen.
Am 20. Mai 1620, erlässt Herzog Christian von Lüneburg und Braunschweig, den Befehl zur Mobilmachung in dem Gebiet zwischen Winsen und Dannenberg.
Am 6. Juni 1620 beauftragt Ferdinand II, Maximilian I. von Bayern mit der Reichsexekution in Böhmen.
Ulmer Vertrag vom 3. Juli 1620, über ein Neutralitätsabkommen zwischen katholischer Liga und Protestantischer Union unter französischer Vermittlung, in der nicht erfüllten Hoffnung, spanische Eroberungen von Reichsgebieten verhindern zu können.
Kaiserlichen unter Karl Bonaventura Graf von Buquoy schlagen am 12. Juli 1620 in der Nähe von Wien, böhmisch-pfälzische Truppen unter Heinrich Matthias von Thurn.
Bereits am 20.Juli 1620 wurden aus den Nachbardörfern Barskamps, Tosterglope und Katemin, die Herren Bernst Nagell, Hans Burmester, Marten Meyer, Henning Nemitz und Lüdtke Stril zum Kriegsdienst einberufen.
Am 23. Juli 1620 dringt das bayerisch-kaiserliche Heer der katholischen Liga, unter Maximilian von Bayern in Österreich ein, um den Aufstand der protestantischen Stände in den Erblanden zu beenden.
Am 25. August 1620 erfolgt die Wahl von Bethlen Gábor zum König von Ungarn durch den ungarischen Reichstag, in Banská Bystrica.
23 – 26. September 1620, das bayerisch-kaiserliche Heer der katholischen Liga unter Maximilian von Bayern und Tilly erobert Cham (Oberpfalz) und dringt in Böhmen ein.
Am 5. Oktober 1620 dringt ein sächsisches Heer unter Kurfürst Johann Georg von Sachsen von Norden her in die Lausitz ein.
8. November 1620 erfolgen erste große militärische Auseinandersetzungen im Dreißigjährigen Krieg. Schlacht am Weißen Berg bei Prag: Bayerisch-kaiserliche Truppen der katholischen Liga unter Tilly besiegen das böhmisch-pfälzische Heer unter Christian von Anhalt. Am 9. November 1620 flieht, Friedrichs V. von der Pfalz aus Prag, nach der Schlacht am Weißen Berg.
Nach der Schlacht am Weißen Berg hielten es die Fürsten des Niedersächsischen Kreises für unumgänglich, schleunigst ein Heer zu bilden. An die Spitze stellten sie Herzog Georg von Braunschweig- Lüneburg.
Im Dezember 1620 , Einnahme der Burg Karlstein durch die Kaiserlichen unter Karl Bonaventura Graf von Buquoy.
Gleich 1621 Christians Soldaten, schlugen etwa die Fenster der Brietlinger Kapelle ein.
22. Januar 1621, Verhängung der Reichsacht über Kurfürst Friedrichs V. von der Pfalz, der damit seinen Status als Kurfürst verliert.
durch die Kaiserlichen unter Karl von Bucquoy wird am 7. Mai 1621 Pressburg eingenommen,
Am 14. Mai 1621 erfolgt die Auflösung der Protestantischen Union.
28 böhmischer aufständischer Adliger in Prag werden am 21. Juni 1621 hingerichtet („Prager Blutgericht“). Es kommt zu einer umfassenden Rekatholisierung. Friedrich V. war inzwischen aus Prag geflohen und setzte seinen Kampf mit Unterstützung durch Geld und Hilfstruppen aus England und den Niederlanden gegen die katholische Liga fort.
Am 16. Juli 1621, wehrt bei Waidhaus (Oberpfalz) Peter Ernst II. von Mansfeld, einen Angriff Tillys ab.
15./25. September Eroberung Rigas durch schwedische Truppen.
5. Oktober 1621, Schlacht bei Tyrnau (Trnava, heute Slowakei). Niederlage kaiserlicher Truppen unter Rudolf von Tiefenbach gegen Bethlen Gábor.
Christian von Halberstadt erobert am 2. Dezember 1621 Amöneburg bei Mainz.
20. Dezember 1621, Schlacht bei Kirdorf (heute: Kirtorf) (westlich von Alsfeld): Christian von Halberstadt wird von ligistischen Truppen unter dem Grafen Anholt zurückgeschlagen.
Besetzung Lippstadts (Kreis Soest) durch Christian von Halberstadt am 2. Januar 1622, als Ausgangspunkt für seine Heerzüge in die benachbarten katholischen Gebiete Paderborn und Münster.
Im Frieden von Nikolsburg (Mikulov) verzichtet am 6. Januar 1622, der protestantische Fürst von Siebenbürgen Gabriel Bethlen auf die ungarische Krone und wird in den Stand eines Reichsfürsten erhoben (Herzog von Oppeln und Ratibor).
21. Januar 1622, Christian von Halberstadt besetzt Soest.
Am 3. Februar 1622, ergibt sich die niederländische Besatzung von Jülich, nach mehrmonatiger Belagerung den Spaniern, unter Ambrogio Marchese di Spinola.
27. April 1622, Schlacht bei Mingolsheim zwischen den Truppen der katholischen Liga unter Tilly und den siegreichen pfälzischen Truppen unter Peter Ernst II. von Mansfeld.
6. Mai 1622, Schlacht bei Wimpfen zwischen den Truppen der siegreichen katholischen Liga unter Tilly und González Hernandez de Córdoba und pfälzischen Truppen unter Markgraf Georg Friedrich von Baden-Durlach.
20. Juni 1622, Schlacht bei Höchst zwischen den siegreichen Truppen der katholischen Liga unter Tilly und den pfälzischen Truppen unter Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel ( Der „Wilde Herzog“ oder „Toller Halberstädter“).
29. August 1622, Schlacht bei Fleurus (Belgien, zwischen Namur und Charleroi). Pfälzisch-protestantische Truppen unter Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel (Der „Wilde Herzog“ oder „Toller Halberstädter“) und Peter Ernst II. von Mansfeld gelingt ein Durchbruch in die Niederlande gegen spanische Truppen unter González Hernandez de Córdoba.
Am 16 – 19. September 1622 erobern Truppen der katholischen Liga unter Tilly Heidelberg. Die Stadt bleibt unter bayerischer Besatzung bis 1632.
Truppen der katholischen Liga unter Tilly erobern Mannheim am 2. November 1622.
1622 Verstärkte der Niedersächsische Kreis seine Kriegsvorbereitungen. Tilly, der Feldherr der katholischen Liga, drang von Süddeutschland nach Norddeutschland vor.
1622/23 – Die Liga-Armee unter Johann T’Serclaes von Tilly erobert Heidelberg und die Kurpfalz, schlägt die protestantischen Fürsten im Reich in den Schlachten bei Wimpfen, Höchst und Stadtlohn und beendet damit die pfälzisch-böhmische Rebellion.
Im Januar 1623 wurde Fritz von dem Berge abermals befohlen, Schloss Bleckede verteidigungsbereit zu machen. Wiederum zogen herzogliche Truppen in die Stadt ein. Aber auch andere Kriegsvölker erschienen jetzt im Fürstentum Lüneburg.
Auf einem Kurfürstentag 10. Jan. – 23./25. Feb. 1623 in Regensburg, erfolgt die Aberkennung der Kurwürde des Kurfürsten Friedrich V. (Pfalz) durch Kaiser Ferdinand II. und die Übertragung der Kurwürde auf Herzog Maximilian I. von Bayern, der damit neuer Kurfürst wird.
Im April bekamen die Dörfer Garze, Karze und Vogelsang Einquartierungen von mecklenburgischen Truppen, die zum Kreisheer zählten. Auch Brackede, Garlstorf, Radegast und Wendewisch mussten Mecklenburger aufnehmen. Einem Bauern wurde einfach das Pferd vom Pflug weggeholt. Der Bauer beschwerte sich beim Bleckeder Schlosshauptmann und bekam sein Pferd aus Lüneburg zurück. Nicht besser als die Mecklenburgischen führten sich die sonstigen Kreisgruppen auf z.B. die dänischen Kontingente, als Herzog von Holstein gehörte der König von Dänemark zum Niedersächsischen Kreis.
Gefecht bei Reiffenhausen (nahe bei Göttingen) am 6. Juli 1623, zwischen siegreichen pfälzisch-protestantischen Truppen unter Christian von Halberstadt und kaiserlichen Truppen unter Franz Albrecht von Sachsen-Lauenburg.
6. August 1623, Schlacht bei Stadtlohn (südlich von Ahaus, westlich von Coesfeld) zwischen siegreichen Truppen der katholischen Liga unter Tilly und protestantischen Truppen unter Christian von Halberstadt..
Am 6. August 1623 erfolgt die Wahl von Maffeo Barberini zum Papst Urban VIII., der den Kaiser nicht mehr finanziell unterstützt, sondern stärker mit Frankreich sympathisiert, da er eine habsburgische Umklammerung des Kirchenstaates befürchtet.
Größere Konfrontationen blieben jedoch noch fern. Christian, Bischoff von Halberstadt und Heerführer im Niedersächsischen Kreis, warf sich Tilly entgegen und wurde am 6. August 1623 bei Stadtlohn besiegt.
Im Dezember legte Christian das Amt des Kreisobersten nieder, sein Bruder Georg trat als Oberbefehlshaber zurück. Die Furcht vor Tillys Heer und des Kaisers Zorn gewann Überhand, zumal die norddeutschen Fürsten ihre Kassen leeren sahen. Mit einer neuen Kriegssteuer, versuchte der Herzog die finanziellen Probleme zu meistern. Das Kreisheer lief auseinander. Insbesondere die Mecklenburger hausten bei ihrem Rückzug in Brackede, Garlstorf, Radegast und in anderen Orten. Auf 1900 Taler bezifferte Celle den durch sie angerichteten Schaden und präsentierte dem Herzog von Mecklenburg eine entsprechende Rechnung.
Aus zahlreichen Dörfern wurden im Verlauf des Jahres 1623 klagen über die durchziehenden und Quartier nehmenden Truppen von beiden Seiten der Elbe laut. Der Frau des Pastors in Nahrendorf büßte zwei goldene Ringe ein. Auch in Dahlenburg, Mücklingen und Oldendorf geschahen derartige Übergriffe. Auch waren die Kirchspiele Embsen, Lüne, Neetze und Reinstorf betroffen. Ein Bauer in Oerzen, beklagte den Verlust von zwei Wagenrädern.
Lüneburg selbst blieb bis 1623 im Wesentlichen von den unmittelbaren Auswirkungen des Krieges verschont. Anfangs glaubte man sogar, mit dieser „Streitmacht“ der androhenden Gefahr Herr zu werden. Sie fühlten sich hin- und hergerissen, wussten nicht, wie den Interessen und Ansprüchen der Parteien wie Kaiser, Dänenkönig, Schwedenkönig, verwandte Braunschweiger Herzöge, kaiserliche und schwedische Feldherren gerecht zu werden. Ab 1623 rückte das Kriegsgeschehen jedoch mit dem Eingreifen Christians IV. bedrohlich näher. Herzog Christian, Regent des Fürstentums Lüneburg, und sein Bruder Georg versuchten weiterhin, sich „durchzumogeln“. Letzterer wurde sogar General des erzkatholischen Kaisers. Es war ein fataler Irrtum zu glauben, dass dadurch Kriegsschäden vom Land abgewendet werden konnten. So war auch das Lüneburger Umland den durchziehenden Heerhaufen ausgeliefert, die vor Raub, Mord und Brandschatzungen nicht zurückschreckten, um von der Bevölkerung Proviant und Transportmittel zu erpressen. Lediglich gut befestigte Städte wagten es, der marodieren Soldatenhafen zu trotzen und konnten der schutzsuchenden Landbevölkerung Aufnahme gewähren. 1624 Tilly näherten sich dem Lüneburgischen, die Stände meinten sie seien verloren wenn sie sich nicht dem Kaiser fügten.
13. August 1624 Kardinal Richelieu wird Vorsitzender des königlichen Staatsrates in Frankreich. Er wird dieses Amt bis zu seinem Tode am 4. Dezember 1642 innehaben.
Eine erste Konfrontation mit einem größeren Heer erlebten die Lüneburger am 23. Dezember 1625 da stand Graf Mansfeld aus Westfalen mit einem 7.000 Mann starken Heer vor den Toren von Lüneburg. Der enorme Aufwand, den Lüneburg in den Ausbau seiner Befestigungsanlagen investiert hatte, begann sich auszuzahlen.
Zuvor war er mit Heer und Tross durch das Fürstentum gezogen und hatte eine Spur der Verwüstung gelegt.
1625 vernichteten Mansfeldische Reiter in Barskamp sämtlichen Kirchenbücher und Dokumente. Das Manßfeldische Heer bestand aus einem Haufen von Dieben und Räubern. Das Vieh wurde verschleppt, Kornspeicher ausgeraubt. Den Bauern wurden die Pferde weggenommen, andere mussten über Tage Spanndienste leisten und froh sein, wenn man sie am Leben ließ und ihre Häuser nicht in Schutt und Asche legte. Frauen und Mädchen wurden von den Soldaten in großer Zahl vergewaltigt.
Schon Jahre vor Ausbruch des Krieges hatten die Herzöge von Lüneburg zur eigenen Sicherheit in ihrer Celler Residenz eine „Schlosswache“, bestehend aus 50 Reitern und 200 Fußgängern, aufgestellt.
König Christian IV. von Dänemark, ehrgeizige, politische und religiöse Ziele leiteten ihn. Im Juni des Jahres setzte er sich von Itzehoe aus mit 2500 Mann in Richtung auf die Elbe in Bewegung um gegen den kaiserlichen Feldherren Tilly anzutreten. Damit hatte der zweite Teil des 30jährigen Krieges, der dänisch-niedersächsische Krieg (1625-1629) begonnen.
1625 Georg von Lüneburg Braunschweig tritt von der evangelischen zur katholischen Partei über und dient jetzt dem Kaiser als Heerführer. Die Bevölkerung der welfischen Fürstentümer muss jetzt zusätzliche Schikanen ertragen.
Der gesamte norddeutsche Raum wurde durch das Auftreten Tillys und Wallensteins von 1625 bis 1630 zum Hauptkriegsschauplatz.
Schlimm führten sich die die Soldaten des Grafen Ernst von Mansfeld, der für seine Härte bekannt war, auf, die Mansfelder quartierten sich nicht nur in den umliegenden Dörfern ein, sondern seine Obersten nahmen in Lüne Quartier. Er forderte frische Bespannung für Kanonen und Wagen sowie den Durchzug durch die Stadt unter Nutzung der Ilmenau-Brücke. Dies wurde ihm jedoch verwehrt. sondern auch im Kloster Lüne, worauf die Stiftsdamen räumten das Kloster und suchten in Lüneburg Zuflucht.
Immer wieder kam es zwischen den Dänen und Mansfeldern zu Scharmützeln. Dabei ging auch die Hasenburger Landwehr in Flammen auf. Die Mansfelschen Soldaten und Söldner bestanden aus einem Haufen gemeiner Diebe und Räuber. Das Vieh wurde verschleppt, Kornspeicher ausgeraubt. Den Bauern wurden die Pferde weggenommen, andere mussten über Tage Spanndienste leisten und froh sein, wenn man sie am Leben ließ und ihre Häuser nicht in Schutt und Asche legte. Frauen und Mädchen wurden von den Soldaten in großer Zahl vergewaltigt.
Von 1625 bis 1627 wütete die Pest in Lüneburg.
1625 Auf Gut Barnstedt und Bardowick richteten die Truppen Mansfelds ebenso viel Schaden an wie in Artlenburg und Lüdersburg.
Am 20. März 1625 wird König Christians IV. von Dänemark zum Oberbefehlshaber der Armee des niedersächsischen Reichskreises gewählt und greift auf Seiten der protestantischen Kräfte gegen den Kaiser in den Krieg ein.
15. Mai 1625, Frankenburger Würfelspiel“ und Blutgericht auf dem Haushammerfeld bei Vöcklamarkt/Oberösterreich. Frankenburger Würfelspiel“ Bezeichnung für ein Strafgericht, das an Aufständischen in Oberösterreich im Jahr 1625 exekutiert wurde. Schauplatz war das Haushamerfeld in Pfaffing, das damals zur Grafschaft Frankenburg gehörte. Die Ereignisse führten in der Folge zum Oberösterreichischen Bauernkrieg von 1626 und blieben darüber hinaus im Gedächtnis der Bevölkerung überliefert.
Im Achtzigjährigen Krieg wird Breda (zwischen Rotterdam und Antwerpen) am 5. Juni 1625 vom spanischen General Ambrosio Spinola nach neunmonatiger Belagerung eingenommen.
25. Juli 1625, Kaiser Ferdinand II. ernennt Wallenstein zum kaiserlichen Oberbefehlshaber.
Am 25. August 1625 wird Hameln kampflos von Truppen der katholischen Liga unter Tilly besetzt, nachdem die Stadt überstürzt von Truppen des Königs Christian IV. von Dänemark verlassen worden war. Die Stadt bleibt bis 1633 (Schlacht bei Hessisch-Oldendorf) besetzt.
21. September 1625, Schlacht bei Verceia (Lombardei). Die Kaiserlichen unter Pappenheim besiegen Franzosen und Venezianer.
Tilly und Wallenstein treffen sich in Alfeld (Leine), Ortsteil Limmer zu einer Unterredung am 13. Oktober 1625.
Ende November 1625 Karl IV. (Lothringen) wird nach jahrelangen konfliktreichen Auseinandersetzungen mit Frankreich und seit 1624 mit Richelieu Herzog von Lothringen. Das Verhältnis bleibt gespannt, da Karl IV. in Paris die Gegner Richelieus unterstützt und Richelieu den Einfluss Frankreichs auf Kosten von Lothringen bis zum Rhein ausdehnen will und deshalb Militär in Lothringen stationieren will.
Von 1625 – 1660 ist Dieterricus Loßmann Pastor in Barskamp.
Von 1629-1634 mussten er nebst Familie und einiger Einwohner nach Lüneburg flüchten, die Kirchengeräte wurden der St. Nicolei- Kirche untergebracht.
Schlimm trifft es im Winter 1625/26 Bardowick, als niederländische Söldner hier 30 Häuser niederbrennen. Selbst das Domkapitel trat die Flucht nach Lüneburg an.
Im Dezember 1625 zieht Graf v. Mansfeld mit 7000 Mann und 500 Wagen aus Richtung Lüneburg (das er nicht ausgeplündert hatte) in die Dahlenburger- Tostergloper – Barskamper Gegend. Bei dieser Gelegenheit wird Tosterglope und Köhlingen vollkommen ausgeplündert.
7. – 17. Januar 1626, Schwedische Truppen unter Gustav II. Adolf besiegen ein polnisches Heer bei Wallhof (bei Riga).
1626 der dänische König Christian IV. besetzt mit protestantischen Truppen die Festung Wolfenbüttel.
25. April 1626, Schlacht an der Dessauer Elbbrücke zwischen den siegreichen kaiserlichen Truppen unter Wallenstein und den protestantischen Truppen unter Peter Ernst II. von Mansfeld. Nach dem Sieg beherrscht Wallenstein den Elbübergang.
21. Mai 1626 Niederlage von Adam Graf von Herberstorff im Oberösterreichischen Bauernkrieg gegen aufständische Bauern.
6. Juni 1626 Der protestantische Heerführer Christian von Halberstadt, Christian (II.) von Braunschweig-Wolfenbüttel, stirbt bei Peuerbach/Oberösterreich.
Tilly erobert am 30. Mai./ 9. Juni 1626 das dänisch besetzte Hannoversch Münden.
21. Juli 1626n Erfolgreiche Abwehr unter Adam Graf von Herberstorff im Oberösterreichischen Bauernkrieg gegen die Bauern bei Linz.
Schlacht bei Lutter am Barenberge, etwa 10 Kilometer südwestlich des heutigen Salzgitter, besiegten am 27. August 1626. die Truppen des Kaisers und der Katholischen Liga unter Johann T’Serclaes von Tilly das Heer des Niedersächsischen Kreises und Dänemarks unter König Christian IV. In der Folge kam es 1629 zum Separatfrieden von Lübeck, der den dänisch-niedersächsischen Teilkonflikt des Dreißigjährigen Krieges beendete. Mit rund 40.000 Kämpfern und 4.000 bis 8.000 Toten sie, eine der blutigsten kriegerischen Auseinandersetzungen auf dem Gebiet des heutigen Niedersachsen.
Ende August 1626, Kaiserliche Truppen unter Pappenheim belagern die Landesfestung Wolfenbüttel, eine der bestgesicherten Festungen Norddeutschlands. Alle Angriffe scheitern. Pappenheim lässt einen Damm erbauen, der die Oker aufstaut und die Stadt 140 Tage lang mannshoch hoch unter Wasser setzt. Die Festungsbesatzung ergab sich im Dezember 1627.
Im September des Jahres 1626 wurde die Gegend um Barskamp herum von den dänischen Heeren heimgesucht.
1626 Plünderten die Soldaten des Bischoffs von Halle, Barskamp. Ermordung mehrerer Einwohner in Stiepelse, Barskamp, Walmsburg und Göddingen.
Vom Bartholomäustag bis Ende September wüteten die Dänen in den wehrlosen Dörfern in der lüneburger Gegend.
Die Bauern litten nicht nur unter diesen Gräueltaten, sondern mussten auch noch vor dem Amtskassierer ihr Hab und Gut schützen. Was sie einen Tag vor den Landesknechten gerettet hatten, wurde ihnen nicht selten am nächsten Tag von den Kassierern abgenommen, um die leeren Amtskasse zu füllen.
9./12. November 1626 Gottfried Heinrich Graf zu Pappenheim besiegt die oberösterreichischen Bauern bei Eferding und Vöcklabruck.
Im September des Jahres 1626 wurde die Gegend um Lüneburg und Uelzen von den dänischen Heeren heimgesucht. Bis Ende September wüteten sie, wo noch Korn auf den Halmen stand, schnitten sie es. Wo sie noch Vieh antrafen oder aus den Ställen holten, schlachteten sie es. Wichmannsburg wurde hart mitgenommen, mehrere Häuser und die Pfarrkote wurde gänzlich verwüstet, das gesamte Dorf geplündert. Der Pastor Horneburg verlor durch einen Schuss einen Arm.
Zweimal kamen die Dänen im Herbst 1626 nach Gut Barnstedt und plünderten dort.
In Brietlingen, Lüdershausen und anderen Dörfern herrschte Hungersnot.
Im Oktober 1626 nahmen 97 kaiserliche Kompanien in unserer Gegend Quartier und plünderten bzw. brandschatzten ohnegleichen.
Kurz danach hausten 6000 Mann des Markgrafen Christian Wilhelm in bestialischer Weise.
Ernst von Mansfeld stirbt am 29. November 1626 auf einer Reise nach Venedig in Rakovica (bei Sarajevo/Bosnien).
20. Dezember 1626, Friede von Pressburg zwischen Kaiser Ferdinand II. und Bethlen Gábor.
Gustav Horn und Jakob De la Gardie besiegen 24. Dezember 1626 bei Wenden, die Polen.
1626, die kaiserliche Armee unter Albrecht von Wallenstein und die Liga-Armee unter Tilly schlagen die Truppen von Christian und seinem Verbündeten Ernst von Mansfeld in den Schlachten bei Dessau und Lutter und drängen sie 1627 aus Holstein, Mecklenburg und Pommern zurück.
1626 kamen Salzabsatz und Fernhandel aus Lüneburg sowie der notwendige Holztransport auf den Straßen durch Sperrung der Elbübergänge fast völlig zum Erliegen.
Die Absatzkrise im Salzhandel hatte zur Folge, dass eine Anzahl Siedehütten die Produktion einstellen mussten.
Das Jahr 1627 brach an, das bewegte in dem die beiden bedeutendsten kaiserliche Heerführer, Tilly und Wallenstein ins Lüneburger Land kamen. Bevor sie eintrafen, war die Lage dadurch gekennzeichnet, dass die Dänen von Lauenburg und Mecklenburg aus in die bereits von den Kaiserlichen besetzten Gebiete südlich der Elbe Streifzüge unternahmen.
1627, hat Tilly in Uelzen sein Hautquartier aufgeschlagen, durch Requisitionen werden die Bauern geschröpft.
Erneut war die Verstärkung der Verteidigungsmaßnahmen in Lüneburg erforderlich. Den Bürgern wurden höhere Abgaben auferlegt, um das sogenannte „Soldatengeld“, die Zahlungen in eine „Defensionskasse“ etc. finanzieren zu können. Dazu wurden Schwachstellen der Stadtbefestigung beseitigt.
Im Jahr 1627 wurde Tosterglope und Köhlingen vollkommen ausgeplündert.
Kardinal Klesls kehrt am 25.Januar 1627 nach Wien zurück.
10. Mai 1627 In der neuen wird die Wahlmonarchie in Böhmen abgeschafft und Böhmen zum Erbbesitz der Habsburger erklärt.
Am 19. Mai 1627 schlugen die Dänen bei Boizenburg eine Schiffsbrücke über den Strom und erschienen vor Bleckede. Auf 6000 Mann und mehrere Geschütze schwoll ihre Streitmacht an. Dennoch konnten sich die Kaiserliche Besatzung eine ganze Woche lang behaupten um zu verhindern, dass sich die Dänen in Schloßnähe festsetzten. Bleckede wurde durch die kaiserlichen teilweise eingeäschert, genauso wurde mit Wendisch Bleckede verfahren.
Rettung brachten die Truppen die Herzog Georg zum Einsatz schickte. Sie erschienen so unvermittelt auf dem Schauplatz der Belagerung, dass den Dänen zu einem geordneten Rückzug keine Zeit mehr blieb. Sie versuchten sich über die Schiffsbrücke über die Elbe abzusetzen, 200 Soldaten ertranken, 800 wurden getötet.
Im Zusammenhang mit dem dänischen Angriff auf Bleckede standen mehrere kleine Unternehmungen gegen weitere Orte in der Elbmarsch. Lüdershausen als strategisch wichtiger Ort konnten die Dänen schnell einnehmen, bevor sich die Kaiserlichen zurückzogen steckten sie Lüdershausen an. Barförde, Hittbergen und Sassendorf steckten die Dänen an. Artlenburg eroberten sie und hielten es wie auch Lüdershausen besetzt. In der gleichen Zeit ging Stiepelse in Flammen auf.
In Bleckede lagen dänische Truppen in Quartier, bis sie Ende Oktober die Stadt preisgaben und sich über eine Schiffsbrücke auf das nördliche Elbufer zurückziehen mussten. Kaiserliche Truppen unter dem Oberbefehlshaber Herzog Georgs waren angerückt und brachten den Ort in ihre Hand. Für die Besatzung mussten Herzog Christian der inzwischen einen neutralen Kurs zu steuern versuchte, monatlich fast 900 Taler aufwenden.
Die geflüchtete Landbevölkerung und deren Vieh sorgten dafür, dass Lüneburg aus allen Nähten platzte.
Es herrschen katastrophale hygienische Verhältnisse, die Pest brach aus; nach deren Bekämpfung kam die Seuche jedoch im Sommer 1627 verstärkt zurück und konnte erst 1628 wieder bezwungen werden.
Insgesamt war der Verlust von ca. 6.000 Menschenleben zu beklagen.
Die Dänen brannten in Bardowick erneut Häuser nieder, ebenso in Adendorf. Auch halb Winsen fiel den Flammen zum Opfer; hier gebärdeten sich landesfürstliche Söldner schlimmer als die Dänen.
Zuvor, Ende Juni, erschien gar Tilly vor Lüneburg, versicherte aber, dass die Stadt nichts zu befürchten habe.
Diesmal erreichte man durch geschicktes Taktieren und Verhandeln sogar eine Art Vertrauensverhältnis. Vermutlich trug die reichliche Versorgung mit Bier, Wein und Proviant zum Gelingen bei. Die Bevölkerung stand konfessionell eher auf der Seite der Dänen, die ebenso wie die Celler Herzöge Christian und Georg dem neuen Glauben angehörten. Obwohl diese beiden weiterhin versuchten, sich möglichst aus dem Kriegsgeschehen herauszuhalten, wurde im Land weiterhin gebrandschatzt, geplündert und gemordet, zum Teil sogar durch eigene Truppen.
Alle Gassen waren voll Kot und verpestet vom Gestank der Kadaver – kein Wunder, dass die Pest bald erneut unzählige Opfer forderte. Glücklicherweise verzog sich Tilly bald in Richtung Holstein und Küste.
Das Fürstentum Lüneburg konnte für eine Weile aufatmen. Es konnten eine gute Ernte eingebracht und Vorräte angeschafft werden.
Der Amtsvogt in Amelinghausen musste einen spanischen Offizier und dessen Soldaten versorgen. Im Barum wurde die Mühle zerstört. Embsen erlebte abermals Plünderungen, Melbeck erging es nicht besser. Nun drangen sie zum Beispiel in die Kirche und Pfarrhaus von Kirchgellersen.
Die Dänen wurden den Bardowickern beim Einquartieren im Januar und im Februar sowie bei Truppendurchzügen im April und im Juli lästig.
Noch mehr zu ertragen hatte die ländliche Bevölkerung, als die Dänen nach ihrer Niederlage bei Lutter am Barrenberg ins Lüneburgische zurückströmten. Mitte September raubten sie in Bardowick Pferde und Ochsen. Ende des Monats legten sie dort Feuer.
Außer mehreren Bürgerhäusern, brannten die Häuser des Domküsters und des zweiten Predigers, zwei Häuser von Stiftsherren sowie zahlreiche Nebengebäude ab. In den folgenden, Jahren wurden auch die Häuser des Bardowicker Superintendenten und der meisten übrigen Kirchenbediensteten und Stiftsherren ein Raub der Flammen. An der Orgel im Dom entstand ein Schaden von 400 Talern.
Im Sommer 1627, Wolf Heinrich von Baudissin bewahrt bei Koschau an der Oder die dänische Kavallerie vor der Vernichtung durch
Wallenstein.
24. September 1627, Schlacht bei Heiligenhafen an der Ostsee (Holstein). Niederlage der Dänen unter Georg Friedrich von Baden-Durlach.
Oktober 1627, Wismar wird von kaiserlichen Truppen besetzt, die 1632 von schwedischen Truppen vertrieben werden.
10. November 1627, das Herzogtum Pommern wird von kaiserlichen Truppen unter Hans Georg von Arnim besetzt.
18. Dezember 1627 Gottfried Heinrich Graf zu Pappenheim besetzt die seit August 1626 belagerte und durch den Bau des Schwedendamms unter Wasser gesetzte Stadt Wolfenbüttel.
1628 war ein relativ ruhiges Kriegsjahr.
Februar 1628 Kaiser Ferdinand II. entbindet die Untertanen der Mecklenburger Herzöge Adolf Friedrich I. und Johann Albrecht II. vom Eid.
22. Februar 1628, erfolgt die erbliche Übertragung der pfälzischen Kurwürde an Maximilian I. von Bayern
Beginn der erfolglosen Belagerung am 23. Mai 1628 von Stralsund durch kaiserliche Truppen unter Hans Georg von Arnim und Wallenstein. Die Stadt wird unterstützt vom schwedischen König Gustav II. Adolf (Schweden). Am 3. August 1628 erfolgt der Abbruch der Belagerung von Stralsund durch kaiserliche Truppen unter Wallenstein.
2. September 1628, Schlacht bei Wolgast. Sieg der kaiserlichen Truppen unter Albrecht von Wallenstein und Rudolf von Tiefenbach gegen die dänischen Truppen unter dem dänischen König Christian IV.
17. Oktober 1628, Besetzung der Hansestadt Rostock durch kaiserliche Truppen unter Wallenstein und Arnim.
Das Leben in der Stadt Lüneburg normalisierte sich, der Salzhandel kam wieder in Schwung, die Siedehütten wurden wieder betrieben.
Während des Jahrs 1628 litt das Lüneburger Land fortgesetzt unter den Durchzug kaiserlicher Truppen.
Der Kaiser, der durch die Neubelehnung des Herzogtums Mecklenburg Kriegskosten zu decken trachtet und es deshalb als verwirktes Reichslehen ansieht, belehnt Wallenstein 1628 mit dem Herzogtum und entbindet die Untertanen von Ihren Eiden. Den Ständen bestätigt er ihre Privilegien und die Augsburger Konfession. Die Herzöge müssen das Land verlassen.
Der neue Landesherr verringert 1628 die Militärlasten und beabsichtigt eine Belebung des Handels und der Schifffahrt und bemüht sich um Friedensschluss mit Dänemark.
Ende November 1628 trifft er sich mit Tilly in Boizenburg, um über Friedensverhandlungen und die Reduzierung der Truppen zu verhandeln. Am 4. Juli 1629 kommt es zum Separatfrieden von Lübeck, der den dänisch-niedersächsischen Teilkonflikt des Dreißigjährigen Krieges beendete. Es kehrt an der Elbe zeitweilig Ruhe ein. Unter Hinweis auf seine Neutralität suchte Herzog Christian bei den Lübecker Friedensverhandlungen Entschädigungen einzuhandeln. Aber er ging leer aus, so dass seine Finanzlage immer katastrophaler wurde.
? 1629, in Frankreich wird Kardinal Richelieu zum Generalleutnant ernannt und wird damit Stellvertreter von König Ludwig XIII.
Der schwedische Reichstag stimmt am 18. Januar 1629 für den Eintritt in den Krieg gegen Kaiser Ferdinand II.
Kaiser Ferdinand II. erlässt das Restitutionsedikt am 6. März 1629.
Nachdem Tilly und Wallenstein den Lübecker Frieden mit Dänemark am 12. Mai 1629 abgeschlossen hatten, fluteten die Heere der Liga und des Kaisers und wählten wieder den Weg durchs Lüneburgische.
Bleckede wurde angezündet. Ein Kontingent Wallensteinischer Truppen blieb in der Stadt als Besatzung zurück. Besonders schwer hatte Bardowick zu leiden.
Lüneburg dagegen blieb ungeschoren, der Rat gestattete höchsten die Durchfahrt von Bagage.
Am 22. Mai 1629 erfolgt Abschluss der des Friedens von Lübeck zwischen Kaiser Ferdinand II. und König Christian IV. (Dänemark und Norwegen).
17.-27. Juni 1629, Schlacht bei Stuhm (Schwedisch-Polnischer Krieg (1600–1629)). Sieg von polnischen Truppen, unterstützt von kaiserlichen Truppen unter Arnim über schwedische Truppen unter König Gustav Adolf.
28. Juni 1629, mit dem Frieden von Alès zwischen den Hugenotten und dem französischen König beendet Kardinal Richelieu nach der La Rochelle den Kriegszustand zwischen Protestanten und Katholiken in Frankreich.
Friedrich Heinrich von Nassau-Oranien wird am 19. August 1629, Statthalter der Niederlande und erobert Wesel.
16.-26. September 1629, der Waffenstillstand von Altmark (nahe Danzig) beendet für sechs Jahre den schwedisch-polnischen Krieg. Polen tritt Livland an Schweden ab. Der Vertrag wird 1635 unbegrenzt verlängert mit dem Vertrag von Stuhmsdorf.
1629, Kaiser Ferdinand II. erlässt das Restitutionsedikt: Der nach 1552 säkularisierte ehemalige Besitz der katholischen Kirche soll wiederhergestellt werden. Durch den Frieden zu Lübeck scheidet Dänemark aus dem Krieg aus.
Bereits 1630 war erneut alles durch Blockaden, Konkurrenz und Kriegswirren beeinträchtigt. Lüneburg begann sichtbar zu verarmen.
In der Amelinghausener Kirche wurden 1630 wiederum Schäden angerichtet. Durchziehende Soldaten zerschlugen Fenster und den Taufstein. Selbst die Kirchenbücher ließen sie mitgehen.
Am 6. Bzw. 7. April 1630 Der schwedische König Gustav II. Adolf landet mit einer kleinen Streitmacht von ca. 13.000 Mann bei Peenemünde auf Usedom, um von da aus ganz Norddeutschland zu erobern und den kaiserlichen Einfluss im Ostseeraum zu beenden. Sein Eingreifen kommt den deutschen Protestanten zugute. Damit beginnt der Schwedische Krieg. Er besetzt auch das Herzogtum Mecklenburg. Beim Überschreiten der mecklenburgischen Grenze bei Ribnitz richtet er einen Aufruf an die mecklenburgischen Untertanen und fordert sie auf, die vertriebenen Landesherren zu unterstützen und sich gegen Wallenstein zu wenden. Der Aufruf findet nur ein geringes Echo.
Ernst genommen wurde er, nachdem Tilly und Wallenstein am 12.Mai 1629 den Lübecker Frieden mit Dänemark abgeschlossen hatten, fluteten die Heere der Liga und des Kaiser zurück. Wieder wählten sie den Weg durchs Lüneburgische.
Am 3. Juni 1630 beginnen die Regensburger Kurfürstentage.
Am 18. Juli 1630, Kaiserliche Truppen unter Gallas, Aldringen und Piccolomini erobern und plündern Mantua im Mantuanischen Erbfolgekrieg.
Schwedische Truppen besetzen Stettin am 10.- 20. Juli. Wenig später kontrollieren die Schweden das ganze Herzogtum Pommern.
Durch Beschluss des Kaisers Ferdinand II. und der Kurfürsten, auf einem Kurfürstentag in Regensburg am 13. August, wird Wallensteins als Oberbefehlshaber des kaiserlichen Heeres entlassen. Am 6. September 1630 empfängt Wallenstein in Memmingen die Entlassungsurkunde.
Als Schweden 1631 seine deutschen Bundesgenossen verlor, fand es an Frankreich einen neuen Halt. Schon 1631 schloss Kardinal Richelieu mit Gustav Adolf ein Bündnis ab aufgrund dessen Schweden während der folgenden Jahre Hilfsgelder aus Paris bezog.
Die reiche Hansestadt Magdeburg will freie Reichsstadt werden und sucht deshalb seit 14. bis 21. Januar 1631, die Unterstützung des katholischen Kaisers. Als der protestantische Niedersächsische Reichskreis die Stadtoberen auffordert, sich an der Aufstellung eines protestantischen Heeres gegen die kaiserlichen Truppen zu beteiligen, lehnt der Stadtrat diese Forderung ab und verweist auf Magdeburgs Neutralität. Nachdem dieser Beschluss gefasst, war Pappenheim sofort in das Erzstift geeilt und, nachdem er Neu-Haldensleben erobert, vor Magdeburg gerückt. Tilly, der seit Wallensteins Absetzung auch kaiserlicher Oberbefehlshaber war, folgte ihm mit der Hauptmacht.
Nach mehrfachen Übergriffen von Wallensteins kaiserlichen Truppen auf die Stadt, nach ihrer Belagerung, Besetzung und der dauerhaften Installierung einer kaiserlichen Garnison, gewinnen 1630 die militanten protestantischen Kreise die Oberhand und erringen kleinere Siege gegen die Kaiserlichen. Die Situation kulminiert im März 1631. Tilly eilte im Januar 1631 zunächst ins Brandenburgische und dann ins Mecklenburgische in der letzten Hälfte des März kehrte Tilly mit einem zahlreichen Heere aus Mecklenburg in das Erzstift Magdeburg zurück entschlossen, die Stadt Magdeburg mit aller Macht anzugreifen und sie, bevor Gustav Adolf zu ihrem Schutze herbei eilen könne, in seine Gewalt zu bringen.
General Tilly erscheint mit starkem kaiserlichem Heer vor Magdeburg und beginnt die Belagerung. In der Stadt sind etwa 30.000 bis 40.000 Menschen eingeschlossen. Tilly fordert den Rat zur Kapitulation auf und stellt ein Ultimatum. Der Rat kann sich wieder zu keiner eindeutigen Position durchringen. Die beabsichtigte Kapitulation wird Tag um Tag verschoben.
Das kaiserliche Heer stürmt die Stadt, am 20. Mai 1631, erobert, plündert und vernichtet sie. Die Magdeburger wehren sich in einem erbitterten Häuserkampf. Die Soldaten wüten grausam unter der Bevölkerung. 20.000 Menschen kommen um. Frauen und Kinder, ganze Familien, werden gefangen genommen, um Lösegeld zu erpressen.
Tilly hat seinen Söldnern eine dreitägige Plünderung versprochen. Während der Kampfhandlungen brach ein Großbrand aus, der Magdeburg fast völlig zerstörte (siehe Magdeburger Hochzeit). An den der Eroberung folgenden und bis dahin beispiellos gewesenen Gräueltaten an der Zivilbevölkerung hatten auch Pappenheims Truppen ihren Anteil. Magdeburg ist nun nur noch eine Provinzstadt in Brandenburg.
Frankreich sichert Schweden für den Kampf gegen den Kaiser im Vertrag zu Bärwalde (bei Küstrin am 23. Januar 1631, Subsidien (Unterstützungsleistungen) zu.
Eröffnung und anschließende Tagung des Leipziger Konvents, am 26. Februar – 4. April 1631, einer Versammlung protestantischer Reichsfürsten, die sich als „Leipziger Bund“ bezeichnen. In der Abschlusserklärung ( „Leipziger Erklärung“ ) wird dem Kaiser der Vorwurf gemacht, mit dem von ihm erlassenen Restitutionsedikt und mit den Feldzügen des kaiserlichen Wallenstein-Heeres und des Heeres der katholischen Liga unter Tilly Elend über das Reich gebracht und damit die Verfassung des Reichs gebrochen zu haben.
Nach dreitägigem Kampf, erobert ein Heer der katholischen Liga unter Tilly am 9. März 1631, Neubrandenburg. Die schwedische Besatzung wird fast vollständig niedergemacht, der Befehlshaber Knyphausen wird gefangen genommen.
3.-13. April 1631, Belagerung und Einnahme von Frankfurt an der Oder durch schwedische Truppen unter Gustav II. Adolf. Die kaiserlichen Besatzungstruppen unter Montecuccoli ziehen ab.
Der Friedensvertrag von Cherasco (Piemont) beendet am den Mantuanischen Erbfolgekrieg (1628–1631). Kaiser Ferdinand II. verzichtet auf Mantua und räumt Graubünden, das von den Franzosen besetzt wird. Der Vertrag wird am 19. Juni mit einem Zusatzvertrag ergänzt.
21. April 1631, Herzog Georg von Braunschweig schließt sich dem schwedischen König Gustav II. Adolf an und erhält ein schwedisches Generalspatent. Nach dem Tod des Königs erhält der Herzog die Führung des deutsch-schwedischen Heeres in Niedersachsen und Westfalen. Im August 1635 wird ihm das schwedische Generalspatent entzogen.
30. Mai 1631, Vertrag von Fontainebleau. Geheimer Bündnisvertrag für 8 Jahre zwischen Kurfürst Maximilian I. von Bayern und Frankreich. Im Fall eines Angriffs auf Bayern und im Fall eines kaiserlich-habsburgischen Angriffs auf Frankreichs sah der Vertrag gegenseitige Unterstützung vor.
22. Juni 1631, der schwedische König Gustav II. Adolf erpresst den Kurfürsten von Brandenburg Georg Wilhelm durch militärische Bedrohung zum Abschluss eines Vertrages, der es den Schweden ermöglicht, alle Hilfsquellen von Brandenburg und die Festungen Spandau und Küstrin als Stützpunkte zu nutzen
22. Juli 1631, schwedische Truppen unter Gustav II. Adolf, erobern das an Wallenstein verliehene Herzogtum Mecklenburg.
Kaiserliche Truppen unter Holk leisten bei Wolmirstedt (nördl. von Magdeburg) den Schweden erbitterten Widerstand 28. Juli 1631.
Am 7. August 1631, besiegen Schwedische Truppen unter Gustav II. Adolf in der Schlacht bei Werben (bei Havelberg) Truppen der Liga unter Tilly.
Ligatruppen unter Tilly erhalten erhebliche Verstärkung am 31. August 1631, auf 36.000 Mann, und beginnen einen Angriff auf Sachsen, erobern Merseburg, verwüsten und plündern das Land und bedrohen ab 6. September Leipzig.
Am 7. September 1631 erlitten kaiserlicher Truppen unter Don Marradas gegen sächsische Truppen unter Arnim nahe Breslau eine Niederlage.
Am 11. September 1631 schließt der schwedische König Gustav II. Adolf mit dem Kurfürsten von Sachsen Johann Georg einen Bündnisvertrag, in dem alle sächsischen Truppen sich den Schweden anschließen und den schwedischen Truppen Unterkunft und Versorgung in Sachsen zugesichert wird. Gustav Adolf erhält aber nicht den Oberbefehl über alle Truppen, der sächsische Kurfürst behält die Kontrolle über seine eigenen Truppen.
Das Heer der katholischen Liga unter Tilly erobert am 14. September 1631 die Feste Pleißenburg in Leipzig.
7.-,17. September 1631, in der Schlacht bei Breitenfeld (nördlich von Leipzig) erleiden die Truppen der Katholischen Liga unter dem Feldherren Tilly eine schwere Niederlage gegen das erstmals gemeinsam agierende schwedisch-sächsische Heer unter König Gustav II. Adolf. Die Niederlage führt zum Siegeszug der Schweden bis nach Bayern. Gustav Adolf und zieht anschließend durch Thüringen und Franken bis an den Rhein.
Im September 1631 erschienen erstmals die Schweden auf dem lüneburgischen Schauplatz. Nachdem sie in Neuhaus die Kaiserlichen vertrieben hatten gingen sie über die Elbe. Schließlich gelang es dem kleinen schwedischen Heer, Tilly im September 1631 zu schlagen.
Die vor zwei Wochen in der Schlacht bei Breitenfeld siegreichen Schweden besetzen am 2. Oktober 1631 die Stadt Erfurt (bis 1635).
Die von kaiserlichen Truppen unter Oberst Virmond besetzte Hansestadt Rostock ergibt sich nach 4½-monatiger Belagerung am 6. Oktober 1631, einem schwedischen Heer unter General Tott.
Am 12. Oktober 1631, ziehen die Schweden unter König Gustav II. Adolf in Schweinfurt ein und besetzen die Stadt, nachdem die vorherige kaiserliche Besatzung wenige Tage zuvor abgezogen war.
14. – 17. Oktober 1631, erfolgt die Besetzung von Würzburg durch Gustav Adolf, anschließend wird die Festung Marienberg erstürmt.
28.-30. Oktober1631, Belagerung und Einnahme der Reichsstadt Rothenburg ob der Tauber durch General Tilly
Im Oktober 1631 legten die Kaiserlichen in Bardowick Feuer. In Echem wurde der Pastor derartig misshandelt, dass er verstarb. Oktober 1631, die Barumer Mühle wurde zum zweiten Mal beschädigt.
Als Folge des Sieges in der Schlacht bei Breitenfeld findet am 15. November 1631 die Eroberung Prags, durch sächsische Truppen unter Hans Georg von Arnim statt.
27. November 1631, schwedische Truppen unter König Gustav Adolf ziehen mainabwärts von Würzburg über Wertheim und Mildenberg nach Frankfurt und besetzen kampflos Hanau, weil Graf Philipp Moritz, bisher Anhänger des Kaisers, die Seiten wechselt. Hanau wird Fluchtpunkt für Kriegsflüchtlinge.
Am 7. Dezember 1631, besiegt ein sächsisches Heer unter Arnim, bei Nimburg (Mittelböhmen) ein kaiserliches Heer unter Rudolf von Tiefenbach.
8.-18. Dezember 1631 wird der Rhein von Gustav II. Adolf bei Erfelden nahe Darmstadt überquert. In seinem Auftrag errichtet man die Schwedensäule.
15. Dezember 1631, Wallenstein wird wegen der dramatisch schlechten militärischen Lage erneut zum Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee berufen. Über seine Forderungen nach erweiterten Vollmachten wird bis April 1632 verhandelt.
Die Belagerung von Mainz dauert vom 17. bis 22. Dezember. Am 23. Dezember rücken die Schweden nach ehrenvoller Übergabe in Mainz ein. Auf der Mainspitze wird der Bau einer Festungsanlage (Gustavsburg) begonnen.
Die Herzöge im Norden, kehren 1631 aus dem Exil zurück. Mit schwedischer Hilfe werden die kaiserlichen Truppen vertrieben. Dazu operiert Schweden sowohl vom Osten als auch vom Westen durch die aus dem Raum Lübeck in Lauenburg und Boizenburg operierende schwedische Reiterei im Bündnis mit den mecklenburgischen Herzögen. Die unmittelbaren Kriegshandlungen werden in Mecklenburg nun geringer, jedoch gibt es weiterhin Durchzüge verbunden mit Einquartierungen.
Aus der Amelinghauser Kirche raubten die durchziehenden Soldaten einen silbernen Kelch; vorher schon waren die Orgelpfeifen gestohlen worden. Auch die Dahlenburger Kirche wurde erneut geplündert.
Das Amt Lüne ist verpflichtet, nach Bleckede und Melbeck Lebensmittellieferungen zu senden.
Artlenburg fällt in schwedische Hände,
Bleckede jedoch nur vorübergehend. Erst im Frühling 1632 räumten die Kaiserlichen den Elbehafen für dauernd. Bevor sie jedoch gingen, verwüsteten sie das Schloss. Die Einwohner von Bavendorf, Holzen und Wennekakath verließen aus Furcht vor den schwedischen Besatzungstruppen ihre Dörfer.
Im Sommer 1631 drangen die Schweden unter Gustav Adolf bei Lauenburg vor; die Kaiserlichen standen bei Winsen und Bleckede. Das Kriegsgeschehen tobte weiter, mal siegte Gustav Adolf, mal Tilly. Lüneburg selbst war davon wenig berührt.
Doch bald war es mit der Ruhe vorbei. Georg von Braunschweig – Lüneburg wechselte abermals die Partei. Er quittierte den kaiserlichen Dienst und ging ins schwedische Heer. als kaiserlicher General zu den Schweden über und verpflichtete sich, ein Heer aufzustellen, um die Kaiserlichen aus Niedersachsen zu vertreiben. Mit Schwedens Eingreifen änderte sich die nordwestdeutsche Szenerie. Von den Schweden selbst war einstweilen noch nichts zu sehen. Vorerst dauerte im Fürstentum Lüneburg die Besetzung durch kaiserliche Truppen Herzog Georg wechselte zu den Schweden über, als nunmehr schwedischer General wollte er die Zustimmung des Lüneburger Rates erwirken, seine Truppen in der Stadt stationieren zu dürfen – angeblich zur Verteidigung Lüneburgs. Das wurde ihm jedoch strikt verweigert, ebenso dem schwedischen Generals Tott, der bei Bardowick lagerte. Nachdem König Gustav Adolf II von Schweden. Mit einer Streitmacht von 13000 Mann in den Krieg eintrat war der 30 jährige Krieg in seine dritte Phase eingetreten.
1632–1648 tobt der Seekrieg auf dem Bodensee.
Gegen Ende Januar 1632 wird Bamberg durch ein schwedisches Heer unter Gustav Horn besetzt
Nach dem Sieg in der Schlacht bei Breitenfeld erreicht Anfang März 1632, Gustav Adolf die Stadt Nürnberg und wird von der Bevölkerung begeistert begrüßt. Nürnberg wird zu einem Stützpunkt des Heeres ausgebaut, das von hier aus mit 40.000 Mann, Bayern erobern soll.
9. März 1632, ein nach der schweren Niederlage in der Schlacht bei Breitenfeld neu aufgestelltes Heer der katholischen Liga unter Tilly besiegt die schwedischen Besatzungstruppen von Bamberg unter Gustav Horn und erobert Bamberg für eine kurze Zeit zurück.
Am 7. April 1632 besetzen schwedische Truppen unter Gustav Adolf Donauwörth, auf dem Weg nach München.
Französische Truppen ziehen am 9. April 1632 auf der Festung Ehrenbreitstein bei Koblenz ein, nachdem Kurfürst Philipp Christoph von Sötern ihnen das Besatzungsrecht eingeräumt hat.
13. April 1632, Wallenstein beginnt mit stark erweiterten Vollmachten (auch zu Verhandlungen), sein zweites Generalat als Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee (Göllersdorfer Vereinbarung).
15. April 1632, Schlacht bei Rain am Lech nahe Donauwörth. Die bayerischen Truppen unter Tilly erleiden eine Niederlage gegen die Schweden unter Gustav Adolf.
Am 30. April stirbt Tilly an seiner schweren Verwundung, die er sich bei Rain am Lech zugezogen hat.
Augsburg wird am 20. April 1632 von den Schweden unter Gustav Adolf kampflos eingenommen.
23. April 1632, kurze vergebliche Belagerung der starken bayrischen Landesfestung Ingolstadt, durch schwedische Truppen.
27. April 1632, Beginn der Kämpfe um Regensburg mit der Besetzung von Regensburg durch bayerische Truppen. Die Stadt wird zur Festung ausgebaut, aber im Folgejahr trotzdem von den Schweden erobert.
Besetzung und kampflose Einnahme der Reichsstadt Dinkelsbühl am 11. Mai 1632 durch den Obristen aus Dietrich von Sperreuth in Vertretung des Schwedenkönigs Gustav Adolf.
Einzug der Schweden in München unter Gustav Adolf und Lennart Torstensson am17. Mai 1632.
17. bis 22. Mai 1632, Besetzung der Fürstpropstei Ellwangen durch die Obristen Sperreuth und Degenfeld für die Schweden.
Am 25. Mai 1632 besetzt Wallenstein Prag.
Im Juni 1632, Karl IV. von Lothringen stellt dem Kaiser ein lothringisches Heer zur Verfügung. Daraufhin besetzen französische Truppen Lothringen.
Am 23. Juli 1632, nehmen die Truppen von Gottfried Heinrich Graf zu Pappenheim die Reichsstadt Dortmund ein. Der Kriegsherr fordert 50.000 Taler Kontribution. Für die nächsten Wochen richtet Pappenheim in Dortmund sein Hauptquartier ein.
Der Plan von Graf Gronsfeld, mit einem Heer der Katholischen Liga die Stadt Hannover zu überrumpeln, scheitert am 23. Juli 1632 schon vor Beginn der Aktion mit dem Gefecht bei Hainholz.
Am 27. Juli 1632 verteidigt erfolgreich Erzherzog Leopold V. (Österreich-Tirol), die Festung Ehrenberg bei Reutte (Tirol) gegen die Schweden unter Bernhard von Sachsen-Weimar.
16. August 1632, Schlacht bei Wiesloch, schwedische und kaiserliche Truppen stehen sich in Wiesloch gegenüber.
1632 brachte die große Wende des schwedischen Krieges und speziell eine vorübergehende Beruhigung für das lüneburger Land.
Seit 1632 hatte Celle zusätzliche Buß-, Bet- und Fastentage eingeführt. Auch wo noch Schulen in Betrieb waren, beugten Lehrer und Schüler die Knie.
Gottfried Heinrich Graf zu Pappenheim unterliegt am 17. August 1632 den Niederländern bei Maastricht, das seit Juni belagert wird.
Auf Wunsch des Kurfürsten Philipp Christoph von Sötern wird Trier am 20. August 1632 von französischen Truppen besetzt, die eine spanische Besatzung vertreiben.
Am 23. August 1632 erobern die Niederländer das von den Spaniern besetzte Maastricht.
3. September 1632, Schlacht an der Alten Veste bei Fürth zwischen den Kaiserlichen unter Wallenstein und den Schweden unter Gustav II. Adolf. Den Schweden gelingt es nicht, Wallensteins Lager zu erstürmen.
6.-16. November 1632 erfolgt die Schlacht bei Lützen (südlich von Leipzig) zwischen den Kaiserlichen unter Wallenstein und den Schweden unter Gustav II. Adolf, der in dieser Schlacht fällt. Dies war in schwerer Schlag für die herzoglichen Brüder Georg und Christian, die sich mit Zustimmung des Rates auf die Seite der Schweden geschlagen hatten.
Gustav II Adolf fällt am 6. November in der Schlacht bei Lützen.
Am 29. November 1632 stirbt Friedrichs V. von der Pfalz in Mainz.
Die Schweden unter Wolf Heinrich von Baudissin besetzen am 21. Dezember 1632 Deutz, gegenüber der Reichsstadt Köln, ziehen aber wegen großer Gegenwehr bereits am nächsten Tag ab.
Die Abbildung zeigt die Exekution von Dieben („Voleurs infames et perdus“) sowie vermutlich auch Marodeuren, die um ihr Leben würfeln (in der Abb. rechts). Die Maßnahme ist kein Willkürakt, sondern erfolgt im Beisein von Geistlichen und entspricht dem damaligen Kriegsrecht, zur Aufrechterhaltung der militärischen Disziplin.
Vom 14. März – 13. Juli 1633, erfolgt die Belagerung der Stadt Hameln, die seit 1625 von Truppen der katholischen Liga besetzt war, durch schwedische Truppen unter Georg von Braunschweig-Lüneburg. Nach dem eindeutigen Sieg des Belagerungsheeres über ein herangezogenes kaiserliches Entsatzheer unter den Generälen Merode, Gronsfeld und Bönninghausen am 8. Juli 1633 in der Schlacht bei Hessisch Oldendorf ergeben sich die Ligatruppen in Hameln am 13. Juli den Schweden.
Die Hessen unter Melander erobern am 8. April 1633 Paderborn.
Am 20. April 1633 Belagern und Erstürmen schwedische Truppen unter Torstensson und Bernhard von Sachsen-Weimar, Landsberg am Lech unter grauenhaften Begleitumständen.
Nacheinander werden vom 5. – 24. Mai 1633 erst Stadt und dann Schloss Heidelberg, von schwedischen Truppen unter Pfalzgraf Christian von Birkenfeld-Bischweiler erobert.
Am 20. Juni 1633 beruft der schwedische Reichskanzler Axel Oxenstierna, Bernhard von Sachsen-Weimar zum Herzog von Franken, das aus den Hochstiften Würzburg und Bamberg gebildet wurde.
8. Juli 1633, Schlacht bei Hessisch Oldendorf. Sieg eines deutsch-schwedischen Heeres bei Hessisch Oldendorf unter Georg von Braunschweig-Lüneburg und Lars Kagg über ein kaiserliches Heer unter Merode, Gronsfeld und Bönninghausen.
15. Juli 1633, Eroberung und Besetzung der Stadt Rheinfelden durch schwedische Truppen unter Rheingraf Otto Ludwig von Salm-Kyrburg – Mörchingen.
Ein Geheimes Angebot des Erzbischofs und Kurfürsten von Köln Ferdinand von Bayern (1577–1650) am 15. August 1633 an Richelieu, Kurköln unter französischen Schutz zu stellen wird gemacht,
Am 12. September 1633, erobern die Schweden unter Knyphausen, Osnabrück.
Mitte September 1633 Französische Truppen besetzen erneut Lothringen. Daraufhin dankt Karl IV. von Lothringen als Herzog ab und schließt sich mit einem Heer den kaiserlichen Truppen an.
11. Oktober 1633, das kaiserliche Heer unter Wallenstein und Gallas erobert in einer überraschenden Blitzoffensive in Schlesien Steinau an der Oder, (nordöstlich von Legnica/ Liegnitz). Der schwedischen Kommandeur Thurn wird gefangen genommen, aber nach Übergabe aller schlesischen Festungen wieder frei gelassen, was der Kaiser Wallenstein übelnimmt.
Rückeroberung der von den Schweden besetzten Stadt Rheinfelden durch spanische Truppen unter Herzog de Feria am 16. Oktober 1633. Übergabe der Stadt an die Kaiserlichen, die die Besatzung verstärken.
Am 8. November 1633 stirbt Herzog Christian, sein Nachfolger wird Herzog August.
14. November 1633, im Kampf um Regensburg erobert ein schwedisches Heer unter Bernhard von Sachsen-Weimar, das von bayerischen Truppen besetzte Regensburg nach kurzer Belagerung. Schwedischer Stadtkommandant wird Lars Kagg.
Ende November 1633, Ausgehend von Regensburg erobern schwedische Truppen Straubing und Deggendorf.
Am 15. Dezember 1633 erhält Wallenstein in Pilsen den Befehl von Kaiser Ferdinand II., einen Feldzug gegen Bernhard von Sachsen-Weimar im besetzten Regensburg zu führen. Nach Rücksprache mit seinen Offizieren ignoriert Wallenstein die Anordnung, weil er einen Winterfeldzug ablehnt.
1633 – Schweden, nun unter Führung des Reichskanzlers Axel Oxenstierna, und mehrere protestantische Reichsstände verbünden sich im Heilbronner Bund. Schwedische Truppen unter Bernhard von Sachsen-Weimar erobern die strategisch wichtige Reichsstadt Regensburg.
12. Januar 1634, 1. Pilsener Revers: 49 Generäle und Obristen des kaiserlichen Heeres (einschließlich Matthias Gallas und Johann von Aldringen) versichern Albrecht von Wallenstein ihre Treue.
Geheimes Absetzungspatent Ferdinands II am 24. Januar 1634, für Albrecht von Wallenstein und kurzzeitige Ernennung von Gallas zum neuen kaiserlichen Oberbefehlshaber. Am 18. Februar 1634 wird die kaiserliche Entscheidung vertrauenswürdigen Offizieren im kaiserlichen Heer bekanntgemacht. Sie werden ihres Gehorsams gegenüber Albrecht von Wallenstein entbunden und auf die Generäle Matthias Gallas, Johann von Aldringen und Octavio Piccolomini verwiesen.
20. Februar 1634, 2. Pilsener Revers: 32 Generäle unterstützen noch Albrecht von Wallenstein als ihren Befehlshaber.
Am 22. Februar 1634 wird die Absetzung Albrecht von Wallensteins dem Heer öffentlich verkündet. Wallenstein wird abgesetzt. Die kaiserliche Armee unter dem Thronfolger und späteren Kaiser Ferdinand III. erobert im Juli Regensburg zurück. In der Schlacht bei Nördlingen erleiden die Schweden eine entscheidende Niederlage gegen Kaiser, Liga und spanische Truppen.
Ermordung Wallensteins am 25. Februar 1634 in Eger, durch eine Gruppe irischer bzw. schottischer Offiziere des Regiments Butler.
Am 20. April 1634 erobern ligistische Truppen unter General Geleen Höxter, nach längerer Belagerung im Sturm. Bei der folgenden Plünderung töten sie im sogenannten Blutbad von Höxter, etwa 1100 Einwohner der Stadt.
Niederlage eines hessischen Heeres unter Melander bei Herford, am 22. April 1634.
2. Mai 1634, Ernennung von Erzherzog Ferdinand, König von Ungarn, des späteren Kaisers Ferdinand III. zum Oberbefehlshaber des kaiserlichen Heeres. Er behält die Position bis Sep. 1639 (Übergabe an seinen jüngeren Bruder Leopold Wilhelm von Österreich).
Ein sächsisches Heer unter Hans Georg von Arnim besiegt am 13. Mai 1634 ein kaiserliches Heer unter Colloredo bei Liegnitz (Schlesien).
3. Juni 1634, Eroberung der Festung Philippsburg durch die Schweden. Rückeroberung im Januar 1635 durch kaiserliche Truppen unter Caspar von Baumberger. 14. Juni 1634 Bayerische Truppen unter Werth entsetzen das von schwedischen Truppen unter Gustaf Horn belagerte Aichach bei Augsburg.
Im Kampf um Regensburg wird die von den Schweden besetzte Stadt Regensburg nach Belagerung von kaiserlichen Truppen unter Erzherzog Ferdinand III und bayerischen Truppen unter Maximilian I. am 21. Juli 1634 zurückerobert.
22. Juli 1634, Eroberung von Landshut durch ein schwedisches Heer unter Bernhard von Sachsen-Weimar und Gustaf Horn. Die Schweden wollen rechtzeitig Regensburg erreichen, um die Belagerung der Stadt durch die Kaiserlichen aufzubrechen. Die kaiserlichen Verteidiger von Landshut unter Aldringen unterliegen; Aldringen kommt beim Rückzug ums Leben. Die Schweden kommen zu spät, um die Rückeroberung von Regensburg durch kaiserliche Truppen zu verhindern.
Das kaiserliche Heer unter Ferdinand III erobert am 16. August 1634, auf dem Weg nach Nördlingen die schwedische Garnison Donauwörth.
Ein schwedisches Heer unter dem Rheingrafen Otto Ludwig von Salm-Kyrburg-Mörchingen erobert und plündert am 29. August 1634 nach fünfmonatiger Belagerung Rheinfelden. Welches von den Kaiserlichen unter Franz von Mercy verteidigt wird.
5.-6. September 1634, in der Schlacht bei Nördlingen müssen zwei schwedische Heere unter Bernhard von Sachsen-Weimar und Gustaf Horn eine schwere Niederlage hinnehmen. Das protestantische Kurfürstentum Sachsen, dessen Kurfürst Johann Georg I. lange neutral geblieben war und sich erst 1631 nach der Zerstörung Magdeburgs und einem Einfall kaiserlicher Truppen unter General Tilly in Sachsen auf die Seite Gustav Adolfs geschlagen hatte, nutzte die Gelegenheit, wieder aus dem Bündnis auszuscheren. Den außergewöhnlich deutlichen Sieg erringt ein Heer des Kaisers unter Erzherzog Ferdinand, dem späteren Kaiser Ferdinand III. und Gallas, verstärkt durch ein spanisches Heer unter Kardinalinfant Ferdinand von Spanien und durch ein bayerisches Heer unter Kurfürst Maximilian. Johann Georg I und in der Folge viele andere protestantische Mächte schlossen nun den Prager Frieden von 1635 mit Kaiser Ferdinand II. und der katholischen Liga; der Heilbronner Bund löste sich wieder auf. Nur Bernhard von Sachsen-Weimar und Wilhelm V. von Hessen-kassel blieben an der Seite Schwedens.
Nach seiner Niederlage in der Schlacht bei Nördlingen, erreicht Bernhard von Sachsen Weimar am 15. September 1634 die Stadt Frankfurt und beginnt die Reste des geschlagenen schwedischen Heeres zu sammeln. Es kommen 12.000 Mann zusammen, davon 7.000 Reiter.
Ein bayerisches Heer unter Werth besiegt bei Calw am 21. September 1634 ein schwedisches Heer unter Rheingraf Otto Ludwig.
Im September 1634 erobert ein kaiserliches Heer erneut Heidelberg und bereitet das Schloss (Festung) tagelang zur Sprengung vor. Nach dem überraschenden Erscheinen eines französischen Heeres werden die Vorbereitungen der Sprengung und die Besatzung abgebrochen.
Am 1. bis 16. Oktober 1634, das spanische Heer unter Kardinalinfant Ferdinand, das in der Schlacht bei Nördlingen zusammen mit Kaiserlichen und Bayern die schwedischen Heere von Bernhard von Sachsen Weimar und Gustaf Horn vernichtend geschlagen hatte, beginnt den Marsch in die Niederlande. Es vermeidet den Marsch durch das Elsass auf der linken Seite des Rheins, um Konflikte mit Frankreich zu vermeiden. Das Heer umgeht Frankfurt und überschreitet mit 18.000 Mann erst den Main bei Aschaffenburg und dann den Rhein bei Andernach.
Am 14. Oktober 1634 gelingt die Wiedereroberung Würzburgs durch kaiserliche Truppen unter Melchior von Hatzfeldt von den Schweden.
Kaiserliche Truppen unter Octavio Piccolomini erobern am 15. Oktober 1634 Schweinfurt nach fünftägiger Belagerung von den schwedischen Besatzern zurück. Die Stadt bleibt bis 1647 kaiserliche Garnison.
Im Vertrag von Paris vom 1. November 1634 verpflichtet sich der französische König Ludwig XIII., den protestantischen Reichsständen und den Schweden Geld und Soldaten zu stellen. Der Vertrag wird nicht wirksam, weil Schweden nicht unterzeichnet. Verbesserungen für Schweden werden im April 1635 im Vertrag von Compiègne (1635) erreicht.
Dezember 1634, Kaiserliche Truppen unter Oberst Butler belagern östlich von Stuttgart Schorndorf. Der Ort brennt nach einer Kanonade völlig nieder. Oberst Butler, der in die Ermordung von Wallenstein verstrickt war, stirbt am 24. Dezember. Seine Leiche wird unter Aufsicht von Matthias Gallas nach Prag überführt.
Mitte Januar 1635, Kapitulation der schwedischen Garnison der Festung Marienberg in Würzburg.
Kaiserliche Truppen erobern am 24. Januar 1635 die von den Schweden gehaltene Festung Philippsburg zurück.
Am 28. Februar 1635, erfolgt die Proklamation des Waffenstillstands zwischen dem Kaiser und den Sachsen bei der nordböhmischen Stadt Laun.
Als Teil Bündner Wirren trifft am 12. März 1635 Henri II. de Rohan, früherer Anführer der französischen Hugenotten, im Auftrag der französischen Krone in Chur ein und besetzt mit seinem Heer Schlüsselpositionen am Ein- bzw. Ausgang des Veltlins. Rohan kommt einer Besetzung des Tales durch ein kaiserliches Heer zuvor. Er beherrscht damit das Tal, das als kürzester und bequemster Verbindungsweg zwischen Tirol und dem Herzogtum Mailand für Spanien und Österreich sehr wichtig ist und ein Grenzland der Konfessionen darstellt.
Augsburg kapituliert am 13. März 1635 nach 6-monatiger Belagerung durch kaiserliche Truppen. Die Kappung der Wasserversorgung und die Absicht, die Stadt auszuhungern, hatte eine Hungersnot mit grausamen Begleitumständen zur Folge.
Eroberung der französisch besetzten Stadt Trier am 26. März 1635, durch spanische Truppen. Der Trierer Kurfürst Philipp Christoph von Sötern kommt in Gefangenschaft.
Im Vertrag von Compiègne verständigen sich Frankreich und Schweden als gleichrangige Partner über ihre Interessen im Krieg in Deutschland und über die weitere Unterstützung der protestantischen Reichsfürsten. Das linke Rheinufer wird Frankreich überlassen bis auf die Städte Worms, Mainz und Benfeld (Elsass), die den Schweden eingeräumt werden.
Die Schweden fordern am 30. April 1635 das Frankreich, Spanien den Krieg erklärt und ohne Zustimmung von Schweden keinen Waffenstillstand oder Friedensschluss eingehen soll.
19. Mai 1635, Kriegserklärung Frankreichs an Spanien.
30. Mai 1635 Friedensvertrag von Prag. Dem Prager Frieden zwischen dem Kaiser und dem Kurfürsten von Sachsen schließen sich in der Folge – mit Ausnahme von Hessen-Kassel – die meisten protestantischen Reichsstände an und beenden damit ihr jeweiliges Bündnis mit Schweden. Auch August und Georg sind dabei. Das Fürstentum blieb nicht verschont, die Forderungen der Schweden mussten nun erfüllt werden. Mit einer Zahlung von 34.000 Talern konnte die Gefahr zwar vorerst abgewendet werden. Doch Lüneburg war gänzlich pleite, sodass es sein Ratssilber für 4.500 Taler an Hamburg verkaufen musste.
Im Frühjahr 1636 stehen sich schwedische Söldner und Truppen Herzog Georgs jetzt als Gegner in der Nähe Lüneburgs gegenüber. Doch wieder lehnte der Rat die Aufnahme einer landesherrlichen Besatzung ab. Nach wie vor war man darauf bedacht, Neutralität zu wahren und eine Konfrontation mit den kampferprobten Schweden zu verhindern. Doch all das nützte nichts, stand doch der schwedische General Banèr im August 1636 mit einer 20.000 Mann starken Truppe und 63 Kanonen vor der Hasenburg. Von der Stadt forderte er entweder die schwedische Besatzung oder die Zahlung von zwei Tonnen Gold. Er bereitete schon einen Kampf vor, indem er Laufgräben gegen die Stadtbefestigung anbringen ließ. Die Stadt zeigte sich wehrhaft und ließ die Kanonen abfeuern, das Ergebnis waren unzählige Tote auf Seiten der Schweden.
Dies bewirkte wohl ein Einlenken der Lüneburger, doch nur insoweit, als am folgenden Tag wieder Verhandlungen aufgenommen wurden. Nachdem die schwedische Streitmacht vor dem Roten Tore und Sülzwall Aufstellung genommen hatte, sah sich der Rat letzten Endes gezwungen, den Forderungen nachzugeben.
Die Stadt zahlte eine hohe Geldsumme, und schwedische Regimenter besetzten die Stadt. Zudem mussten die Bürger der Königin von Schweden huldigen, die Bürgerwehr wurde dem schwedischen Stadtkommandanten unterstellt.
Vielleicht war die Entscheidung, sich mit den Schweden gut zu stellen, nicht sehr mutig, aber aufgrund der Situation doch recht klug. Denn so wurde die Stadt vor der sicheren Zerstörung und Verwüstung bewahrt.
Lange währte der Aufenthalt des gesamten Schwedenheers in Lüneburg nicht. Die Schweden ließen aber eine 300-köpfige Besatzung in der Stadt zurück. Während die Soldaten auf dem Kalkberg untergebracht wurden, residierte der schwedische Obrist Stammer mit Gattin in einem Stadthaus. Der Rat versuchte, alle mit großzügigen Geschenken bei Laune zu halten, bis jetzt war es ihm gelungen, die Stadt vor ihrer Zerstörung zu bewahren. Damit endet die dritte Phase des Dreißigjährigen Krieges. Dem Kaiser wird ein Reichsheer zugestanden, in dem die Landesfürsten ihren Truppenkontingenten nur noch in der Funktion von Generälen des Kaisers Anweisungen geben können.
Im Juli wird 1635 Heidelberg durch kaiserliche Truppen bis zum Ende des Krieges erneute Besetzt.
4. Juli 1635, ein kaiserliches Heer unter Piccolomini, das zur Unterstützung der Spanier nach Norden in die spanischen Niederlande entsandt worden war, zwingt ein französisch-niederländisches Heer zur Aufgabe der Belagerung von Löwen (Teil des Französisch-Spanischen Krieges). Eine Typhusepidemie verringert die Stärke des französischen Heeres von 29.000 auf 9.000 Mann.
Am 17. Juli 1635, Kaiserliche Truppen unter Matthias Gallas versuchen erfolglos die Stadt Zweibrücken zu erobern, die durch französisch-weimarer Truppen (Restheer Bernhard von Sachsen Weimar) unter La Valette und General Reinhold v. Rosen erfolgreich verteidigt wird.
Der kaiserliche General Hans Ulrich von Schaffgotsch wird am 23. Juli 1635 in Regensburg auf dem Haidplatz öffentlich enthauptet. Er war vom Kaiser des Hochverrats beschuldigt worden, hatte aber trotz Folter nicht gestanden. Seine Güter wurden benötigt, um die Mörder von Wallenstein zu entlohnen.
Am 26. Juli 1635 erobert ein spanisches Heer unter Kardinalinfant Ferdinand die Schenkenschanze, eine Insel-Festung nördlich von Cleve, wo sich damals der Rhein teilte und der Zugang zu den Niederlanden kontrolliert werden konnte. Mit ihrem Fall wird die Verbindung der Holländer zu ihren rheinaufwärts gelegen Garnisonen unterbrochen.
8. und 18. August 1635, Herzog Georg von Braunschweig und Kurfürst Georg Wilhelm von Brandenburg nehmen den Prager Frieden an und sind damit nicht mehr Verbündete der Schweden, sondern des Kaisers. Fast alle Reichsstände treten ihm bei. Schweden und Frankreich sind nicht beteiligt.
August 1635, Beginn der ersten 6-monatigen, letztlich erfolglosen Belagerung der württembergischen Festung Hohentwiel, der letzten protestantischen Bastion in Württemberg. Die Verteidigung wird geleitet von Kommandant Konrad Widerholt, stellvertretend für den im Exil in Straßburg befindlichen, vor dem Kaiser geflüchteten Landesherrn Herzog Eberhard III. von Württemberg.
Bayerische Truppen unter Johann von Werth erobern am 4. September 1635 Speyer. Die Stadt wurde ab 1632 von den Schweden, den Kaiserlichen und den Franzosen erobert, 1635 bis 1644 wiederum von kaiserlichen Truppen; im Anschluss daran nochmals von den Franzosen bis über das Kriegsende hinaus.
Frankreich erklärt Kaiser Ferdinand II. am 18. September 1635 den Krieg. In der Folge überschreitet das kaiserliche Reichsheer unter Matthias Gallas den Rhein, um linksrheinisch in Lothringen Fuß zu fassen.
Am 29. September 1635, verfolgt vom überlegenen kaiserlichen Reichsheer unter Gallas, das über den Rhein gesetzt hat, um Lothringen anzugreifen, zieht sich ein französisches Heer unter Turenne und Kardinal La Valette, gemeinsam mit verbündeten Truppen des Bernhard von Sachsen-Weimar (Weimaraner) zurück mit dem Ziel, die Festungen Wallerfangen und Metz zu erreichen. Nach Überquerung der Saar bei Dillingen kommt es zur Schlacht von Wallerfangen im deutschsprachigen Lothringen. Die französischen Heere wehren alle Angriffe erfolgreich ab, werden aber trotzdem vom kaiserlichen Reichsheer bis nach Metz zurückgedrängt.
Beginn der 9-monatigen Belagerung der Stadt Hanau durch kaiserliche Truppen unter Lamboy im September 1635. In Abwesenheit ihres mit Schweden, bzw. Frankreich verbündeten Ehemannes, Landgraf Wilhelm V. von Hessen-Kassel, und später nach dessen Tod († 21. Sep. 1637), wird die Stadt von der Ehefrau Amalie Elisabeth regiert in Vormundschaft für den Sohn. Ihr Ehemann beendet die Belagerung mit einem Entsatzheer im Juni 1636.
Sommer – 22. Oktober 1635 Schweden gewinnt erheblich an Finanzkraft und an militärischer Stärke nach Abschluss des Vertrags von Stuhmsdorf mit Polen. Der 6-jährige Waffenstillstandsvertrag im Vertrag von Altmark wird unbegrenzt verlängert und eine Meuterei im Heer von Johan Banér wird beendet. Schweden zeigt wieder Präsenz in Norddeutschland und das sächsische Heer unter Wolf Heinrich von Baudissin erleidet eine schwere Niederlage in der Schlacht bei Dömitz gegen das schwedische Heer unter Banér. Die Schlacht bei Dömitz im Dreißigjährigen Krieg fand am 22. Oktober 1635 mit 1000 Toten und mit vielen Offizieren in Gefangenschaft, statt.
27. Oktober 1635 Bernhard von Sachsen-Weimar, bisher schwedischer Heerführer, schließt mit Frankreichs (Kardinal Richelieu) den Vertrag von Saint-Germain-en-Laye. Für die Dauer des Krieges werden ihm von Frankreich 4 Millionen Livres jährliche Subsidiengelder zur Finanzierung eines Heeres von 12.000 Mann zu Fuß und 6.000 Reitern mit der nötigen Artillerie zugesagt.
Die Stadt Mainz und die (Gustavsburg) kapitulieren kampflos vor einem kaiserlichen Heer am 17. Dezember 1635 Die schwedisch besetzte war.
Das übrige Land litt weiterhin unter dem Krieg. Siege und Niederlagen der einzelnen Bündnisse wechselten sich ab. Leidtragende waren die Menschen, die unter Plünderungen, Seuchen und Hunger leiden mussten. In weiten Teilen Deutschlands war die Bevölkerungsdichte um 90% gesunken, Städte und Dörfer wurden von plündernden und mordenden Söldnerhorden niedergebrannt.
Als im Frühling 1636 einer der Offiziere Herzog Georgs, der inzwischen wieder auf der kaiserlichen Seite operierte, sein Hauptquartier von Garlsdorf bei Harburg nach Südergellersen verlegen wollte, konnte er dies nicht da es weder Menschen noch Vorräte gab. Um dieselbe Zeit war Lüneburg in der Lage, dem schwedischen Feldherrn Lesle 20 000 Pfund Brot sowie 225 Taler nach Soltau zu liefern.
Schließlich rückten Ende August brandenburgische und kursächsische Truppen gemeinsam mit Herzog Georg und drei Regimentern auf Lüneburg vor. Geplant war ein gemeinsamer Angriff auf die Stadt. Mit Hilfe der Handwerkerschaft zog Georg mit 700 Mann am 3. September durch das Altenbrücker Tor in die Stadt ein, woraufhin der schwedische Oberst Stammer sich mit seinen 300 Soldaten völlig überrascht und kampflos zurückzog.
Georg erreichte die Kapitulation der Schweden durch Verhandlungen, die sich daraufhin über Winsen Richtung Wismar zurückzogen.
Weil er die Stadt Lüneburg kampflos übergeben hatte, wurde Stammer erschossen. Nun besetzten wiederum Georgs Truppen den Kalkberg. Damit war das Fürstentum Lüneburg endlich frei von fremder Besatzung. Für die Stadt war der Dreijährige Krieg zu Ende.
Die Nachwirkungen aber trugen noch zum langsamen Niedergang der Stadt bei.
Im August 1636 rückten Banér und Lesle, gegen Lüneburg vor. Aufgeregt berichtete am Morgen des 12.August der Lüneburger Sülfmeister Töbing seinen Mitbürgern, er habe beobachtet, wie Reiter und Monitionswagen bei Schnellenberg den Hasenburger Bach durchquert hätten. Dies waren Truppen Banérs, die bald von der Hasenburg her vor den Sülztor der Stadt anlangten. Lesle marschierte über Wienenbüttel vor das Bardowicker Tor. Die gesamte schwedische Streitmacht belief sich auf 11 000 Infrantisten, 10 000 Kavalleristen, 63 Geschütze und 4800 Trosswagen. Die Lüneburger öffneten die Tore und ergaben sich. Eine Plünderung blieb aus da der Rat Geld übergab.
Der Weg Banérs war über Gut Barnstedt verlaufen. Viermal überfielen schwedische Truppen im August die Siedlung. Sie zerstörten die Mühle und leiteten die Fischteiche ab. Geschirr wurde geraubt, Korn auf den Feldern zertreten, hölzerne landwirtschaftliche Geräte wurden verbrannt.
Eine neu aufgestellte kaiserliche Armee, die nun auch gegen die seit 1636 mit Schweden verbündete französischen Truppen kämpfen muss, unterliegt dem schwedischen General ´Banér bei Wittstock. Mecklenburg und Brandenburg werden nun wieder zu Hauptkriegsschauplätzen. Die schwedische Besatzung der Festung Dömitz muss sich ergeben.
Nachdem im Verlaufe des Jahres noch einige Reihe kleinere Kontingenten durch das Lüneburger Land marschiert war, kamen Ende des Jahres die schwedischen Generale von Bülow und von Wrangel.
Im November lagen ihre Truppen in Bleckede und den benachbarten Dörfern, zum Beispiel in Barskamp, in Quartier. Auch Betzendorf wurde damals behelligt.
Die Jahre 1633 und 1634 verliefen vergleichsweise friedlich. In Darchau legten die Schweden die Fähre still; alle greifbaren Schiffe zogen sie in Dömitz zusammen.
Im Herbst 1635 war Frankreich direkt auf dem Kampffeld vertreten.
Das erste Jahr des schwedisch-französischen Kriegs (16354-1648) brachte dem Fürstentum Lüneburg den Durchmarsch des schwedischen Feldmarschalls Banér, vom 11. bis 13 Oktober hatte er in Bardowick sein Hauptquartier. Von dort marschierte er nach Artlenburg und überquerte die Elbe. Da er von Kursächsischen Truppen verfolgt wurde, ließ er alle Schiffe zerstören, deren er habhaft werden könnte.
Die Stadt Uelzen verweigert auf Befehl des Herzogs den Einzug schwedischen Truppen, sie büßten solches mit 21 000 Reichstaler.
Wichmannsburg wurde zum vierten Mal in zehn Jahren geplündert. Sogar in die Kirche drangen die Kriegsknechte ein und raubten aus dem Altarschrank eine Summe Geldes und Leuchter wurden beschädigt.
letzte Schweden die verlassen die Stadt Mainz und die Gustavsburg am 9. Januar1636.
11. Januar 1636, im Gefecht bei Haselünne (bei Meppen) zwischen einem schwedischen Regiment unter Feldmarschall Dodo Freiherr zu Innhausen und Knyphausen und überlegenen kaiserlichen Truppen unter Oberst Lautersheim erzielen die schwedischen Truppen einen taktischen Sieg, obwohl Knyphausen ums Leben kommt.
27. Januar 1636, Kaiserliche Truppen unter Rudolf von Colloredo erobern das französisch besetzte Longwy im Herzogtum Lothringen. Anschließend unternehmen sie einen vergeblichen Angriff auf das Schloss von Sancy und erobern Briey nach kurzer Belagerung. Der Ort wird geplündert und viele Einwohner von den Soldaten ermordet oder schwer misshandelt.
Kaum war eine Plünderung überstanden, rückte oft schon das nächste hungrige Heer heran. Vor allem in der Spätphase des Krieges setzten die Landsknechte den Bauern mit blankem Terror und grausamen Foltern zu.
Im Vertrag von Wismar am 20. März 1636 bestätigen Frankreich und Schweden die gemeinsame Fortsetzung des Kampfes gegen den Habsburger Kaiser und seine spanischen Verbündeten mit finanzieller Unterstützung der Schweden durch Frankreich.
Zwischen dem 13. und 23. Juni 1636, ein hessisch-schwedisches Entsatzheer unter Landgraf Wilhelm V., herangezogen aus Paderborn, sprengt nach einjähriger Belagerung den von kaiserlichen Truppen unter Guillaume de Lamboy gebildeten Belagerungsring mit 20 Schanzen um die Festung Hanau. Die Belagerer erleiden hohe Verluste. Das Entsatzheer von Hanau unter Landgraf Wilhelm V. zieht sich nach wenigen Tagen überraschend wieder zurück.
Bernhard von Sachsen-Weimar erobert am 16. Juli 1636 nach fünf abgeschlagenen Sturmangriffen die Stadt Zabern (Saverne, Elsaß), in der Gallas noch im Winter sein Quartier hatte.
13. August 1636, der Vorstoß eines kaiserlich-lothringischen Heeres unter Karl von Lothringen und Guillaume de Lamboy zum Entsatz der von einem französischen Heer unter Henri II. de Bourbon-Condé belagerten Stadt Dole in Burgund führt dazu, dass Condé mit einer Minensprengung einen letzten Eroberungsversuch unternimmt. Die Explosion der Mine führt statt zur Zerstörung einer Bastion jedoch nur zu einem riesigen Krater davor, wodurch ein Sturmangriff erst recht unmöglich wird. Das Belagerungsheer zieht ab und wird zur Verstärkung der französischen Verteidigung gegen Spanier und Bayern in die Picardie geschickt, während die Kaiserlichen kurz darauf feierlich in Dole einziehen, aber die feindlichen Truppen nicht weiter verfolgen.
14. August 1636, in der Absicht, gemeinsam Paris anzugreifen, erobern spanische und bayerisch-kaiserliche Truppen unter Kardinalinfant Ferdinand, Johann von Werth und Octavio Piccolomini die französische Grenzfestung Corbie 100 km nördlich von Paris. Das führt zu einem Volksaufstand in Paris und zur Aufstellung eines Volksheeres gegen die Angreifer. Die zahlreichen Schlachten in den folgenden Jahren bringen keinen militärischen Sieger hervor.
Am 4. Oktober 1636 erfolgt die Schlacht bei Wittstock (nordwestlich von Brandenburg). Ein schwedisches Heer unter Johan Banér erringt einen umfassenden Sieg über ein zahlenmäßig weit überlegenes kaiserlich-sächsisches Heer unter Melchior Graf von Hatzfeldt und Kurfürst Johann Georg I. Nach diesem Sieg wurden die lange Zeit inaktiv gewesenen Schweden wieder zu einer großen Gefahr für Sachsen und die Erblande der Habsburger. Das war auch einer der Gründe zum Abbruch des Frankreichfeldzuges. Die Schlacht bei Wittstock fand am Scharfenberg in der Nähe der Stadt Wittstock, Brandenburg) statt. Schlachtentscheidend war der zwar verspätete, aber doch noch erfolgreiche Einsatz schwedisch-schottischer Einheiten, die die rechte Flanke der verbündeten Sachsen und Kaiserlichen angriffen und den Vorteil ihrer schwerfälligen Schlachtaufstellung für sich nutzen konnten. In der einsetzenden Dunkelheit begannen die Verbündeten nach eingehender Beratung mit einem Rückzug, der jedoch bald in eine ungeordnete Flucht überging und den Verlust von Artillerie und Tross zur Folge hatte.
Am 4. Oktober 1636 besiegten 16.000 Schweden unter dem schwedischen Feldmarschall Johan Banèr und dem schottischen Feldmarschall Alexander Leslie das vereinte, 22.000 Mann starke kaiserlich-kursächsische Heer unter Melchior Graf von Hatzfeld und Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen Schlachtentscheidend war der zwar verspätete, aber doch noch erfolgreiche Einsatz schwedisch-schottischer Einheiten, die die rechte Flanke der verbündeten Sachsen und Kaiserlichen angriffen und den Vorteil ihrer schwerfälligen Schlachtaufstellung für sich nutzen konnten. In der einsetzenden Dunkelheit begannen die Verbündeten nach eingehender Beratung mit einem Rückzug, der jedoch bald in eine ungeordnete Flucht überging und den Verlust von Artillerie und Tross zur Folge hatte. Die Schlacht bei Wittstock fand am Scharfenberg in der Nähe der Stadt Wittstock, Brandenburg) statt.
Der Versuch des kaiserlichen Heeres unter Matthias Gallas, die französische Grenzstadt Saint-Jean-de-Losne an der Saône in Burgund zu erobern, wird am 1. November 1636 erfolglos beendet. Die Stadt hätte als Brückenkopf auf der französischen Flussseite dienen sollen. Der Frankreichfeldzug wird endgültig abgebrochen wird von französischen Truppen nach 6-wöchiger Belagerung von Corbie am 14. November 1636 zurückerobert.
22. Dezember 1636, Wahl des Erzherzogs von Österreich Ferdinand zum Römisch-deutschen König in Regensburg.
1636 schlugen die Schweden ein Loch ins Kirchendach und räumen die Barskamper Kirche aus.
30. Januar 1637 Der hessische General Peter Melander von Holzappel wird beim Versuch, die französisch besetzte Festung Ehrenbreitstein bei Koblenz zu entsetzen und die Belagerung durch die Kaiserlichen aufzuheben, vom aus Köln herangezogenen bayerischen Feldherr Johann von Werth unter den Mauern der Festung geschlagen. Werth übernimmt anschließend das Kommando der Belagerung
Tod Kaiser Ferdinands II. am 15. Februar 1637 in Wien, Regierungsantritt von Kaiser Ferdinand III.
10. März 1637, Tod Bogislaws XIV. von Pommern in Stettin. Um die Nachfolge entbrennt ein heftiger Streit zwischen Schweden und Brandenburg.
Die Schweden plünderten im Juni 1637, das Pfarrhaus aus, verbrannten Türen, Tore. Gatter; und Gitter, zerschlugen die Fenster, dies geschah am St. Vitustage. Kurz danach hausten 6000 Mann des Markgrafen Christian Wilhelm in bestialischer Weise.
Die Bewohner von Bavendorf, Radenbeck und Wendhause befanden sich Mitte 1637 nicht in ihren Dörfern, sie hatten sich im Wald und Moor mit ihrem Vieh und ihren wichtigsten Habe verborgen, um nicht nochmals ausgeplündert zu werden. Viele Dorfgemeinschaften hielten es im 30jährigen Krieg so.
Die von Banér und Lesle, die schon im Oktober 1636 wieder abzogen, in Lüneburg zurückgelassene Besatzung musste 1637 weichen.
Drei Heeressäulen marschierten auf Lüneburg zu: Kursachsen, Brandenburger- ebenfalls inzwischen auf die kaiserliche Seite übergewechselt- und die Truppen Georg von Braunschweig- Lüneburg. Insbesondere die Sachsen erwiesen sich als Landplage. Das Amt Bleckede, vor allem Dahlenburg hatten unter ihnen zu leiden.
Der General Brandenburger richtete in Bardowick sein Hauptquartier ein. Herzog Georg in Lüne. Am 3.September 1637 begaben sich der Lüneburger Buchdrucker Hans Stern und andere Bürger nach Lüne hinaus und baten Georg die Stadt zu besetzen. Daraufhin zogen die Schweden über Artlenburg ab. Auch Brandenburger und die Kursächsischen entfernten sich, Neuhaus war bereits 1636 wieder in die Hand der kaiserlichen Truppen gekommen.
Der Marsch (Flucht) am 29. Juni 1637 der schwedischen Armee unter Banèr von Torgau über die Oder hin zu den befestigten schwedischen Lagerorten an der Küste der Ostsee und zum schwedischen Entsatzheer unter Wrangel kann vom kaiserlichen Heer unter Gallas nicht verhindert werden. Damit misslingt den Kaiserlichen die Vernichtung der letzten schwedischen Feldarmee.
Der bayerische Feldherr Johann von Werth zwingt die Franzosen am 26. Juni 1637 zum Abzug aus der Festung Ehrenbreitstein, die bis zum Jahr 1650 kaiserlich besetzt bleibt.
10. Oktober 1637, die Festung Breda, (seit 12 Jahren von Spanien besetzt) ergibt sich nach 11 Wochen Belagerung Prinz Friedrich Heinrich von Nassau-Oranien, Statthalter der Niederlande. Spanien muss Verbände aus der Franche-Comté abziehen, um die spanischen Niederlande zu halten. Der Abzug der Spanier verschafft dem Heer von Bernhard von Sachsen-Weimar Freiheiten.
Sommer, Herbst 1637 Bernhard von Sachsen-Weimar überschreitet mit seinem Heer den Rhein, folgt französischen Wünschen und zieht nach Hochburgund, wohin ihm ein kaiserliches Heer unter Savelli und Johann von Werth folgt. Bei Kämpfen wird Werth schwer verletzt. Das Heer von Bernhard bezieht im Mömpelgard Winterquartier und wird durch gute Verpflegung gestärkt für den Feldzug von 1638, der frühzeitig eröffnet und zum erfolgreichsten Feldzug in Bernhards Laufbahn wird.
Zwischen Oktober – Dezember 1637 kann sich das kaiserliche Heer unter Gallas trotz Abzug des Korps von Götz an der Ostseeküste (Seekante) halten, erringt aber keinen durchschlagenden Erfolg gegen die schwedischen Truppen unter Johan Banér, die man hinter der Peene einschließen kann. Es gibt kleine Erfolge: Wolgast und Demmin werden erobert, bei Loitz 1.000 Gefangene gemacht. Die Schweden halten weiterhin Greifswald, Anklam, Stettin und Stralsund sowie Cammin und Kolberg in Hinterpommern.
1637 drohte das Kirchengewölbe der Barskamper Vituskirche einzustürzen. Es wurde ein Mauermann aus Lüneburg geholt der feststellen sollte, ob das Gewölbe auszubessern oder noch eine Zeitlang stehen könnte. Erst 1649 wurde das Dach über dem Chor ausgebessert. Bereits 1659 war die Kirche wieder baufällig, weil Dachsparren und Latten repariert werden mussten Die Juraten konnten jedoch den Abbruch des Chorgewölbes verhindern.
Bevor das Jahr 1638 neue Kriegsvölker heranführte, zog das Amt Lüne Bilanz. 1635 hatte es im Bereich des Amts immerhin noch 96 Pferde gegen. 1637 war die Zahl auf 12 gesunken. Die entsprechenden Zahlen für Rinder waren 1136 (418), für Schweine 601(82) und für Schafe 3203 (684). Die Bauern in Brockwinkel, Häcklingen, Oedeme, Wendisch Evern und Willerding, besaßen so gut wie kein Vieh mehr. Der Müller in Wiecheln hatte allen acht Ochsen, zwei Kühe, zehn Schweine und 20 Schafe eingebüßt.
Zwischen dem 26. Januar und 28. Februar 1638 verlässt das Heer von Bernhard von Sachsen- Weimar, die Winterquartiere in Mömpelgard, um die Waldstädte am Rhein zu erobern. Mit der Belagerung von Rheinfelden beginnt die nach dem späteren Eintreffen eines kaiserlichen Entsatzheer in insgesamt drei Phasen verlaufende Schlacht bei Rheinfelden, die am 3. März 1638 zur Eroberung der Stadt Rheinfelden im Aargau durch das Weimaraner Heer führt, die im Juli 1633 bereits schon einmal erobert, aber im Oktober 1633 wieder verloren worden war. 28. Februar 1638 Aus der am 26. Januar begonnenen Belagerung der Stadt entwickelt sich das erste Treffen der Schlacht bei Rheinfelden. Ein stärkeres kaiserlich-bayerisches Entsatzheer unter Savelli und Johann von Werth besiegt das französisch-schwedisch-deutsche Heer unter Bernhard von Sachsen-Weimar, das seit dem 5. Februar die Stadt belagert hatte. Das überraschte Belagerungsheer zieht sich aus taktischen Gründen zurück, erscheint aber drei Tage später wieder und überrumpelt das überraschte feindliche Heer.
12. Februar 1638, das von schwedischen Truppen verteidigte Hanau wird von kaiserlichen Truppen unter Graf Ludwig Heinrich von Nassau-Dillenburg bzw. Major Freiherr Johann Winter von Güldenborn erobert und an den Grafen Philipp Moritz (Hanau-Münzenberg) zurückgegeben.
Im zweiten Treffen am 3. März 1638 der Schlacht bei Rheinfelden überrascht das zurückkehrende schwedisch deutsche Heer unter Bernhard von Sachsen-Weimar das kaiserlich-bayerische Heer und besiegt es total. Die Heerführer Savelli und von Werth und alle Offiziere werden gefangen genommen. Savelli kann später fliehen. Rheinfelden bleibt in der Folge schwedisch besetzt, bis es 1647 an Frankreich übergeben wird.
Im Hamburger Vertrag vom 15. März 1638, zwischen Frankreich, (Kardinal Richelieu), und Schweden, (Verhandlungsführer für Axel Oxenstierna war Johan Adler Salvius) verlängert Frankreich, die 1636 im Vertrag von Wismar beschlossene jährliche Unterstützung von 400 000 riksdalers an die Schweden für drei Jahre, Frankreich muss aber akzeptieren, dass Schweden seine Truppen nicht im Krieg gegen Spanien einsetzen will.
Am 12. April 1638, erfolgt die Übergabe der Stadt Freiburg im Breisgau an Bernhard von Sachsen-Weimar nach elftägiger Belagerung.
Henri II. de Rohan, der Anfang 1638 an den Rhein zum Heer von Bernhard von Sachsen-Weimar gestoßen war und in der Schlacht bei Rheinfelden schwer verwundet wurde, stirbt am 13. April 1638 in Königsfelden an seinen Verletzungen.
Im April 1638 passierte ein kaiserliches Heer unter Großherzog Matthias von Toskana auf dem Weg von Mecklenburg nach Bremen Lüneburgs Umgebung. Im Juni marschierte es zurück. In Bardowick überquerte es die Ilmenau. Dahlenburg wurde geplündert. Im Herbst. Schoben sich die Truppen Banèrs aus Mecklenburg an die Elbe heran. Von Lauenburg aus wurden Plünderungszüge in die Landstriche südlich des Flusses unternommen, so Anfang Oktober nach Neetze.
19. Mai – 17. Dezember 1638, Belagerung von Breisach bis zur Übergabe der Festung an Bernhard von Sachsen-Weimar. Da der Belagerungsring nicht sofort geschlossen werden kann, gelangt zunächst noch Nachschub in die Stadt.
Am 9. August 1638 findet der erste Versuch zum Entsatz der belagerten Festung Breisach durch ein kaiserlich-bayerisches Heer unter Savelli und Götz scheitert in der Schlacht bei Wittenweiher gegen das Heer von Bernhard von Sachsen-Weimar, statt.
4. Oktober bis 16. Oktober 1638, Belagerung der Stadt Lemgo durch Ruprecht von der Pfalz.
Im Herbst 1638 haben die Kaiserlichen an Havel und Elbe Stellungen bezogen. Die Schweden operieren mittlerweile wieder nahe der Elbregion bei Lauenburg, nehmen Boizenburg und Dömitz ein und setzen bei Boizenburg ins Lüneburgische über. Da die Region nun aber bereits übermäßig ausgepowert und damit die Versorgung der Truppen gefährdet ist, ziehen die Kaiserlichen ab und die Schweden weiter nach Mitteldeutschland. Es kommt in der Region vorübergehend zu einer Zeit relativer Ruhe.
15 Oktober 1638, der zweite Versuch zum Entsatz der belagerten Festung Breisach war das Treffen auf dem Ochsenfelde. Einem Heer des Bernhard von Sachsen-Weimar gelingt es, ein Heer des Herzogs Karl von Lothringen total zu besiegen. Das Heer hatte geplant, Versorgungsmaterial zur belagerten Festung Breisach zu bringen.
Ein kaiserlich-sächsisches Heer unter Hatzfeldt beendet am 17. Oktober 1638 die seit dem 4. Oktober andauernde Belagerung der Stadt Lemgo und besiegt in der Schlacht bei Vlotho das schwedische Belagerungsheer unter Ruprecht von der Pfalz, der in Gefangenschaft gerät.
24. Oktober 1638, der dritte Versuch zum Entsatz der belagerten Festung Breisach durch ein bayerisches Heer unter Johann von Götzen scheitert.
Am 17. Dezember 1638 kapituliert die belagerte Kaiserlichen Festung Breisach unter Hans von Reinach. Übergabe der Festung an Bernhard von Sachsen-Weimar.
Im Januar 1639 überschritt die gesamte schwedische Streitmacht bei Lauenburg die Elbe und marschierte südwärts durch das Lüneburgische. Schäden wurden in den Dörfern um Dahlenburg, Thomasburg und Barendorf gemeldet. In Thomasburg wurde die Mühle zerstört in Wiecheln teilweise, auch Dahlenburg hatte zu leiden. Ende Juni gab Banér der in Bleckede stationierten Besatzung den Befehl alle mit Konsumgütern elbaufwärts fahrenden Schiffe zur Umkehr zu zwingen. Herzog Friedrich von Lüneburg-Celle, der Nachfolger Augusts, wandte sich vergebens an den im Bleckeder Schloss einquartierten Major. Die Sperre wurde befehlsgemäß verwirklicht.
Anfang April 1639, ein schwedisches Heer unter Johan Banér belagert Freiberg. Die Belagerung wird abgebrochen und erst nach dem Sieg in der Schlacht bei Chemnitz weiterhin erfolglos fortgesetzt.
Am 14. April 1639, findet die Schlacht bei Chemnitz statt. Es siegt ein vereinten schwedischen Heeres unter Johan Banér und Lennart Torstensson über einen Teil von Gallas‘ kaiserlich-sächsischen Reichsheeres.
23. April 1639, Beginn der fünfmonatigen Belagerung von Stadt und Festung Pirna durch schwedische Truppen unter Johan Banér. Während die Festung Pirna nicht erobert werden kann, wird die tiefer liegende Stadt geplündert und schwer zerstört.
7. Juni 1639, Schlacht bei Diedenhofen (Thionville, Lothringen). Die Kaiserlichen unter Piccolomini besiegen die Franzosen unter Manassès de Pas, Marquis de Feuquières.
Bernhard von Sachsen-Weimar stirbt am 18. Juli 1639 überraschend.
Zwischen Juli – Oktober 1639 findet die zweite 4-monatige, erfolglose Belagerung der Württembergischen Festung Hohentwiel. (s.1. Belagerung Aug. 1635 – Feb. 1636), statt.
September 1639, Leopold Wilhelm von Österreich, Bruder von Kaiser Ferdinand III. wird Oberbefehlshaber des kaiserlichen Reichsheeres. Er behält die Position bis Feb. 1643 (Übergabe an Gallas)
Am 9. Oktober 1639, Johann Ludwig von Erlach verkauft als Nachfolger des Bernhard von Sachsen-Weimar dessen Heer (die Weimaraner) an Frankreich.
17. Oktober 1639, 1. Belagerung und Einnahme von Bautzen durch die Schweden unter Johan Banér
Vom Okt. 1639 bis März 1640, der schwedische Feldmarschall Johan Banér besiegt ein kaiserliches Verteidigungsheer bei Brandeis, dringt weit in Böhmen vor und zerstört systematisch die Infrastruktur des Landes, damit es von anderen Heeren nicht mehr genutzt werden kann.
Seeschlacht bei den Downs a, 31. Oktober 1639 besiegen die Niederländer eine spanische Flotte vor Dünkirchen. Spanien verliert einen Großteil seiner Flotte.
Im August bis Ende September 1640, liegen sich das kaiserlich-bayerische Heer und das etwa gleich starke schwedische Heer bei Fritzlar, mehrere Wochen ergebnislos gegenüber.
Im September 1640, dritte 1-monatige, erfolglose Belagerung der Württembergischen Festung Hohentwiel. ( s. erste Belagerung Aug. 1635 – Feb. 1636 ).
Am 13. September 1640, eröffnet Kaiser Ferdinand III. den Reichstag in Regensburg unter dem Motto Frieden, Verständigung, Amnestie. Bedingungen des Prager Friedens sollen für Protestanten gelockert werden. Einige Monate später ändert sich nach dem Tod des dem Kaiser treu ergebenen Kurfürsten Georg Wilhelm von Brandenburg. Sein Nachfolger Friedrich Wilhelm kritisiert die Politik des Kaisers für das geschundene Brandenburg und will eine andere Politik als der Kaiser
Der französische Heerführer Harcourt erobert am 17. September 1640 Turin, dass von einem spanischen Heer unter Thomas Franz von Savoyen besetzt war. Thomas Franz selbst hatte von der Stadt aus vergeblich die Festung belagert, während ein weiteres spanisches Heer unter Leganés letztlich ohne Erfolg Harcourt eingeschlossen hatte.
Kaiserliche Truppen unter Erzherzog Leopold Wilhelm und Piccolomini nehmen am 2. Oktober 1640 Höxter an der Weser ein. Kurz darauf gehen sowohl die Kaiserlichen als auch ihre schwedischen Kontrahenten in die Winterquartiere.
14. November 1640, nach zweimonatiger Belagerung verlässt die schwedische Besatzung von Hirschberg in Niederschlesien die Stadt. Obwohl General Stålhandske Anfang des Monats ein Entsatzversuch gelungen ist und er Verteidiger und Bewohner mit Proviant versorgen konnte, geben die Schweden endgültig die Stadt auf und ziehen ab, gefolgt von einem Großteil der Bewohner. Die kaiserlichen Belagerer unter Martin Maximilian von der Goltz besetzen die Stadt.
15.November 1640, Gefecht am Riebelsdorfer Berg in Nordhessen zwischen weimaranische Truppen unter General Rosen und kaiserlichen Truppen, bei dem der kaiserliche General Hans Rudolf von Breda ums Leben kommt.
Tod von Kurfürst Georg Wilhelm von Brandenburg am 1. Dezember 1640. Sein Nachfolger Friedrich Wilhelm von Brandenburg (Großer Kurfürst) gibt auf dem Reichstag in Regensburg zu erkennen, dass er einen Waffenstillstand mit Schweden für Brandenburg abschließen will.
Im Hamburger Präliminarfrieden 1641 einigen sich der Kaiser, Schweden und Frankreich auf Münster und Osnabrück als Orte für einen umfassenden Friedenskongress.
Ein schwedisches Heer unter Johan Banér taucht überraschend im Januar 1641 vor Regensburg auf, um die Auflösung des seit September 1640 tagenden Reichstags zu erzwingen. Kaiser Ferdinand III. behält die Ruhe. Die Belagerung kommt nicht zustande. Das schwedische Heer zieht sich zurück, verfolgt von einem kaiserlichen Heer. Der Reichstag endet im November 1641 unter Missklängen erfolglos.
1641 – 1643, der dänische König Christian belagert erfolglos Hamburg und mischt sich als angeblicher Vermittler zum Ärger der Schweden in die sog. Hamburger Friedensgespräche ein, die der Vorbereitung von Friedensverhandlungen dienen sollen. Brandenburg schließt einen Waffenstillstand mit Schweden. Der Kaiser betreibt einen hinhaltenden Widerstand, indem er die Hamburger Friedensgespräche verzögert und die Feindschaft zwischen Dänemark und Schweden schürt.
Am 19. März 1641, schlagen Bayerische Truppen unter Kaspar von Mercy, die schwedische Nachhut des Banér-Heeres unter Erik Slang bei Neunburg vorm Wald. Slang wird in der Stadt eingeschlossen und am 21. März von den Kaiserlichen und Bayern zur Kapitulation gezwungen, wodurch 2000 Schweden in Gefangenschaft geraten.
27. März 1641, Schlacht bei Preßnitz: Sieg kaiserlicher Truppen unter Piccolomini über das flüchtende Heer der Schweden unter Johan Banér, das hohe Verluste hat. Banér kann entkommen, stirbt aber nach der Rückkehr im Feldlager bei Halberstadt.
Am 10. April 1641 erobern kaiserliche Truppen unter Gilles de Haes Willstätt nach kurzer Belagerung von den Franzosen zurück. Am 17. April ergibt sich Schloss Mahlberg Haes’ Truppen, die in der Umgebung auch Gengenbach und Oberkirch besetzen.
Der schwedische Feldherr Johan Banér stirbt am 20. Mai 1641. Er war einer der skrupellosesten und raffiniertesten Feldherren des Krieges. Sein Nachfolger wird Lennart Torstensson.
Vom 24. Bis zum 27. Juni 1641 war in Bardowick die Leiche Banérs aufgebahrt. Der Feldherr hatte im Winter 1640/41 kurzerhand den in Regensburg tagenden Reichstag gefangenennehmen wollen, war in Halberstadt verstorben. Von Bardowick aus bewegte sich der Leichenzug über Boizenburg nach Strahlsund.
Verschiedene schwedische Abteilungen machten Mitte 1641 das Lüneburger Land unsicher. In der Bleckeder Gegend tauchten sie auf in Dahlenburg steckten sie mehrere Häuser an. Die Bardowicker Stiftsherren befürchteten schon, eine abermalige Belagerung Lüneburgs stehe bevor, und flohen auf Schiffen Ilmenau Aufwärts in Richtung Hamburg. Das letzte Schiff wurde von einem Trupp Reiter bei Odeshausen eingeholt und um 300 Taler beraubt.
Im November ließ sich erstmals Banérs Nachfolger Feldmarschall Torstensson, im Lüneburgischen sehen. Bei Lauenburg überschritten sie die Elbe und nahmen in Bleckede Quartier. Dann zog er weiter auf Medingen zu. Außer Bleckede hatten Göddingen und Alt Wendischthun unter Einquartierungen zu leiden. Einige Wochen vorher war in Vogelsang ein schwedischer Trompeter von Bauern erschossen worden.
2. Juni 1641, Kaiserliche Truppen unter Gilles de Haes erobern die Stadt Kreuznach an der Nahe.
Sommer bis Herbst 1641, ein neu aufgestelltes kaiserlich-sächsisches Heer unter Franz Albrecht von Sachsen-Lauenburg, erobert alle schwedischen Stützpunkte in Schlesien zurück.
6. Juli 1641, in der Schlacht von La Marfée (bei Sedan) unterliegen die Truppen des französischen Königs Ludwig XIII. unter Gaspard de Coligny zunächst den Truppen von französischen Rebellen unter Frédéric-Maurice de la Tour d’Auvergnes, Herzog von Bouillon und Fürst von Sedan, die von kaiserlich-spanischen Truppen unter Guillaume de Lamboy unterstützt werden. Trotz der Niederlage wird die Stadt Sedan von königlichen Truppen eingeschlossen. Die Belagerung der Stadt endet mit der Unterwerfung des Herzogs von Bouillon am 4. August des gleichen Jahres. Als Beschuldigter im Zusammenhang mit der Cinq-Mars-Verschwörung muss er für seine Begnadigung das souveräne Fürstentum Sedan 1642 an Frankreich abtreten.
Der Kurfürst von Brandenburg Friedrich Wilhelm beschließt einen Waffenstillstand am 14. Juli 1641, mit Schweden.
Vom 16. Juli bis 19. September 1641 wird Dorsten belagert. Kaiserliche Truppen unter Melchior von Hatzfeldt zwingen Johann von Geyso, Kommandant der wichtigen rechts-rheinischen Festung der Landgrafschaft Hessen-Kassel, nach 3-monatiger Belagerung zur Übergabe der Festung.
Die schwedische Besatzung von Görlitz unter Obristleutnant Wancke ergibt sich am 30. September 1641 nach zehnwöchiger Belagerung einem kaiserlich-sächsischen Heer unter Kurfürst Johann Georg, Franz Albrecht von Sachsen-Lauenburg und Martin Maximilian von der Goltz.
Am 24. Oktober 1641 zwingt ein bayerisch-kaiserliches Heer unter Johann von Winterscheid Einbeck zur Kapitulation.
1. November 1641, ein bayerisch-kaiserliches Heer unter Johann von Winterscheid belagert erfolglos Göttingen.
Erst Anfang der 40er-Jahre des 17. Jahrhunderts begannen die kriegsführenden Parteien darüber zu beraten, wie dieser Krieg, der inzwischen ganz Europa in Mitleidenschaft gezogen hatte, beendet werden könnte. Der Präliminarvertrag von Hamburg setzt am 21. Dezember 1641 Münster und Osnabrück als Kongressorte fest.
Dezember bis Januar 1641, die vierte mehrmonatige, erfolglose Belagerung der Württembergischen Festung Hohentwiel. ( s. 1. Belagerung Aug. 1635 – Feb. 1636.
Nach dem Tod von Georg (Braunschweig-Calenberg 16. Januar 1642) erfolgt der Abschluss eines Präliminarfriedens zwischen Kaiser und Welfen. Die Herzöge von Braunschweig kündigen das Bündnis mit Schweden. Ihnen wird vom Kaiser Neutralität zugesichert.
Der 17. Januar 1642 ist der Tag der Schlacht auf der Kempener Heide (Tönisvorst zwischen Krefeld und Kempen). Die Franzosen und Hessen besiegen ein kaiserliches Heer unter Graf Lamboy.
Vom 4. April bis zum 30. Mai des Jahres 1642, wurden ein Teil der Truppen des Rittmeisters Schuhmacher in Tosterglope, das zum Barskamper Kirchspiel gehörte, untergebracht.
Am 27. April, 4. Mai 1642, wird nach Vereinigung von zwei schwedischen Heeren unter Lennart Torstensson und Torsten Stålhandske wird die kaiserliche Festung Glogau in Schlesien erobert.
Die Belagerung von Lleida (Katalonien) mit spanischer Besatzung durch die Franzosen unter Louis II. de Condé, zwischen 12. Mai bis 17. Juni 1642 ist erfolglos.
Ein jüngst neu aufgestelltes kaiserlich-sächsisches Heer unter Franz Albrecht von Sachsen-Lauenburg wird bei Schweidnitz am 30.- 31. Mai 1642 von den Schweden unter Torsstenson schwer geschlagen.
Das bei Schweidnitz siegreiche schwedische Heer zieht über die Neisse nach Olmütz, das sich den Schweden ergibt zwischen dem 14. Juni – Mitte Okt 1642 ab. Der Kommandant der Stadt wird später hingerichtet. Nach Olmütz ergeben sich auch die Städte Troppau, Cosel, und Oppeln, nicht aber Brieg, dessen Belagerung die Schweden unter Torstensson am 25. Juli aufgeben und sich dann zurückziehen zunächst bis zur Mündung der Neisse, später Mitte Oktober bei Torgau über die Elbe nach Leipzig, wo es zur 2. Schlacht bei Breitenfeld kommt.
Schlacht bei Lleida (Katalonien) am 7. Oktober 1642, die Franzosen unter Lamothe-Houdancourt besiegen die Spanier unter Leganés.
Die zweite Schlacht bei Breitenfeld, die nach Nördlingen größte Schlacht des Krieges wird zwischen dem 23. Oktober und dem 2. November 1642 durchgeführt. Ein kaiserliches Heer unter Erzherzog Leopold Wilhelm und Piccolomini wird von einem schwedischen Heer unter Lennart Torstensson schwer geschlagen.
Tod des französischen Kanzlers Richelieu am 4. Dezember 1642.
Nach Belagerung ergibt sich die Stadt Leipzig am 7. Dezember 1642 den Schweden unter Lennart Torstensson und bleibt bis 1650 besetzt.
Ende Dezember 1642 bis Januar 1643, belagern Schwedische Truppen unter Lennart Torstensson erneut vergeblich die Stadt Freiberg unter dem Stadtkommandanten Georg Hermann von Schweinitz.
Die Bauern entlang der Elbe sahen in diesen Jahren besorgt nach den Deichen, die vollständig vernachlässigt waren. Im Februar 1638 zum Beispiel machte der Amtsschreiber in Neuhaus den Lauenburger Herzog auf den schlechten Zustand der Elbdeiche aufmerksam. Noch im Februar 1643 musste der Schulze von Stapel dieselben Klagen vortragen.
Der schwedische General Torsstenson führt 1641 neu aufgestellte Truppen von Wolgast kommend über Wismar und Lauenburg bei Boizenburg auf einer Schiffbrücke über die Elbe, um mit dem Ziel Böhmen in die Altmark weiter zu ziehen, wo er von Bauern attackiert wird. Eine weitere schwedische Armee unter Feldmarschall von Königsmarck operiert im Gebiet der unteren Elbe. Kaiserliche Reiter von den Truppen des Generals Gallas streifen von der mittleren Elbe bei Tangermünde, Wittenberge kommend bis in den Raum Boizenburg und Lauenburg.
Dem Schulzen von Viele wurden in der Nacht vom 25. Zum 26. Februar 1641 aus dem Stall 2 Pferde gestohlen. Sofort beschwerte sich der Geschädigte beim Bleckeder Kommandanten. Angeblich hatte sich kein Soldat außerhalb des Schlosses befunden. Erst nachdem der Fall dem schwedischen Gouverneur in Wismar vorgetragen wurde, fand man den Schuldigen. Der Soldat Zühle aus Neuhaus hatte die Pferde gestohlen und verkauft. Dem Schulzen aus Viele wurde Ersatz geleistet.
1642 fuhren Soldaten mit einem Kahn von Hitzacker elbabwärts. Während sie in Darchau an Land waren, wurden ihnen von dort ansässigen Bauern entwendet. Die Bauern freuten sich zu früh, die Soldaten fanden den Kahn in seinem Versteck, setzen die Segel und fuhren nach Bleckede weiter.
Der mit Gallas kämpfende Kroatenoberst Goldacker haust 1642 bestialisch in Wittenburg. Er hat von Gallas den Auftrag, im Kampf gegen die Schweden am nächsten Tage seine Aktionen in Boizenburg fortzusetzen, wird dann aber von der schwedischen Besatzung zurück geschlagen.
Die Truppendurchmärsche dauerten während des Jahres 1642 an. Im Februar und im März lagen vier schwedische Regimenter im Amt Bleckede in Quartier. Wieder wurde gebrandschatzt und gestohlen, Bleckede, Dahlenburg, Nahrendorf und die umliegenden Dörfer waren betroffen. In Moislingen wurde die Mühle zerstört, mehrere Orte sanken völlig in Schutt und Asche. Im April und Mai zogen andere schwedische Truppen durch. Diesmal kamen die Klagen aus Barskamp, Bruchdorf, Göddingen, Harmstorf, Köstorf, Reeßeln, Tosterglope und Walmsburg.
Anfang 1643 beschwerte sich Herzog Friedrich beim schwedischen Gouvernieur in Wismar, dass die rechtselbischen Orte des Amts Bleckede ständig Einquartierungen hätten. Jedoch blieb das ohne jegliche Wirkung. Mitte des Jahres weilte Johann Oxenstierna, der Sohn des schwedischen Reichkanzlers, kurz in Bleckede. Das vollkommen ausgepowerte Amt hatte Mühe, die Bewirtungskosten aufzubringen.
Das große Kriegstheater rückte im August dem Fürstentum näher, Schweden und Dänemark hatten sich zerstritten. Torstensson marschierte von Sachsen nach Holstein, um die Dänen zu schlagen und nach Jütland zurückzudrängen. Und hinter ihm marschierte Gallas, der kaiserliche Feldherr.
Beide Heere berührten das Lüneburgische. Die Orte Barskamp, Bleckede, Bruchdorf, Göddingen, Harmstorf, Katemin, Köstorf, Reeßeln, Tosterglope und Walmsburg hatten unmittelbar nacheinander schwedische und kaiserliche Einquartierung.
Die Kirchenvisitatoren Superintendent Michaelis aus Güstrow und Regierungsrat von Plessen stellen 1643 den verheerenden Zustand der Pfarren des Amtes Boizenburg fest. Die Hälfte der Bauern sei gestorben oder abgewandert. Die Kirchen in Blücher, Gresse, Zahrensdorf und Zweedorf hätten keinen Pfarrer mehr. Die Kapellen in Besitz, Gülze, Rensdorf, Lüttenmark und Niendorf seien im Innern verwüstet, in Gallin zerstört.
Im Februar 1643, wird Leopold Wilhelm von Österreich, der Bruder von Kaiser Ferdinand III. als Oberbefehlshaber des kaiserlichen Reichsheeres abberufen. Sein Nachfolger wird Matthias Gallas, der die Position bis 1645 behält.
14. Mai 1643, Tod Ludwigs XIII. offizieller Nachfolger wird der 4-jährige Ludwig XIV., unter Vormundschaft seiner Mutter Anna von Österreich (Schwester des spanischen Königs Philipp IV. und Schwägerin des deutschen Kaisers Ferdinand III.)
Mazarin wird am 18. Mai 1643, Erster Minister Frankreichs und setzt die anti-habsburgische Politik von Kardinal Richelieu konsequent fort.
18./19. Mai 1643 Schlacht bei Rocroi (Ardennen). Ein spanisches Heer mit seiner gefürchteten Infanterie wird vernichtend geschlagen von einem französischen Heer unter Louis II. de Condé.
Im Juli 1643 bat der Amtmann von Neuhaus den Herzog von Lauenburg, sie für die Beendigung der Einquartierung in Sückau und Vockfey zu verwenden. Die Vorwerke Baars, Drachenstein und Gutitz wurden während des 30jährigen Krieges zerstört.
Am 19.August überschritt Gallas bei Lauenburg die Elbe und zog über Garze, Bleckede und Dahlenburg weiter. In Bleckede blieben 10 Soldaten tot am Straßenrand liegen. Die Zahl der verendeten Pferde war so groß, dass der Abdecker nicht in der Lage war, die Kadaver zu beseitigen.
Im August des Jahres 1643, wurden im Wechsel die Kaiserlichen und die Schwedischen Truppen in Tosterglope einquartiert.
Am 19. November 1643 erfolgt die Einnahme der Stadt Rottweil durch die Franzosen unter Jean Baptiste Budes de Guébriant, der dabei tödlich verwundet wird.
24. November 1643, Schlacht bei Tuttlingen. Ein kaiserlich-bayrisches Heer unter Franz von Mercy und Johann von Werth überrascht ein im Winterquartier befindliches französisch-weimarisches Heer unter Rantzau, erobert die Artillerie, macht 7.000 Gefangene und erringt einen großen Erfolg
September – Dezember 1643, die schwedischen Truppen unter dem Kommando von Lennart Torstensson erhalten von Oxenstierna den Befehl, die dänischen Besitzungen in Norddeutschland anzugreifen. Torstensson verstärkt die schwedisch besetzten Orte in Böhmen und Mähren und beginnt heimlich, mit seinem Heer den deutschen Kriegsschauplatz zu verlassen. Er rückt mit dem Heer nach Norden ab, fällt im Dezember ohne Kriegserklärung an Dänemark in Holstein ein und besetzt bis Ende Januar 1644 ganz Jütland. General Torstenson, der noch in Böhmen operiert, wird von Stockholm nach 1643 Norddeutschland beordert, um gegen Dänemark zu Felde zu ziehen, der in der Zwischenzeit häufig an der Seite des Kaisers gekämpft hatte. Er überschreitet im Dezember des Jahres die Grenze zu Holstein. Sobald Torsstenson die Dänische Gefahr zurückgewiesen hatte, wendete er, was wiederum Gallas veranlasste, seinerseits zur Rückmarsch zu blasen. In umgekehrter Reihenfolge bewegten sich die beiden Heere Mitte 1644 wiederum durchs Lüneburgische. Bereits am 10.Juli schrieb der Boizenburgische Kommandant nach Bleckede, dass Gallas mit einigen Regimentern das Bleckeder Amt passieren werde. Das Amt Lüne erhielt den Auftrag, sich an der Verproviantierung der erwarteten Truppen zu beteiligen. Die Bauern von Boltersen, Breitenstein, Holzen, Reinstorf und Rohstorf mussten Lebensmittel nach Lauenburg fahren. In Boizenburg war in dem Schloss eine schwedische Besatzung von 60 Mann geblieben. Das Schloss wird nun von den Kaiserlichen mit 200 Mann belagert. Diese sprengen das Schloss am 28. Juli des Jahres. Torstenson aber kehrt aus Holstein zurück, quert bei Boizenburg die Elbe und geht ins Halberstädtische.
Kurz darauf erschien das schwedische Heer. Anfang September hatte Torstensson in Bleckede sein Hauptquartier. Die an meisten geschädigten Dörfer lagen in den Bereichen um Dahlenburg und Thomasburg herum. In Hungerstorf wurde die Mühle zerstört.
Im Januar 1644 erobern Schwedische Truppen unter Lennart Torstensson im sog. Torsstensonkrieg das dänische Festland (Jütland). Der Widerstand der Dänen unter Christian IV. ist stark, Mazarin kürzt die Gelder für Schweden, Kaiser Ferdinand III. sendet ein Heer unter Matthias Gallas aus, das die Dänen gegen die Schweden unterstützen soll und Kiel im Sommer 1644 erreicht.
Ein bayerisches Heer unter Franz von Mercy belagert einige Tage vom 6 Mai bis zum 11. Mai 1644 das französisch besetzte Überlingen. Die französische Besatzung gibt gegen freien Abzug am 12. Mai auf.
Am 16. Mai 1644 erfolgt eine Seeschlacht zwischen dänisch-norwegischen und schwedisch-niederländischen Geschwadern, im Lister Tief.
Eine weitere Seeschlacht folgt am 11. Juli 1644. König Christian IV. von Dänemark setzt 40 Schiffe gegen 34 schwedische Schiffe und ein er wird verwundet. Die schwedische Flotte muss sich zurückziehen.
Unter Kurfürst Johann Georg erobern am 19. Juli 1644 sächsische Truppen, das von den Schweden gehaltene Chemnitz zurück.
Ein bayerisches Heer mit 16.500 Mann unter Franz von Mercy belagert und bombardiert ab Ende Juni 1644 das seit 1638 französisch besetzte Freiburg im Breisgau. Die französische Besatzung gibt gegen freien Abzug am 28. Juli auf. Die bayerischen Truppen graben sich auf den Hügeln in Freiburg ein, verschanzen sich und erwarten das sich neu sammelnde französische Heer. 3.bis 5. August 1644, Schlacht bei Freiburg im Breisgau zwischen einem französisch-weimarer Heer mit 20.000 Mann unter Turenne sowie Louis de Condé und dem bayerischen Heer unter Franz von Mercy. In einer der »mörderischsten und verlustreichsten Schlachten des Krieges« fallen 6.000 französische Söldner, aber nur ca. 1.100 bayerische Söldner. Der weitere Vorstoß der Franzosen nach Süddeutschland wird zunächst verhindert aber am 9. bis 10. August 1644 Das am 5. August bei Freiburg abgewiesene französische Heer umgeht das bayerische Heer durch das Glottertal im Norden, um dessen Versorgungswege und die Verbindung nach Bayern abzuschneiden. Das rechtzeitig abgezogene bayerische Heer unter Franz von Mercy kann bei St. Peter den Angriff der französischen Armeespitze unter Reinhold von Rosen abwehren, muss aber seine gesamte Bagage zurücklassen.
Das kaiserliches Reichsheer unter Matthias Gallas erreicht am 13. August 1644 auf seinem Feldzug zur Unterstützung von Dänemark gegen die Schweden die Stadt Kiel.
Das von Freiburg aus nach Norden gezogene französische Heer unter Turenne erobert am 12. September 1644 Philippsburg nach 3 Wochen Belagerung.
Am 17. September 1644, die Stadt Mainz ergibt sich kampflos einem französischen Heer unter Louis II. de Bourbon, prince de Condé.
13. Oktober 1644, Seeschlacht bei Fehmarn. Die Schweden unter Wrangel besiegen mit massiver Hilfe der Niederlande die Dänen. Die dänische Beherrschung der Ostsee ist beendet.
In der Schlacht bei Jüterbog (Brandenburg, Landkreis Teltow) besiegen am 23. November 1644 die Schweden unter Torstensson die Kavallerie des kaiserlichen Reichsheeres unter Gallas, die nach dem Abzug der Kaiserlichen aus dem festen Lager bei Bernburg nach Magdeburg weiter in Richtung Lausitz gezogen waren. Die Verluste der hauptsächlich durch Hunger, Krankheit und Desertation fast aufgelösten kaiserlichen Armee lassen Sachsen ungeschützt und räumen den Schweden den Weg frei nach Böhmen und Mähren. Nach dem plötzlichen Abzug der Schweden waren Gallas und sein Heer gezwungen, diesen zum Schutz der von kaiserlichen Truppen entblößten Gebiete in Mitteldeutschland elbaufwärts zu folgen. Gallas überholte Torstensson wieder und bezog ein Lager bei Bernburg, um schwedische Angriffe auf Sachsen oder Franken decken zu können. Torstensson schloss ihn dort aber ein und blockierte die Nachschubwege für die kaiserliche Armee über Land und entlang der Elbe. Weniger durch die vielen kleinen Gefechte in der Umgebung von Aschersleben und Bernburg als durch die schlechte Versorgungslage schmolz das kaiserliche Heer durch Hunger, Krankheit und Desertation zusammen. Als Gallas einen Ausbruch aus Bernburg nach Magdeburg befahl und die Kavallerie von dort weiter nach Böhmen schickte, konnte Torstensson diese in der Schlacht bei Jüterbog in Brandenburg am 3. Dezember aufreiben. Nachdem Gallas’ Armee als Bedrohung ausgeschaltet war, rückte Torstensson weiter nach Süden vor. Der schwedische General Torstenson war 1644 von Brandenburg kommend über die Elbe bis nach Holstein vorgedrungen. Der kaiserliche General Gallas verfolgt ihn über Havelberg, Parchim, Grabow, Boizenburg und Lauenburg. Hatten die Regionen bereits unter den Schweden sehr gelitten, so kommen auf sie neue Bedrängnisse hinzu.
Dadurch gelang es dem kaiserlichen Infanteriekommandanten Hunolstein, mit den letzten 1.400 kampffähigen Soldaten aus Magdeburg zu entkommen. Von der kaiserlichen Armee mit anfangs 14.000 Mann kehrten aber nur etwa 3.000 Mann nach Böhmen zurück, wo Kaiser Ferdinand III. aus allen Richtungen Truppen zusammenzog, um Torstenssons Vormarsch zu stoppen.
7. Januar 1645 Der Generalfeldwachtmeister Johann Wilhelm von Hunolstein führt als Kommandeur der kaiserlichen Infanterie die letzten 1.400 kampffähigen Fußsoldaten des Gallas-Heeres aus dem von den Schweden blockierten Magdeburg heraus und bringt sie über Wittenberg innerhalb eines Monats nach Prag. Damit gelangt zusammen mit den bei Jüterbog Ende 1644 entkommenen Reitern nur ein Bruchteil des kaiserlichen Heeres, das zuvor unter Gallas nach Holstein gezogen war, auch wieder zurück in die habsburgischen Erblande. Der erkrankte Oberbefehlshaber Gallas bleibt zunächst in Magdeburg und erreicht Mitte Februar Prag, wo er kein neues Kommando erhält.
4. Dezember 1644, Eröffnung des Friedenskongresses in Münster.
Dezember (?) 1644, Fünfte mehrmonatige, erfolglose Belagerung der Württembergischen Festung Hohentwiel. (s. erste Belagerung Aug. 1635 – Feb. 1636).
Im Januar 1645 traf, von Halberstadt kommend, der schwedische Feldherr Hans Christian von Königsmark im Lüneburgischen ein.
Ende Januar Anfang Februar 1645 lag er in Bleckede und Alt Wendischthun in Quartier. Auf dem Weitermarsch übernachtete er in Lüne und zog durch Bardowick. Da sein Ziel das Stader Gebiet war, mussten die Bauern aus Erbstorf, Holzen, Neetze, Wennekath, Proviant nach Harburg, Buxtehude und anderen Orten an der Unterelbe fahren. Der Bleckeder Kommandant erhielt im April den Befehl, die Schiffe der dortigen Elbfähre nach Dömitz zu bringen. Früher im Jahr bereits hatten 1000 Mann schwedischer Truppen, die auf Kähnen transportiert wurden, kurz im Bleckeder Hafen festgemacht.
1645 Bei Boizenburg überschritten sie die Elbe und baten den Bleckeder Amtmann, er möge dafür sorgen, dass die Einwohner seines Gebietes in ihre Dörfer zurückkehren, um die Truppen verpflegt und ihre Bagage transportieren zu können.
6. März 1645, Anfang 1645 brach Torstensson mit seiner Armee in Böhmen ein und erzielte einen glänzenden Sieg in der Schlacht bei Jankau (südöstlich von Prag).
Das schwedische Heer unter Torstensson besiegt das kaiserlich-bayrische Heer unter Hatzfeldt, Götzen und Werth. Nach dem umfassenden Sieg ist der Weg nach Wien für die Schweden frei. Es gelang ihm, die verbündeten kaiserlichen und bayrischen Truppen in taktisch geschickt geführten Einzelgefechten vernichtend zu schlagen. Von den kaiserlichen Befehlshabern kam Johann von Götzen ums Leben, während Melchior von Hatzfeldt gefangen genommen wurde. Nach diesem Sieg war für das schwedische Heer der Weg nach Wien frei, wohin Kaiser Ferdinand aus Prag geflüchtet war. Torstenssons Absicht war es, sich dort mit den aufständischen ungarischen Truppen von Georg I. Rákóczi zu vereinen, die bereits Pressburg bedrohten. Beim Zug auf die kaiserliche Residenzstadt zog Torstensson eine Spur der Verwüstung durch Niederösterreich; so wurden z. B. die Burg Staatz und der Markt Gaunersdorf gebrandschatzt und völlig zerstört. Anfang April stand er vor der Donaubrücke Wiens, jedoch war seine erschöpfte Armee nicht mehr in der Lage, weiter vorzurücken, und konnte von Erzherzog Leopold Wilhelm in der Brigittenau aufgehalten werden. Frankreich besiegt bei Alerheim die bayerische Armee. Der Kaiser intensiviert daraufhin seine Friedensbemühungen. Schweden und Dänemark einigen sich im Frieden von Brömsebro. Mit Sachsen vereinbart Schweden in Kötzschenbroda einen Waffenstillstand.
Torstensson wandte sich daraufhin Brünn zu, um die mährische Festung in seinem Rücken zur Übergabe zu bringen. Anfang Mai schloss er die Stadt mit der darüber gelegenen Festung Spielberg ein und vereinigte sich im Juni mit den Ungarn unter Rákóczi. Brünn verteidigte sich aber unter dem kaiserlichen Kommandanten Jean-Louis Raduit de Souches so hartnäckig, dass Schweden und Ungarn nach schweren Verlusten Ende August abzogen und die Belagerung aufgaben. Torstensson, verkrüppelt durch die Gicht, war gezwungen, sein Kommando niederzulegen und im Dezember nach Schweden zurückzukehren. Vorher verhandelte er jedoch noch bis zum 27. August den Waffenstillstand von Kötzschenbroda, mit dem die Sachsen aus dem Dreißigjährigen Krieg ausschieden. Im Jahr 1647 wurde er zum Grafen erhoben. Von 1648 bis 1651 verwaltete er als Generalgouverneur die westlichen Provinzen Schwedens. Nach seinem Tod wurde er in der Riddarholmskyrkan, dem schwedischen Pantheon, beigesetzt.
Das schwedische Heer unter Lennart Torstensson erobert zwischen dem 31. März und dem 5. April 1645 kampflos die Städte des Waldviertels nördlich der Donau, nordwestlich von Wien, darunter die Festungen Krems am 31. März und die Festung Korneuburg am 5.April. Versuche, hier die Donau zu überwinden und einen Brückenkopf zu schaffen, misslingen. Die beiden Festungen werden mit schwedischen Truppen besetzt.
9. April 1645, der Angriff des schwedischen Heeres unter Lennart Torstensson auf Wien, kommt vor Wien zum Stehen, als kaiserliche Truppen unter Oberbefehl von Matthias Gallas unterstützt von Leopold Wilhelm von Österreich in der Schlacht bei der heutigen Brigittakapelle Widerstand leisten und die von den Schweden erhoffte Unterstützung des Siebenbürger Fürsten Georg II. Rákóczi ausbleibt. Das schwedische Hauptheer zieht ab, um Brünn zu belagern, das die Nachschublinien der Schweden gefährdet.
Leopold Wilhelm von Österreich, der Bruder von Kaiser Ferdinand III. wird erneut ab Mai 1645, für ca. zwei Jahre Oberbefehlshaber des kaiserlichen Reichsheeres. Er behält die Position bis Dez. 1646 (Übergabe an Gallas).
3. Mai – 23. August 1645, Belagerung der Stadt Brünn in Mähren durch ein schwedisches Heer unter Lennart Torstensson. Der kaiserliche Stadtkommandant Raduit de Souches kann die Stadt mit nur 1.500 Mann gegen die etwa 25.000–30.000 starke Armee Torstenssons 4 Monate lang halten. Nach einem letzten erfolglosen Großangriff der Schweden mit Unterstützung des Siebenbürgischen Fürsten Georg I. Rákóczi am 15. Augus, zieht Torstensson schließlich am 23. August stark geschwächt mit seinen Truppen ab.
5. Mai 1645, Schlacht von Herbsthausen (bei Mergentheim). Bayerisch-kaiserliche Truppen unter Franz von Mercy und Johann von Werth erringen gegen ein französisches Heer unter Turenne einen großen Sieg. Die Franzosen erleiden hohe Verluste und verlieren 2500 Mann als Gefangenen, darunter viele Offiziere. 1. Juli 1645 Die lothringische Festung La Mothe im Bassigny ergibt sich nach 205 Tagen einer französischen Belagerung. Anschließend wird die seit 1641 bereits zweimal vergeblich belagerte Festung von den französischen Truppen vollständig geschleift.
3. August 1645, Schlacht bei Alerheim (bei Nördlingen). Ein kaiserlich-bayerisches Heer unter Franz von Mercy und Johann von Werth unterliegt wegen Abbruch der Schlacht einem französischen Heer unter dem Duc d’Enghien, der das bei Herbsthausen geschlagene Heer von Turenne verstärken sollte. Besonders die französische Seite hat hohe Verluste (4.000 Mann). Auf kaiserlich-bayerischer Seite kommen Mercy und 1.500 Söldner ums Leben und außerdem gehen 1.500 Söldner in Gefangenschaft. Der Ausgang der Schlacht war für beide Seiten eine massive Schwächung.
Am 23. August 1645 wir der Verzichtfrieden zu Brömsebro vereinbart. Dänemark muss Zugeständnisse gegenüber den Schweden machen.
Am 6. September 1645 unterzeichnet Kurfürst Johann Georg von Sachsen einen Waffenstillstandsvertrag mit Schweden in Kötzschenbroda bei Dresden. Die Schweden verlieren eine feindliche Bedrohung beim Vorstoß auf Wien. Der Kaiser verliert nach Brandenburg (Waffenstillstand 1641) den zweiten Verbündeten. Als Verbündeter bleiben dem Kaiser nur noch Bayern und Kurköln.
Der Linzer Frieden zwischen Kaiser Ferdinand III. und Georg I. Rákóczi, Fürst von Siebenbürgen wird am 13. Dezember 1645 vereinbart.
Die Jahreswende 1645/46brachten den rechtselbischen Dörfern Krusendorf, Stiepelse, und Viele dänische Einquartierungen. Im Mai kamen erneut Schweden in dieses Gebiet. Im Amt Meding gab es nur noch 5 oder 6 Dörfer in denen keine Höfe verwüstet waren.
Am 5. Mai bis 4. August 1646 erfolgt die Belagerung und Rückeroberung der Festung Korneuburg (nördlich der Donau bei Wien) durch kaiserliche Truppen. Die Festung war seit April 1645 durch schwedische Truppen besetzt. Die ebenfalls seit April 1645 durch schwedische Truppen besetzte Festung Krems (nördlich der Donau 70 km westlich von Wien) war bereits am 5. Mai 1646 von kaiserlichen Truppen zurückerobert worden.
Die Stadt Paderborn ergibt sich am 15. Mai 1646 nach zweitägiger Bombardierung schwedischen Truppen unter Carl Gustaf Wrangel. Die Schweden verlassen die Stadt nach Einzug einer beträchtlichen Kontribution und überlassen sie ihrem Verbündeten aus Hessen-Kassel. .
Es wird ein Bündnis zwischen dem Kurfürsten von Trier Philipp Christoph von Sötern mit Frankreich am 19. Juni 1646, geschmiedet. Übergabe der Festung Philippsburg an die Franzosen zur dauerhaften Besetzung.
September 1646, der Sommerfeldzug eines schwedisch-französischen Heeres unter Carl Gustaf Wrangel und Turenne nach Bayern beabsichtigt, den wichtigsten Verbündeten des Kaisers zu einem Ausscheiden aus dem Krieg zu zwingen. Das Land erleidet schwere Verwüstungen, Augsburg wird beschossen und belagert, aber nicht erobert, weil ein bayerisches Heer unter Johann von Werth rechtzeitig zum Entsatz erscheint.
11. Oktober 1646, die Franzosen erobern Dünkirchen.
Am 4. November 1646 erobern Schwedische Truppen die Reichsstadt Weißenburg in Bayern.
20. November 1646, Gefecht auf der Totenhöhe bei Frankenberg (Eder) zwischen Truppen von Hessen-Darmstadt unter Ernst Albrecht von Eberstein verstärkt durch kaiserliche Truppen und Truppen von Hessen Kassel unter Johann von Geyso verstärkt durch schwedische Truppen. Die Truppen von Hessen-Darmstadt werden geschlagen, was ein wichtiger Etappensieg für Hessen-Kassel ist.
Am 23. November 1646 überschreiten den Lech, die französisch-schwedischen Truppen unter Carl Gustaf Wrangel und Turenne nach Westen und verlassen auf Befehl des regierenden Ministers von Frankreich Jules Mazarin Bayern. Mazarin will die Friedensverhandlungen beschleunigen und er will keine protestantischen Mächte in Bayern. Das schwedische Heer zieht nach Schwaben, plündert Ende 1646 Kempten, im Januar 1647 Bregenz, bevor es nach Bayern westlich des Ammersees zurückkehrt.
Im Auftrag des kaiserlichen Oberbefehlshabers in Westfalen, Peter Melander von Holzappel, erobert der Wiedenbrücker Stadtkommandant Balduin von Reumont am 1. Dezember 1646 mit Soldaten der Wiedenbrücker Garnison die Stadt Paderborn von einer hessen – kasselschen Besatzung.
Im Dezember 1646, Leopold Wilhelm von Österreich, der Bruder von Kaiser Ferdinand III. wird nach zwei Jahren als Oberbefehlshaber des kaiserlichen Reichsheeres wieder abberufen. Als Nachfolger wird der bereits zweimal entlassene Matthias Gallas erneut als Oberbefehlshaber berufen. Er stirbt nur 4 Monate später. Sein Nachfolger wird 1647 Peter Melander von Holzappel.
Nachdem im Verlaufe des Jahres noch eine Reihe kleiner Kontingente durch das lüneburgische Land marschiert waren, kamen im November 1646 die Truppen der schwedischen Generale von Bülow und von Wrangel in Bleckede und den benachbarten Dörfern, z.B. Barskamp, in Quartier. Auch die Bezendorfer wurden behelligt.
Januar bis März 1647, Belagerung von Schloss Hohentübingen, das von bayerischen Truppen besetzt ist, durch ein französisches Heer unter Henri de La Tour d’Auvergne, vicomte de Turenne. Nach der Sprengung eines der Ecktürme wird Schloss Hohentübingen übergeben.
Die schwedische Besatzung von Weißenburg in Bayern ergibt sich am 2. Februar. 1647, nach einer zweiwöchigen Belagerung durch kaiserliche und bayrische Truppen den Generälen Traudisch, Fernemont und Enkevort auf kaiserlicher sowie Werth, Holtz und Sporck auf bayerischer Seite.
Am 14. März 1647 beschließt, ohne Absprache mit dem Kaiser der bayerische Kurfürst Maximilian I. den Waffenstillstand von Ulm zwischen Frankreich, Schweden und Bayern, um die Verwüstung Bayerns zu beenden. Damit bricht er das Bündnis mit dem Kaiser, der nun keinen starken Verbündeten mehr hat. Der bayerische Kavallerie-General Johann von Werth entschließt sich, auf die Seite des Kaisers zu wechseln. Seine Offiziere folgen ihm aber nicht.
24. April 1647, die kaiserliche Besatzung von Schweinfurt unter Hieronymus von Lodron ergibt sich nach achttägiger Belagerung den Schweden unter Carl Gustaf Wrangel, die die Stadt in der Folge ein zweites Mal bis zu ihrem Abzug 1650 besetzen.
Der Oberbefehlshaber des Heeres Matthias Gallas erkrankt und stirbt am 5. April 1647. Sein Nachfolger als letzter Oberbefehlshaber des Reichsheeres wird Peter Melander von Holzappel, der im Mai 1648 in der Schlacht bei Zusmarshausen ums Leben kommt.
Einnahme von Fürstenau am 28. Mai 1647 nach zehn Tagen Belagerung durch den schwedischen Feldmarschall Hans Christoph von Königsmarck.
18. Juni 1647, Louis Condé unterliegt den Spaniern bei Lleida (Katalonien).
Die kaiserliche Garnison von Wiedenbrück ergibt sich am 15. Juli 1647 einer schwedischen Belagerung durch Königsmarck.
18. Juli 1647, Eroberung der kaiserlichen Festung Eger durch schwedische Truppen unter Carl Gustaf Wrangel.
22. August 1647, in der Schlacht bei Triebl in Nordböhmen besiegt das kaiserliche Heer unter Peter Melander von Holzappels die Schweden unter Carl Gustaf Wrangel.
Kaiserliche Truppen unter dem Pilsener Stadtkommandanten Jan van der Croon nehmen am 25. Oktober 1647 die Königswarter Schanze vor Eger ein und schließen über den Winter die Festung Eger ein.
Am 24. November 1647, die schwedische Besatzung von Memmingen unter Sigismund Przyemski ergibt sich den Kaiserlichen unter Enkevort und den Bayern unter Lapier, Rouyer und Winterscheidt nach zweimonatiger Belagerung.
Am 7. Dezember 1647 wird die seit 1645 schwedisch besetzten Stadt Iglau in Mähren durch kaiserliche Truppen unter General Hans Christoph III. von Puchheim und Jean-Louis Raduit de Souches nach dreimonatiger Belagerung zurückerobert.
14. Dezember 1647, die kaiserliche Hauptarmee unter Peter Melander von Holzappel erobert die Stadt Marburg, aber nicht das Schloss. Melander gibt die Belagerung des Schlosses wieder auf, am 28. Dezember wird er durch Beschuss der Schlossbesatzung schwer verwundet und kann erst Mitte Januar wieder den Oberbefehl über die Armee übernehmen.
31. Dezember 1647, die hessisch besetzte Burg Windeck an der Sieg ergibt sich nach einmonatiger Belagerung den kaiserlichen Truppen unter Guillaume de Lamboy. Eine kaiserliche Besatzung bleibt auf der Burg, bis sie diese Mitte 1648 aufgibt und durch Sprengung unbenutzbar zurücklässt.
Der Friede von Münster beendet am 30. Januar 1648 den parallelen Achtzigjährigen Krieg zwischen Spanien und den Niederlanden, Letztere werden von Spanien als unabhängig anerkannt.
28. Februar 1648, Tod von König Christian IV. von Dänemark.
Die Reichsstadt Windsheim und ihre bayerische Besatzung ergeben am 12. März 1648 sich nach mehrtägigem Beschuss und einem abgeschlagenen Sturmangriff dem schwedischen Hauptheer unter Wrangel.
Am 6. April 1648, durchbrechen schwedische Truppen unter Königsmarck , die Blockade von Eger und bringen dringend benötigten Proviant in die Stadt.
21. April 1648, das schwedische Hauptheer unter Wrangel nimmt die von einer bayerischen Besatzung verteidigte Reichsstadt Dinkelsbühl ein.
Am 17. Mai 1648, Schlacht bei Zusmarshausen westlich von Augsburg. In einer der letzten Schlachten des Krieges besiegen französisch-schwedische Truppen unter Turenne und Carl Gustaf Wrangel die Truppen des kaiserlichen Reichsheeres unter Melander und Montecuccoli.
2. Juni 1648, Kaiserliche Truppen unter Guillaume de Lamboy erobern die von hessen – kasselschen Soldaten besetzte Burg Breitenbend, die anschließend geschleift wird.
Am 14. Juni 1648 erfolgt die Schlacht bei Wevelinghoven. In einer der letzten Schlachten des Krieges erfahren kaiserliche Truppen unter Guillaume de Lamboy eine Niederlage gegen Truppen aus der Landgrafschaft Hessen-Kassel unter Johann von Geyso. Die Belagerung von Prag fand zwischen dem 25. Juli und dem 1. November 1648 statt. Sie gilt neben der Schlacht bei Dachau (5. Oktober) als letzte militärische Auseinandersetzung des Dreißigjährigen Kriegs. Nachdem die Schweden unter Hans Christoph von Königsmarck in der Nacht auf den 26. Juli die links der Moldau gelegene Kleinseite mit der Prager Burg in einem Handstreich eroberten, belagerten sie anschließend die rechts der Moldau gelegene Alt- und Neustadt. e von kaiserlichen Soldaten unter Rudolf von Colloredo und einer großen Bürgermiliz verteidigten Prager Städte behaupteten sich trotz einer großen Verstärkung der Schweden im Oktober unter Pfalzgraf Karl Gustav bis zur Verkündung des Westfälischen Friedens. Ein kaiserliches Entsatzheer traf erst ein, nachdem sich die schwedische Armee Anfang November zurückgezogen hatte. Die Erbeutung zahlreicher Kunstschätze auf der Prager Kleinseite durch die Schweden ging als Prager Kunstraub in die Geschichte ein. Am 26. Juli 1648 erfolgt die Einnahme der Prager Kleinseite mit anschließender Plünderung durch die schwedische Truppen unter Königsmarck und Belagerung von Prag bis zum 1. November während der Friedensverhandlungen in Münster.
20. August 1648, Schlacht bei Lens, Niederlage kaiserlich, spanischer Truppen unter dem Statthalter der spanischen Niederlande Erzherzog Leopold Wilhelm von Österreich gegen französische Truppen unter Louis II. de Bourbon, prince de Condé.
Am 21. September 1648, hessen – kasselsche Truppen nehmen Düren nach vorheriger Belagerung ein, ein Entsatzversuch durch die Kaiserlichen unter Guillaume de Lamboy war gescheitert.
Am 4. Oktober 1648 findet die Schlacht bei Dachau statt. Sieg kaiserlicher Truppen unter Piccolomini und Johann von Werth über französisch-schwedische Truppen unter Wrangel, die sich auf einer groß angelegten Jagd in den Wäldern zwischen Dachau und München befanden.
17. Oktober 1648, Kaiserliche Truppen unter Guillaume de Lamboy entsetzen das von hessen – kasselschen Truppen unter Landgraf Friedrich von Hessen-Eschwege belagerte Paderborn. Die Kaiserlichen ziehen im Anschluss nach Höxter, die Hessen nach Brakel, bis die Nachricht vom Friedensschluss eintrifft.
Die Unterzeichnung des Westfälischen Friedens in Münster und Osnabrück erfolgt am 24 Oktober 1648. Entsprechend den nach Verhandlungsparteien getrennten Tagungsorten des Friedenskongresses, wurden zwei komplementäre für die Friedensverträge ausgehandelt. Für den Kaiser und Frankreich war dies der Münstersche Friedensvertrag (Instrumentum Pacis Monasteriensis, IPM) und für Kaiser und Reich einerseits und Schweden andererseits der Osnabrücker Friedensvertrag (Instrumentum Pacis Osnabrugensis, IPO). Beide Verträge wurden schließlich am selben Tag, dem 24. Oktober 1648, in Münster im Namen von Kaiser Ferdinand III. und König Ludwig XIV. von Frankreich bzw. Königin Christina von Schweden unterzeichnet.
Die Feldherren, deren Armeen und Söldnerscharen das Lüneburigsche durchzogen, folgten weitgehend ihren eigenen Interessen, so dass es der Landbevölkerung ziemlich gleich war, ob es sich um Freund oder Feind handelte; sie hatten unter allen Truppen-Durchmärschen gleichermaßen zu leiden.
Der Krieg hinterließ ein finanzielles und wirtschaftliches Chaos. Der Herzog von Lüneburg Celle wurde in Osnabrück verpflichtet, sich mit 60 000 Talern an den fünf Millionen, zu beteiligen, die der Kaiser von Schweden zugestanden hatte.
Erst 1649 wurde das Dach der Barskamper Kirche über dem Chor ausgebessert.
Die lüneburgischen Truppen, die Anfang 1650 im Amt Lüne in Quartier lagen benahmen sich grob.
Mitte des Jahres zog aus Bleckede das letzte schwedische Kontingent über die Elbe ab.
1656, die adeligen Herren von Meding stifteten der St. Vitus Kirche einen Altar und 3 Messing Altarleuchter. Die Steinplatten des Altars waren mit Figuren und Familienwappen derer von Meding verziert.
Bereits 1659 war die Kirche wieder baufällig, weil Dachsparren und Latten repariert werden mussten. Die Juraten konnten jedoch den Abbruch des Chorgewölbes verhindern.
1660 Francicus Gockenholtz aus Celle, ist Pastor in Barskamp.
1661 – 1710 Pastoren Henricus Banse aus Bleckede war mit der dortigen Pastorentochter Cath. Elisab. Behrens verheiratet. Er begann mit der Führung der Kirchenbücher sowie der Kirchen Chronik. Zum Kirchspiel gehörten die Ortschaften Berskamp, Gödding, Garge, Stiepelitz, Gulstorf, Walmsburg, Bruchtorff, Catmin, Rezien, Köhling, Osterglov und Viehle.
In Folge des Krieges schrumpfte die deutsche Bevölkerung um ein Drittel, Regionen verödeten und die bäuerliche Bevölkerung starb praktisch aus.
Von den 15 bis 20 Millionen Menschen der deutschen Bevölkerung starben etwa 3 bis 9 Millionen Menschen. Erstmals wurden auch Schusswaffen verwendet.
Stadt und Landkreis Lüneburg wurden durch den Krieg in Mitleidenschaft gezogen. Man schätzt, dass rund 45% der gesamten Bevölkerung ums Leben kam, und zwar nicht nur durch Kriegshandlungen, sondern auch durch Krankheiten und Epidemien wie Typhus, Grippe, Ruhr oder Pest.
Von 56 Dörfern in der Elbgegend von Dannenberg bis Bleckede wurden 30 völlig verbrannt oder später als wüst bezeichnet. Es gab kein einziges Dorf, das noch mehr als 4 Höfe hatte. Die Einwohner waren entweder ermordet oder irrten in den Wäldern umher, wo sie noch einiges Vieh versteckt hielten. Im Amt Neuhaus zogen sich die Bedrückungen der Ländlichen Bevölkerung noch länger hin.
Die Bevölkerung schrumpfte etwa auf 1/4 der ursprünglichen Einwohnerzahl; viele Höfe blieben über Jahre herrenlos. Viele sind für immer verschollen geblieben oder ließen sich in die Fremde abwerben.
1679 hatte Tosterglope wieder 10 Höfe.
Im Jahre 1680 besaßen die von Estorffs in Neetze, wieder fünf Höfe und zwei Koten, sowie das Pfarramt Barskamp und einen Hof.
Nach dem Krieg gab es einige kulturelle Änderungen.
Es entstand ein Volksheer mit allgemeiner Wehrpflicht. Statt Goe und Goetage wurden Amtstage eingeführt. Die Goegerichte blieben noch als Landgerichte eine Zeitlang bestehen, aber um 1680 wurden sie ganz aufgehoben, stattdessen hielt ein Amtmann das Gericht ab.
Änderungen der Volkstracht wurden vorgenommen, statt eines einfachen, kittelartigen, faltenreichen und ärmellosen Überwurfs, Hoyken genannt, trug man jetzt Langjacken mit kurzen Schößen und blanken Knöpfen, zuerst kurze Hosen, die mit dünnen Bändern abgebunden wurden, später lange Hosen nach französischem Muster sowie Schuhe mit blanken Schnallen. Frauen trugen kürzere Röcke mit bunt gewebten Säumen und Hauben mit zierlichen Spitzen.
Der Branntwein wurde in unserer Gegend eingeführt.
Alle Beiträge der Chronik des 30jährigen Kriegs, wurden von mir, aus Wikipedia „Dreißigjähriger Krieg>“, dem Buch „ Vom Bardengau zum Landkreis Lüneburg“, dem Magazin „Quadrat“, sowie der Geschichte Bardowicks (Wikipedia), der Geschichte Boizenburgs (Wikipedia) und der Chronik Wichmannsburg, entnommen. Ich habe mir erlaubt einige Textstellen, zu kürzen und zu verändern.
Alle Kunstwerke, Stiche, Skizzen, Flugblätter und Übernahmen aus Büchern und Heften sind gemeinfrei.
Ich danke Jens Lohmann und Volker Weber für die Unterstützung.